Ohne Worte
That’s life. Wie wahr. Vor vielen Wochen bekam ich nebenbei, so in der Bürotür, gesagt, dass ein älterer Arbeitskollege sich ins Krankenhaus begeben hatte. Wie sich herausstellte, hatte er Speiseröhrenkrebs. Dieser Kollege war mit dabei, als ich hier vor über 15 Jahren mein Vorstellungsgespräch führte. Wenn ich danach dienstliche Probleme hatte, fand ich bei ihn ein offenes Ohr. Er war ruhig und hörte zu. Und dann diese Nachricht. Tja, und eines Tages (so vor drei Wochen) gab es dann diese Rundmail: „Leider müssen wir das Ableben unseres Kollegen...“ Kurze Zeit später befand sich ein Ausdruck dieser Mail bei uns auf dem schwarzen Brett.

Einige Tage später fuhr ich in einer Fahrgemeinschaft durch den herbstlichen Morgen zur Kirche. Diese war sehr gut besucht. In der Mitte des Altars stand die Urne. Nach der Predigt verließen wir alle die Kirche. Auf dem Vorplatz traf ich alte Kollegen der Nebenstelle wieder, wo ich auch mal mehrere Jahre gearbeitet habe. Danach ging es zum Friedhof. Bunte Blätter fielen hernieder, als der Pastor seine Rede hielt. In der Ferne hörten wir Kinder lachen. That’s life. Stumm ging ich an diesem Loch vorbei. Diesmal gehe ich noch vorbei...

Wieder zurück ging alles seinen gewohnten Gang. Die Spendengelder, so las ich heute, wurden nach Abzug der Kosten für einen Kranz der Witwe übersandt. Alles geregelt. Sein Name ist aus dem Adressbuch der Behörde auch schon gelöscht.
That’s life...