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Tagebuch Chica
2004-06-24 22:56
Nachdenklich...
Salut
Ich weiß auch nicht, gestern schreib ich noch wie gut es mir doch geht und heute bin ich total down. Den ganzen Tag schon, kann man ja auch an dem letzten Eintrag mehr oder weniger gut erkennen, denk ich. Mmhm, woran das wohl liegt, ich hab ja nicht einmal einen bestimmten Grund. Eigentlich müsste ich voll glücklich sein, weil ich alles hinter mir habe für dieses Schuljahr. Aber nein, ich bin voll nachdenklich heute. Ich denke aber nicht, dass die anderen das gemerkt haben. Meine Emotionen verstecken, da bin ich gut drin. Ich kann meine Gefühle vor den meisten nicht zeigen, ich weiß nicht warum. Ich bin immer die Starke, aber ich hasse auch jedes Zeichen von Schwäche an mir. Ich kann mich nicht dran erinnern, wann ich das letzte Mal vor jemandem geweint habe. Oder? Doch, als es Jonna so schlecht ging, das hat mich so getroffen. Ich mag es auch nicht, Mitleid zu bekommen. Manchmal, wenn ich so ein bisschen rumjammere, dann ist das ja alles übertrieben, dann mach ich ja nur Spaß. Und wenn ich dann sage: „Hallo, ich brauch Mitleid“ ist denen das wohl so wie so klar. Wenn ich so etwas mache, geht’s mir ja auch eigentlich gut. Aber so, wenn ich down bin, das kriegen nur die Leute mit, die mich wirklich kennen, denen ich mich wirklich öffne. Das wären Jonna und David.
Ich weiß auch nicht, zu Jonna hab ich ja vollstes Vertrauen, der würde ich alles erzählen, ich weiß, dass ich auf sie zählen kann. Ohne sie wäre ich echt am Ende glaube ich, auch wenn wir im Moment nicht so viel miteinander zu tun haben. Ich bin trotzdem froh, dass es sie in meinem Leben gibt.
David ist da so eine Sache, dem trau ich nicht so ganz, aber er kennt mich ziemlich gut und merkt irgendwie, wenn es mir nicht gut geht. Ich bin froh, dass es die beiden Menschen in meinem Leben gibt.
Dann wäre dann noch Hanne. Sie erwartet von mir auch 100%iges Vertrauen, aber das kann ich nicht. Hanne ist jemand, mit dem ich, wenn ich nicht schon so eine enge Freundschaft hätte, nicht klarkommen würde. Wie blöd sich das anhört. Oder wie durcheinander. Ich bin immer für sie da, klar, aber manchmal übertreibt sie es. Sie ist das komplette Gegenteil von mir, sie ist ständig unglücklich, hat überall etwas dran zu nörgeln und ist mit nichts zufrieden. Sie hat ein starkes Verlangen nach Mitleid. Manchmal kann ich das nicht aushalten und sie geht mir damit wahnsinnig auf den Geist. Da ich meistens ziemlich direkt bin, sag ich ihr das ja auch, aber damit kommt sie nun mal nicht klar. Jedenfalls weiß ich, dass sie für mich da ist, aber ich will mich ihr nicht anvertrauen, also ich will nicht, dass sie zu viel über mich weiß.
Wer steht mir denn noch nah? Lukas. Dem habe ich auch total vertraut, aber dann kam diese komische Kontaktpause, die ganzen Vorwürfe und so. Ich hatte mit der Freundschaft ja schon abgeschlossen, hab ihn als meinen besten Freund aus meinem Leben verbannt und was passiert? Er kommt und bittet um eine zweite Chance. Und ich finde, jeder hat eine zweite Chance verdient, ich habe auch meine Fehler und deshalb sind wir gerade dabei unsere Freundschaft neu zu ordnen. Ich hab mir vorgenommen, es nie wieder so weit kommen zu lassen, dass er mich noch einmal so verletzen könnte, aber irgendwie fühl ich mich so sicher mit seiner Freundschaft, ich kann mit ihm echt gut reden.
Die anderen Leute mag ich alle zwar echt gerne, aber ich finde nicht, dass die mir sehr nahe stehen. Ich bin zwar auch immer für die da, aber ich würde keinen Gedanken daran verschwenden, auch nur zu überlegen, mich denen anzuvertrauen. Aber das muss ja auch nicht sein, mein engster Freundeskreis reicht auch.
Oh, so viel geschrieben, ist gut für heute

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