Die letzten paar Tage konnte ich nur schlecht einschlafen, ich weiß auch nicht warum. War ja immerhin ziemlich müde. Vielleicht hatte ich zu viele Gedanken in meinem Kopf, konnte alles nicht so recht ordnen.

Einerseits ist es toll, wenn man Zeit zum Nachdenken hat, andererseits wird man von so vielen Gedanken zerdrückt, dass alles weder Hand noch Fuß bekommt.

Dass ich am Sonntag nicht einschlafen konnte, das war mir auch schon vorher klar, aber so lang ich dann bis halb zwei wach in meinem Bett.

Zwischendrin stand ich wieder auf, setzte mich an meinen Schreibtisch und stoppte kurze alltägliche Bewegungen, um herauszufinden, wie viel eine Sekunde wert ist. In einer Sekunde kann man z.B. einmal schlucken. Dementsprechend könnte man 60 Schlücke in einer Minute machen, obwohl, sagen wir 40, wenn man ein Absetzen zum Luftholen oder ähnlichem dazurechnet. „Hallo“ ist in Sekundenbruchteilen gesagt, ebenso kann man den Kopf in ziemlich kurzer Zeit mit einer langsamen Bewegung von links nach rechts oder umgekehrt bewegen.
Eine Sekunde ist praktisch nichts. Finde ich. Eine Zeiteinheit, in der gerade mal für einen Schluck Platz ist, sonst nichts. Fünf Sekunden, fünf Schlücke. Kann man damit was anfangen?
Findet man eine Situation ganz besonders herausragend, erscheinen einem sogar Sekunden wie Minuten. Zeit kann also nur als Einheit, nicht mit einer in diesem Zeitraum passierenden Tätigkeit objektiv betrachtet werden.

Aber verglichen mit der Lebensdauer des Universums können wir jede unserer Zeiteinheiten in die Tonne werfen, schließlich wird selbst der älteste Baum der Welt zur „Eintagsfliege“.

Und im übrigen scheine ich meine Gedanken ganz und gar nicht in Worte fassen zu können.