-Die Geistesvorhersehung
Lass mich in dein Nest eintreten, sofern ich unter deinem Tuch der grossen Verschwörung noch Platz habe. Denn ich habe dir von einem Gedankenblitz zu berichten.

Ich sitze an einem Steg, morsch, uneben und verwest, bin erschöpft, aber eine Vision nimmt mich in meinen Bann. Noch immer bin ich auf der Suche nach meinem wahren Ich, wie dir auch schon in meinen anderen Briefen mitgeteilt wurde. Nimm nun auch Anteil an dieser Geistesvorhersehung. Es ist Nacht, das Mondlicht wird von des Wassers Bewegungen reflektiert, von der Strömung absorbiert und einen Lidschlag später wieder ausgespuckt. Die leuchtende Dunkelheit düster wie das Nichts. Und doch, sieh da, meinem Arm entlang, eine Erscheinung - kannst du dich in meinen Körper fühlen, fühlst du die Kälte in dieser Nacht, riechst du das Wasser, hörst du die Krähen, die auf Nahrungssuche sind, fühlst du, was ich fühle, in diesem Moment der Wahrheit? Verstehst du mich, in des Geistes, des Dämonens Anblick?

Mit Bedauern muss ich feststellen, dass ich nun eine Woche lang nicht zurückschreiben kann, denn ich bin rund sieben Tage in einem Gefangenenlager als Untersklaventreiber angeheuert worden.
Auf bald, ich werde deine Briefe in meinem Alltag der nächsten Woche vermissen.