Fernsehn
Gestern Nacht, ca. 1.00 Uhr hab ich Fern gesehen und auf Phönix lief eine Doku, die mich sehr beeindruckt hat. Es ging um 2 Jungs, die misshandelt worden waren und dann in eine Adoptivfamilie kamen. Alles in der Schweiz. Der Ältere hängte sich mit 25 Jahren auf, der Jüngere mit 27 im Gefängnis, nachdem er aus lauter Verzweiflung, erst zum Sunnyboy und dann zum Mörder wurde.
Das faszinierende für mich war nicht die Geschichte als solche, sondern, wie die Menschen darüber sprachen.
Mutter, Freunde, Lehrer, Trainer, Chef, Psychologen und Polizeiangestellte wurden befragt.
Und keiner sagte auch nur ein unüberlegtes abfälliges Wort. Alle haben persönlich, gefühlvoll ihre Eindrücke geschildert und es war einfach faszinierend zuzuhören. Und es tat jedem leid, dass alles so gekommen war und sie haben sogar Fehler bei sich selbst gesucht....es ging schliesslich um einen Mörder, der einer Frau die Kehle bis auf die Wirbelsäule durchschnitten hatte.
Ich weiss nicht, ob es an den Schweizern liegt, die so eine Gelassenheit und Selbstreflextion besser zum Ausdruck bringen können, aber ich kann mich nicht erinnern so etwas schon mal von Deutscher Seite gesehen zu haben. Wenn da die Nachbarn, Freunde und Bekannte was sagen dürfen, stellen sich mir immer die Haare zu Berge, vor soviel Arroganz und Dummheit, die zu hören ist. Meist ein Bild der Primitivität!
Schade dass solche grossartigen Filme nicht öfter zu sehen sind und auch zu ansprechenderen Zeiten.