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Tagebuch family3
2008-12-28 08:38
Der Lichtgedanke
Es war eine dieser Nächte,wie man sie nur im Krankenhaus erlebt.
Gerade eben so aus der Narkose aufgewacht,spürte ich mehr und mehr Schmerzen sich in meinem Körper ausbreiten.
Um mich herum Dunkelheit und kein Mensch in der Nähe,der die Zeit oder die Bereitschaft fand,sich eine Weile zu mir zu setzen und mir ein bißchen beizustehen.
So unendlich einsam und verloren hatte ich mich seit langem nicht mehr gefühlt.
Und dennoch,gerade diese Art der Einsamkeit war mir so wohlvertraut.
Resigniert wandte ich den Kopf zum Fenster,ergab mich gleichermaßen den Schmerzen wie der Verlassenheit und suchte ein bißchen Ablenkung in den Lichtern der Stadt.
Da schwebte plötzlich ein kleines,freundlich-helles Licht ans Fenster,ließ sich auf der Fensterbank nieder und sah mich aufmerksam an.
Gerade so,als wollte es sich vergewissern,daß ich es auch wirklich bemerkt hätte.
Neugierig geworden fragte ich: „Wer bist du denn?Sowas wie dich hab ich ja noch nie gesehen!Und wie kommst du überhaupt hier rein?“
Das helle Lichtlein schüttelte sich kurz,so daß tausend kleine Funken um es herum sprühten.
Dann antwortete es:
“Ich bin ein lieber Gedanke.Ein Mensch,der dich sehr mag,hat mich gedacht und dann auf den Weg zu dir geschickt.Und weil es doch Nacht ist,da wurde ich zu Licht,damit du mich auch bemerkst und weißt,daß es da jemand gibt,der grade an dich denkt.“
Der lichtgewordene Gedanke tanzte ein paarmal hin und her über die Fensterbank und ließ sich dann in der Mitte nieder.
„Hier werde ich bleiben“,sagte er,“bis mein Licht vergeht – dir zum Trost und zur Freude!Deshalb bin ich hierher gekommen.“
Gerührt musterte ich ihn aufmerksam und fragte mich,wer da wohl so liebevoll an mich gedacht hatte.
Ein-zwei Menschen fielen mir ein,die mir nahe standen und mich wohl schon so manches Mal durch schwere Zeiten hindurch getröstet und begleitet hatten.
Jedem von ihnen wäre dieser liebe Lichtgedanke an mich zuzutrauen.
Den kleinen Gedanken musternd wurde es mir warm und leicht ums Herz.
Und auf seltsame Weise wußte ich mich beruhigt und getröstet – und nicht mehr alleine gelassen.
In meiner Freude merkte ich erst gar nicht,daß sich inzwischen noch andere große und kleine Lichtgedanken auf der Fensterbank eingefunden hatten,bis es so hell wurde,daß ich schon befürchtete,jemand könnte es bemerken und die Lichtgedanken durch seine Neugier vertreiben!
Als ich die Lichtgedanken so betrachtete,gab ich es auf darüber nachzugrübeln,welcher Gedanke wohl von welchem Menschen geschickt worden war.
Ich freute mich einfach nur an der Vielfalt ihrer Gestalten,ihrem hellen Licht und der Wärme.
Und an dem Trost,den sie mir gaben.
Und so geschah es,daß ich die Schmerzen nach und nach vergaß und mehr und mehr Friede in meinem Herzen einzog.
Schließlich fand ich erschöpft,aber getröstet und alles andere als mich einsam fühlend,endlich Ruhe und konnte einschlafen.
Seither sende auch ich öfter einmal einen liebevollen Lichtgedanken auf die Reise durch die Nacht zu einem Menschen hin,um ihn wissen zu lassen,daß er nicht alleine ist und es jemanden gibt,der gerade jetzt liebevoll an ihn denkt!

Verfasser
bin ich diesmal selbst

Tags

leben 

Kommentare

21:35 30.12.2008
super super schöööön..Danke dafür .....LG
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17:44 28.12.2008
is das schööön.....
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2008-12-28 08:38