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Tagebuch Cheshire
2011-12-29 16:38
DIe Landkarte der Zeit

Kurze Beschreibung: London, 1896: Der wohlhabende Fabrikantensohn Andrew will sich umbringen, denn er hat die Liebe seines Lebens verloren: Marie, eine Prostituierte, von der seinem Vater zu erzählen sich Andrew jahrelang nicht getraut hatte, ist tot – ermordet von Jack the Ripper. Schuldgefühle und Sehnsucht lassen in ihm den Entschluss reifen, sich das Leben zu nehmen – da erfährt er von der Agentur für Zeitreisen Murray: Die bietet zwar nur Reisen in die Zukunft an, doch Andrew sucht trotzdem nach einer Möglichkeit, in die Vergangenheit zu gelangen, Marie vor der Ermordung zu retten und seine Liebe zu ihr doch noch zur Erfüllung zu bringen...

Dies ist nur einer von mehreren Erzählsträngen in diesem großartigen phantastischen Roman, der leichthin durch die Jahrhunderte springt und die vielen Fäden mal hier und mal dort verknüpft, fast immer zur Überraschung des Lesers. Da wäre etwa noch Claire, die sich mit ihren modernen Ansichten im viktorianischen England alles andere als wohl fühlt und sich – Zeitreisen Murray macht’s möglich – in einen Mann aus dem Jahr 2000 verliebt, der ihr wiederum in ihre Zeit nachreist und ihr mit der Unterstützung von H. G. Wells schmachtende Liebesbriefe schreibt. Oder da wäre Inspektor Garrett, der eine Mordserie aufzuklären hat, begangen mit Waffen, die es noch gar nicht gibt...

 

Und noch ein Buch, welches sich mit der Thematik Zeitreisen beschäftigt. Und ich muss sagen, dass dieses Buch mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat. Hat man sich beim Lesen des Romans "Die Frau des Zeitreisenden" eher oberflächlich damit beschäftigt, vertieft sich das hier, und dennoch ist alles am Ende doch nie so, wie es eigentlich den Anschein hat.

Desweiteren, was ich für einen Pluspunkt halte, ist der Erzähler. Die Geschichte wird hauptsächlich von einem Erzähler dargeliegt, einem allwissenden Seher, der hinter jedes Türchen schauen kann und sich immer wieder in die Geschichte einmischt, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Die Hauptprotagonisten spielen demnach sogar eine Art Nebenrolle, da der Erzähler in diesem Fall die große Hauptrolle hat - schließlich wacht er über alles. Der Autor schafft dies aber mit Witz zu verpacken, sodass die Unterbrechungen nicht lästig wirken, sondern wie eine Möglichkeit, mal auszuatmen, und sich zu sortieren. Und sortieren muss man sich, denn man stellt sich beim Lesen dieses Romanes unheimlich viele "Was wäre wenn..?" Fragen. Ja, was wäre denn, wenn?

Ich denke mir, das es besonders zu diesem Thema unheimlich viele Meinungen und Theorien gibt. Letzendlich hat man dennoch auch die Möglichkeit, sich einen eigenen Reim auf die Geschehnisse zu machen.

Für Tüftler und solche, die gerne überlegen und beim Lesen gerne mitdenken, kann ich dieses Buch sehr gut empfehlen, es gab nur wenige Punkte, die mich wirklich gestört haben.

 


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2011-12-29 16:38