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Tagebuch CharlieB
2005-01-28 08:12
Zwillinge
Meine Freundin P. hat geträumt, dass wir Zwillinge haben werden. Soweit, so gut. Wenn da nicht immer dieses merkwürdige Verhalten des Schicksals wäre, so oder so ähnlich das zu tun, was sie so träumt. Will nicht näher darauf eingehen; nur soweit, dass sich diesbezüglich schon vieles bewahrheitet hat...

Aber ich habe jetzt das Stichwort, auf dass es mir ankam: Zwillinge. Mein Bruder hat vier Söhne. Und zwei davon sind eben Zwillinge, die jetzt knapp über 2 Jahre alt sind. Was sind die süß!!!! Aber auch die ersten beiden Kinder sind sowas von knuffelig; ich könnte alle vier einpacken und mitnehmen. Der Zweite von denen ist jetzt 4 Jahre (glaube ich). Wenn ich bei denen zu Besuch bin, sitzen wir im Schneidersitz auf dem Boden, schauen uns Bücher an und diskutieren. Hauptsächlich über fremde Länder und... Spider-Man.
Wie ich liebt er diese Figur. Nachdem ich dann letztes Jahr in New York war, mußte ich ihn alles über die großen Wolkenkratzer erzählen. Interessiert schaute er sich dann meine Photos an (einer meiner Hobbys) und ich erklärte ihn dann alles geduldig. Aber auch andere Länder faszinieren ihn. Über die Wüste, den Kamelen und den Pyramiden war er sehr beeindruckt.

Diese Rolle als „reisender Onkel“ gefällt mir sehr. Es macht mir einfach Spaß, von einer Reise zurück zu kommen, und den Kindern Photos zu zeigen und Geschichten zu erzählen. Diese großen Augen und viele Fragen, als ich über Venedig erzählte: „Die ganze Stadt unter Wasser? Keine Straßen? Nur Boote fahren da lang? Mußt du da immer schwimmen?“ usw...
Natürlich fühle ich mich da irgendwie privilegiert. Ist das von mir zu egoistisch? Aber genauso habe ich mir mein Leben vorgestellt. Komischerweise schleicht sich aber nun auch der Gedanke an Kinder in meine Wunschwelt. Das ist das, was ich am Anfang meines Tagebuches meinte: wie ist dieser Wusch zu verstehen? Eine Gen-Aktivierung, oder entsteht der Wunsch deshalb, weil meine Neffen so süß sind und ich in ihnen auch eine Art von Erfüllung sehe?

Manchmal beneide ich Menschen, die gewollt kinderlos bleiben. Sie können sich zu 100% ihr Leben und ihren Träumen widmen. Was ist aber, wenn der Kinderwunsch plötzlich ebenso zum Traum wird...?

Kommentare

06:52 31.01.2005
@cläre: das befürchte ich auch. Ich denke, ich komme da irgendwie nicht drum herum. Die Frage ist: werde ich mich dabei wohlfühlen?
@mons7: Familie ist für mich sehr wichtig; es gibt für mich diesbezüglich keine halben Sachen. Deshalb ist eine Anschaffung derselben für mich etwas mehrbedeutend als das eines Autos.
Dass Du meinst, ich wäre so auf Kinder reflektiert... vielleicht ist ja mein Wunsch schon längst Realität und ich weigere mich (noch), diesen zu akzeptieren...
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unbekannt
10:42 29.01.2005
Auch mit Kindern kannst du dich deinen Träumen und deinem Leben widmen, und wenn Kinder ein Traum von dir sind, dann nimm dir das Recht und erfülle ihn dir, denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her...

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unbekannt
18:22 28.01.2005
Lieber CharlieB,
m.E. nach bist Du so reflektiert, dass Du Kinder haben und sofort damit anfangen solltest. Zur Frage mit der Lebenszielverwirklichung: Da hast Du es doch - als Mitglied des männlichen Geschlechts - noch relativ einfach: gehören sie gerade zum Lebensziel legt man los, falls nicht (mehr) wird jede Mutter soviel "Commitment" mit ihrem Nachwuchs empfinden, dass sie dort übergangsweise sehr sehr gut aufgehoben sind. Aber das ist nur die Welt, wie mons7 sie sieht. Bin gespannt auf weitere Deiner Erkenntnisse und wünsche Dir erstmal ein erholsames Wochenende...


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