es war einmal...
Diese Woche war ich in H. auf einem Lehrgang. Da fiel mir ein, dass hier eine Kollegin arbeitet, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wir waren zusammen in einer Klasse während meiner Ausbildung. Im Rahmen dieser mußten wir auch für 6 Monate in einen kleinen Kaff in der Nähe von Höxter. Dort war nicht sehr viel los, so dass wir „gezwungen“ waren, ständig Parties zu machen. Dort entdeckte ich meine Vorliebe zum Whisky. So eine Situation dort schweißt zusammen. Wir haben viel unternommen. Ich bin überhaupt kein Partytyp, und halte mich noch seltener in Diskos auf. In der Zeit dort allerdings lebte ich ein anderes Leben. Ich habe meine Freundin, mit der ich damals zusammen war, nie betrogen, auch wenn ich andere Frauen küßte. Aber das war alles harmlos. Später trennten wir uns nach über 11 Jahren und sind heute die besten Freunde. Deshalb nenne ich sie meine Lebensgefährtin, da wir uns unser ganzes Leben hindurch begleiten werden...

Doch wieder zurück. Diese Zeit damals war schon klasse. Jeden Abend Party, trinken und leben. Einige haben es auch gänzlich ausgenutzt, und haben ihre Freundinnen und Ehefrauen ganz offen betrogen. Sowas könnte ich nicht! Wäre ich damals Single gewesen, hätte ich mir das eine oder andere Abenteuer vorstellen können, vor allem mit einem dieser beiden, die nun in H. arbeiten. Sie staunten nicht schlecht, als ich gewollt locker plötzlich am Türrahmen lehnte und ein „Guten Morgen“ in den Raum lächelte. In Nu lagen wir uns in den Armen. In den nächsten drei Tagen hatten wir viel zu reden und die eine brachte noch alte Photos mit. Erinnerungen wurden wach...
Doch dann merkte man (ich) den Unterschied. Während wir damals nur von Fun und Party sprachen (andere Wörter vermeide ich mal hier), kreisten diese Gespräche hier plötzlich von Hochzeiten, Kinder und Verantwortung. Wir sind alle etwas ernster geworden. A., die ich schon damals mehr als faszinierend fand, hatte einige Falten unter den Augen, was aber darauf hinaus lief, dass sie nebenbei noch in einem Sonnenstudio arbeitet und ihrer Haut damit nichts gutes tut.
Nach den drei Tagen verabschiedeten wir uns wieder einmal. Die eine hat schon geheiratet, A. will es noch dieses Jahr. Ich bin jetzt mit einer anderen Frau zusammen. Die Zeit läßt sich nicht aufhalten...