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Tagebuch coolgun
2009-01-02 02:17
Was es so alles gibt...
guten morgen, liebe sorgen

das neue jahr ist nun schon fast zwei tage alt.

ich war mit meinen freunden am brandenburger tor. es war schön, wenn auch ziemliches gedränge herrschte. an näherkommen zur bühne war nicht zu denken. erinnerte mich irgendwie so an eine heringsdose... umfallen konnten die leutchen jedenfalls nicht.

ein harter kern von exzessiv saufenden existierte überall in der menge und auch in meinem umfeld. mit ein grund, warum ich mit den anderen später nicht in einen der angesagten technoclubs gegangen bin.

ansonsten fand ich das gebotene programm am brandenburger tor ziemlich gut und die stimmung war ebenfalls nicht schlecht.

habe gestern, also am 1. januar in den geschichten einer freundin gelesen. die nachfolgende geschichte habe ich mit ihrer freundlichen genehmigung hier eingesetzt. irgendwie fand ich sie ziemlich berührend...

verzweiflung


Sie sass nur da - sie weinte still vor sich hin und während ihre Tränen die Wangen netzten und sich auf dem pullibedeckten Busen zu einem immer dunkler werdenden Fleck vereinten, schien alle Last der Welt auf ihren Schultern zu liegen.

Bildfetzen schwammen an ihrem inneren Auge vorbei und entschwanden als ungelöste Rätsel in den Tiefen ihres Kopfes. Ein Gesicht tauchte auf, undeutlich, sehr verschwommen, wurde schärfer und verblasste im zuckenden Rhythmus ihres stillen Weinens.

Das Bild wurde schärfer und sie sah die Geliebte, die ihr so fern war und wie diese bildhafte Assoziation in unerreichbare Weiten rückte. Allein dieser Gedanke liess sie aufstöhnen vor Schmerz, sich noch mehr krümmen und einem Embryo gleich in dieser Lage verharrend, sich ganz diesem tödlichen Schmerz hingebend.

Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, während ihre Tränen gleich Herzblut ihren Augen entströmten. Ihr Gesicht im stummen Schrei zu einer nassen Maske erstarrt, spiegelte Entsetzen und panische Angst wider.

Sie verstand nicht diese Welt und nicht, was mit ihr geschah. Was hatte sie getan, um diesem furchtbaren Schmerz ausgeliefert zu sein. Die Finger beider Hände ineinander gehakt, drückte sie mit aller Gewalt ein imaginäres Monster von sich - ein Monster, welches sie zu verschlingen drohte in seiner unergründlichen, nicht fass- und greifbaren Metagestalt.

Doch der Schmerz wurde stärker und der Wille, gegen das Monster anzukämpfen, zerbrach nach und nach. Sie ergab sich ihm und liess sich fallen in diesen tödlichen Strudel. Und während sie fiel, durchlebte sie noch einmal alle Höhen und Tiefen dessen, was sie in diesen Zustand versetzte.

Sie fiel weiter und immer weiter und es war, als breitete sie im Fallen noch einmal ihre Schwingen, um davon zu fliegen. Doch sie war zu schwach und nur ein Zucken deutete an, dass sie überhaupt etwas tat.

Als man sie fand, starrten ihre gebrochenen Augen immer noch in die Ferne. Es war, als seien sie auf der Suche nach etwas - etwas was jenseits des Horizontes verborgen liegt ...

® cornelia warnke

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vielleicht schreibt ihr hier ja mal ein feedback, wie ihr die short-story findet.

einen schönen tag für euch

gigi

Kommentare

22:20 02.01.2009
wow, wirklich gut ! ich mag diese bildhafte sprache sehr...es hat etwas poetisches zeugt eindeutig von großem talent
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2009-01-02 02:17