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Tagebuch Feuervogel
2009-01-05 22:05
Seltsam entrückt
Ich fühle mich seit längerem seltsam entrückt.

Mir ist bewusst, dass ich unablässig damit beschäftigt war einen der magischten Momente in meinem Leben zu verdrängen. Seine Stimme, seine Intelligenz, diese Philosophie fesselte mich an ihn. An einen Gedanken. Nur dieses eine Gespräch vor Wochen. Ganztags war ich beherrscht von diesen Worten, die sich tief in mein Inneres gegraben haben, Hoffnung schürten und Träume fliegen machten. Dann entmutigte mich die Stille. Doch ich schwieg ebenfalls. Einmal war ich betrunken und schrieb ihm, daraufhin rief er mich sofort an. Ich konnte mich nicht zusammenreissen, verhielt mich daneben, vielleicht abschreckend. Obwohl ich nicht mehr alles weiss, denke ich dass ich das Telefon nicht hätte abheben sollen und dass es auch schnell wieder zu Ende war - das Gespräch. Seither habe weder ich noch er die Stille gebrochen. Wohl war es nicht wegen dem Telefonat, es steckt was anderes dahinter.

All die schönen Momente mit ihm tanzen nun ihren Tanz in meinem Kopf, ein Tribut an diese Zeit bevor es noch nicht still war. Es ist merkwürdig: Ich konnte all die Wochen nicht über diese Last schreiben, da ich sie verdrängte. Selbst in den letzten Tagen, in denen ich die Gedanken an ihn wieder aufnahm, vermochte ich nicht wirklich zu sagen wie ich nun fühle. Ein Versuch die Gedanken vor mir auszubreiten? Gut, schliesslich muss ich bis Donnerstag darüber im klaren sein, zumal ich ihn dann wieder in der Berufsschule sehe.

Almählich fanden einzelne Fragmente zurück in meine Gedankenabläufe und drängten sich vor, ich war schutzlos mit ihnen konfrontiert. Zwang mich also ihnen gegenüberzustellen, sie zu deuten. Was war passiert? Ist alles dahin, wird dieses entzückende Gefühl wenn ich ihn sehe wieder da sein, die geheimnisvollen Blicke, das unsichtbare Band, das ewige Land, das sich hinter seinen Augen befindet?

Ich habe kaum Fortschritte dabei erziehlt mir diese Fragen zu beantworten. Allerdings stiess ich auf einen äusserst interessanten Gedanken: Wenn er das alles nicht wollte, wieso offenbarte er mir damals seine ganze Geschichte, die Vergangenheit, die ihre Spuren im Jetzt hinterliess? Wieso sollte er jemandem von seinen Schmerzen und Ängsten erzählen, dem er nicht bedingungslos vertraute und wieso tut er es nun nicht mehr? Damals spürte er, dass ich ein Geheimnis berge (Drogenvergangenheit), wenn ich bereit sei darüber zu sprechen, dann sei er da, meinte er. Erwartet er um mit mir auf gleicher Ebene zu sein, quasi im Gegenzug zu ihm, dass ich mich ebenfalls offenbare, mein Geheimnis vor ihm lüfte? Ist es das? Ist es die einseitige Nacktheit, die ihn sich zurückziehen lässt?

(Kann sich das jemand vorstellen?)

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2009-01-05 22:05