augenblicke
da stand er! mir direkt gegenüber und starrte mir ins gesicht. er machte keine anstalten, er wollte gar nicht wegschauen! das machte mich neugierig und deswegen starrte ich zurück!
was versuchte er damit zu bezwecken?
wollte er mich verunsichern obwohl die eisenbahnschienen zwischen uns lagen?
obwohl der nächste zug gleich einfahren würde, wo er einsteigen würde!!
ich schaute hinüber zu der anzeige! mein zug hat 15 min verspätung. na prima!
es war schon sehr dunkel und es wehte ein scharfer, kalter wind an den eisenbahnschienen entlang. man hörte das gewitter was über uns wütete!
wie froh ich doch sein werde, wenn ich im zug sitze. wenn die welt an mir vorrüber zieht, wenn ich den ganzen alltag vergesse!
ich schaute wieder zu dem typen rüber. er schien zu telefonieren und starrte mich immernoch die ganze zeit an. er schien vollkommen auf mich fixiert zu sein. er gestikulierte stark mit seinen händen, schaute verärgert aber ließ meinen blick nicht aus den augen.
ich fühlte so ein komisches ziehn im bauch. ich musste tieg durchatmen.
mich rempelte so eine alte oma mit ihrer tasche, die sie hinter sich herzog. für einen augenblick denke ich, ich falle.
und in dem augenblick falle ich tatsächlich. in dieses loch, wo ein mensch dieses verlangen durch und durch spürt. wo die ganze welt vergessen wird. wo du nur ein gesicht siehst. das gesicht was du jeden morgen gegenüber sehen möchtest.
die augen ganz offen behaltend wie das leben weiter geht.
ich weiß auch nicht, was passiert ist. ich wusste nur, da musst du jetzt hin. zu diesem typen. er ist derjenige der deine seele ausfüllt. das letzte stück von deinem puzzle.
ich rannte die treppe runter, durch den gang, die treppe hoch. meine augen suchen ihn, mein herz hat ihn gefunden.
so viele leute sind plötzlich hier, ich scheine mich selber in der menge zu verlieren. meine augen werden müde, mein herz will suchen.
der zug steht da und die menschen, es sind so viele....