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Tagebuch CharlieB
2005-03-01 14:04
Wochenende
Freitag traf ich mich wieder mit D. in Dortmund. Im „Extrablatt“ frühstückten und redeten wir über drei Stunden. Wie immer hatte sie sich verspätet. Da es in Dortmund zwei Cafés dieses Namens gibt, bin ich nach 15 Minuten zum anderen gegangen, nur um festzustellen, dass dieses geschlossen hatte. Also eilte ich zurück und sah schon D. mit einer Kellnerin reden. Wie sie mir später erzählte, fragte sie sie, ob ich denn schon da gewesen wäre. Offensichtlich machte ich keinen bleibenden Eindruck auf die Kellnerin, denn sie konnte sich an mich nicht erinnern. Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass D. vergessen hatte, ihr Handy-Akku aufzuladen, womit sie für mich nicht zu erreichen war.

Nach der zweiten großen Tasse Kaffee taute ich langsam auf. Nicht, dass es mir kalt gewesen wäre, nein. Ich bin aber nun mal kaffeesüchtig und benötige meine morgendliche Menge an Koffein. Und dann wurde es so richtig gemütlich, wie eigentlich immer, wenn ich in einem Café bin. Um mich herum die Geräuschkulisse bestehend aus Stimmen vieler Menschen, die sich über ihre Träume, Aufgaben und/oder Alltag unterhielten, unterbrochen von Geräusche niederstellender Kaffeetassen; und das Ganze von leiser Barmusik untermalt. Das Leben kann schon schön sein!

Danach gingen wir noch etwas durch die Stadt und schnüffelten mal hier und mal da durch die Geschäfte (angenehm dabei: es handelte sich dabei nicht um Klamotten- oder Schuhgeschäfte). Es tat mehr als gut, dieses von mir sog. „egoistisches Schmarotzergefühl“ in vollen Zügen zu genießen. Was das für ein Gefühl ist? Na, eben ohne Kinder, und somit ohne Verantwortung (eben egoistisch) durchs Leben zu gehen und Nutznießer derjenigen zu sein, dessen hingebungsvolle Annahme dieser Verantwortung ich mein Leben verdanke.

Zwei Tage später trieb es meiner Freundin und mich wieder zu meinen Neffen ins Sauerland. Dort lag sehr viel Schnee und wir waren nicht mehr zu halten. Stundenlang tobten wir im Garten, machten Schneeballschlachten und malten Engel in den jungfräulichen Schnee. Ich zeigte den Jungs ins Eis eingeschlossene Blätter oder Erde. Später die ersten Sterne am Himmel. Abends half ich meinem Bruder und Schwägerin, die Kinder ins Bett zu bringen. Auch dieser Tag hat sehr viel Spaß gemacht. Meine Freundin schaute mich bei der Heimfahrt ständig mit diesem merkwürdigen Blick an, lächelte und murmelte so etwas ähnliches wie: „Auch haben!“...

Kommentare

16:35 02.03.2005
Danke an alle
Tut das gut, so vermißt zu werden.
Hatte eine anstrengende Woche hinter mir, kam deshalb kaum zum Schreiben. Hoffe, dass es jetzt wieder etwas regelmäßiger geschieht.
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05:24 02.03.2005
Schön das du wieder da bist. Hab dich auch vermißt. Ich freu mich für dich, dass du dein Leben so genießen kannst. Bin sogar ein bischen neidisch. Aber es ist super, wie du deine Erlebnisse in Worte fassen kannst. Kopliment!
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unbekannt
14:25 01.03.2005
Wie schön von dir zu lesen..habe dich ewtas vermißt. Wieder einmal Kompliment für deine Wortwahl und anschaulichen Beschreibungen....auch haben?...und du?

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unbekannt
14:17 01.03.2005
du hast eine sehr schöne art zu schreiben finde ich... da hab ich direkt lust wieder mal nen kaffee trinken zu gehen! hehe

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