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Tagebuch Drahtseilakrobatin
2020-03-21 08:20
Welche Logik ist das?

 Nun haben wir die Ausgangsbeschränkung. Zu verdanken haben wir dies den Vollidioten, die in der letzten Zeit noch der Meinung waren, sie müssten Partys am Flussufer in Straßencafés oder Wirtschaften feiern.   warum sind die Menschen so unvernünftig? Ich kann es nicht verstehen.   Nun sind wir alle die Leidtragenden dieser Unvernunft.

 

Was ich aber auch überhaupt nicht verstehen kann, ist die Logik unserer Lebensmittelmärkte. Ich soll nicht mehr so oft vor die Türe gehen. Das heißt auch nicht einkaufen. Daher habe ich meinen Einkauf für eine Woche im Voraus geplant. Das ganze Essen zusammengestellt und alles weitere ebenfalls.  Um meinen Einkauf vollständig zu bekommen musste ich dafür gestern in vier Lebensmittelmärkte. In dem Lebensmittelmarkt, der unserem Ort am nächsten liegt, wurden die Lebensmittel so strenge rationiert, dass man maximal zwei Tage damit auskommt bis man wieder zum einkaufen muss. Wo bitte ist da die Logik geblieben?  Wir sollen möglichst wenig vor die Türe gehen. Aber wir müssen täglich einkaufen gehen, damit wir unseren Bedarf decken können? Ich verstehe es einfach nicht.

 

Gestern habe ich die letzten schönen Stunden bei Sonnenschein genutzt, um meine Lichtschächte rund ums Haus vom  Unkraut zu befreien.  Gestern Abend sind meine Nachbarin und ich eine Abschiedsrunde gestöckelt. Wer weiß, wann wir das wieder dürfen. Es hat einerseits Spaß gemacht, andererseits war es schon ein komisches Gefühl, da wir mit Sicherheitsabstand gelaufen sind.

 

Bei der Apothekenrunde vorgestern Abend fing eine Patientin sogar zu weinen an. Ihre Enkel hätten angerufen, und zu ihr gesagt, dass sie das nächste halbe bis dreiviertel Jahr wohl nicht zu ihr kommen könnten aufgrund der aktuellen Lage. Dabei war der jüngere Enkel mit ca 10 Jahren sehr sehr traurig. Das hat diese Patientin eben sehr mitgenommen und sie musste es rauslassen. Ich kann es verstehen, dass dies gerade die älteren Menschen äußerst belastet. Es belastet ja schon mich, dabei bin ich erst 50 Jahre alt. Ich fühle mich nach wie vor wie in einem Gefängnis. Damit meine ich nicht die Ausgangsbeschränkungen, sondern die innere Handlungsunfähigkeit.

 

 Hoffentlich ist dieser Mist sehr bald vorbei.

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2020-03-21 08:20