Es ist schon seltsam, je länger ich hier schreibe, desto weiter entferne ich mich von meinem eigentlichen Thema. Aber gut, ich benutze den Blog um meine Gedanken zu ordnen - und nun gilt es, einmal nicht den Trieb in Worte zu fassen, sondern die Gesamtsituation.

Seit Samstag Nacht um zwölf (er hat in der Tat exakt um Mitternacht geklingelt) bin ich nicht mehr allein in meiner Wohnung. Es ist schon beinahe lächerlich armseelig, dass es der Sohn ist, der dem Vater Asyl gewährt, wenn dieser nach drei Jahren Beziehung endlich den Absprung schafft...

Zumindest behauptet er das. Ich traue dem Frieden nicht - und ihr ahnt schon, ich kann diese Frau noch nichteinmal mehr so gern leiden, wie ich Hodenkrebs leiden könnte...

Ich erspare euch die Details, aber um die Gesamtsituation zu verstehen, sei gesagt, dass sie sozialversicherungspflichtig 210€ verdient und darüber hinaus Wohngeld und einen Anteil Stütze kassiert. Trotzdem "Man ist doch wer!"

Mein Vater seinerseits ist leitender Angestellter und ihr ahnt, wohin die Reise geht.

Ich schließlich lebe in meinem Elternhaus in der Dachgeschosswohnung, meine Mutter bewohnt die behindertengerecht umgebaute Erdgeschosswohnung mit meiner Großmutter.

Ausgangslage nun für die Streitsituation meines Vaters ist, dass ich vor einigen Monaten den Dauerauftrag für meine Miete aufgekündigt habe, da ich sie nach Bedarf überweise. Die Gründe hierzu brauchen wir nicht weiter zu besprechen, sagen wir einfach, dass ich gute Gründe habe. Zwei Tage nach dem üblichen Termin des Mieteingangs erreichte mich ein Anruf von ihr, wo denn die Miete bleibe - sie stünde IHR schließlich zu.

Ihr könnt euch denken, dass sie mich nicht besonders mag. Zumal sie auch sonst nicht gut für ihn ist und, auch wenn ich nicht die einzige Stimme bin, die ihm das sagt, sie mich als Quelle der Gefahr für ihre durchaus lukrative Beziehung zu meinem Vater betrachtet. Ganz nebenbei hat sie nach und nach dafür gesorgt, dass all seine Freundschaften sich von ihm abgekehrt haben. Außerdem ist bei ihr der Alkohol ein Thema - mittlerweile auch bei ihm. Und wo mein ketterauchender Vater zuvor eine normale Schachtel West geschafft hat, sind nun zwei BigPacks am Tag Standart-Programm. Zusammen haben die beiden es geschafft, im Monat 700€ zu verrauchen - wir erinnern uns, auf welche Summe sich ihr Einkommen belief.

Tja, und nun hockt der gute Mann in meiner Wohnung, die ja letztlich in seinem Haus liegt, und quarzt mir die Bude voll, schafft eine Flasche Weinbrand am Abend, wohl kombiniert mit vier bis sechs Flaschen Bier...

Das hier soll keine Bitte um Lebensberatun sein, ihr dürft natürlich trotzdem kommentieren. Ich würde mir aber wünschen, dass ihr euch mit sogenannten guten Ratschlägen etwas zurückhaltet. Davon habe ich bereits genug in meinem richtigen Leben...