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Tagebuch Doc12
2010-08-01 09:21
Der weinende Clown - 12

„Ich glaube, vom Volk der Dichter und Denker ist nicht mehr viel geblieben ...“
„Was meinst du damit? Und wie kommst du zu dieser Ansicht?“, fragte Bruno.
„Gott hat keine Ansichten, er hat Wissen“, tadelte Gott.
„Äh, natürlich – entschuldige“, stotterte Bruno.
„Was ich damit meine, ist eigentlich sehr einfach: Besieht man sich das heutige Deutschland, dann kann man von einer Schafherde sprechen, die blind ein paar Hammeln folgt.“
„Und die sitzen in Berlin, hab ich Recht?“, warf Bruno ein.
„Nicht nur in Berlin. Weißt du, mein Sohn, eigentlich interessiere ich mich nicht für eure eigenartige Politik, dieses Thema ist mir zu profan. Zudem hat eure Politik die Basis zur Realität längst verloren, ist antiquiert, läuft dem wirklichen Leben hinterher und oftmals reagiert sie lediglich auf die Entwicklungen, die sie eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. Eure selbst erwählten Regierung en sind keine – es sind Selbstbedienungsläden. Ihr werdet manipuliert, euch wird das Geld aus der Tasche gezogen, ihr werdet belogen, ihr werdet klein gehalten, ihr seid  Sklaven. Waren es früher die Kaiser, Könige, Tyrannen und Despoten, die das Volk unterdrückten und lenkten, so sind es jetzt die Konzerne und eure Regierungen und Parteien, die von diesen kontrolliert werden. Und das Schlimme daran ist: Ihr merkt es noch nicht einmal, weil ihr die Würde verloren habt, weil ihr verlernt habt, zu sehen, zu begreifen, euch zu wehren, weil ihr nicht in der Lage seid, euch zu erheben, einig zu sein und zu sagen: Das Volk sind wir! Ihr habt die Verantwortung für euer Leben auf den Staat übertragen, doch wer oder was ist dieser Staat? Niemand weiß es genau, niemand will es genau wissen, ich aber sage dir: Jeder von euch ist der Staat. Ihr alle seid der Staat, jeder Einzelne von euch. Und was mich immer sehr amüsiert, ist die Tatsache, dass ihr euch selbst unzählige Gesetze gebt, die häufig mehr als unsinnig sind, gegen die ihr euch dann auflehnt, die euch in eurer Freiheit einschränken, die ihr letztlich oft versucht, zu umgehen und gegen die ihr murrt.

Murrt ihr aber gegen den Staat, so murrt ihr gegen euch selbst! Ich habe euch vor langer Zeit nur zehn Gebote gegeben. Nur zehn! Doch ihr seid sehr oft nicht einmal in der Lage, diese zehn einfachen Gebote zu halten, die für euer tägliches Leben bestimmend sind! Ihr habt nicht nur die Würde verloren, auch die menschlichen Werte sind euch längst abhanden gekommen – und trotz eurer vielen Gesetze findet man heute keine Spur von Ethik! Sie ist euch verloren gegangen. Ihr vertraut euch gegenseitig nicht mehr, das Misstrauen unter euch ist groß, ihr lebt in einer materialistischen Welt, habt das Geld zu eurem Gott erhoben, glaubt an den Mammon und scheffelt ihn kübelweise – in dem Irrglauben, dass je mehr ihr davon habt, ihr um so größer, mächtiger, weiser werdet! Es ist wie damals bei Moses: Der Tanz um das goldene Kalb – die Dinge wiederholen sich. Ich aber sage euch: Ihr werdet nicht größer, mächtiger und weiser – nicht auf diese Art! Macht euch bewusst: Am Ende eures irdischen Lebens geht ihr so, wie ihr gekommen seid: Nackt – nur euer Bewusstsein und euer Wissen könnt ihr mitnehmen. Wenn ihr nicht lernt, wieder menschlicher zu werden, euren Nächsten zu lieben, einander zu achten, aufeinander zuzugehen – so zu werden wie die Kinder – wie es geschrieben steht – dann wird es bitter, ihr schaufelt euch das eigene Grab und euer Untergang ist besiegelt.

Dazu braucht ihr keine Sintflut, keine Feuersbrunst, keine einzige Naturkatastrophe, keinen Atomkrieg, keine Seuchen und auch ich muss nicht das Geringste dazu tun –. Ich gab euch einen kleinen Teil meines Geistes – als Geschenk. Er gehört euch und allein euer Geist ist es, der die Dinge verändern kann und der weit über der Materie steht. So setzt ihn zum Guten ein, denn niemand wird euch helfen, die Dinge zu verändern, es sei denn, ihr tut es selbst!“

Kommentare


unbekannt
09:32 01.08.2010
mh...das ist nicht wirklich neu....warten wir auf morgen...

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2010-08-01 09:21