Erinnerungen...
Ich sehe noch dein Gesicht vor mir, als ich dir erzählte, dass man jetzt einen weiteren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gefunden habe. Du lächeltest und nicktest zustimmend, kniffst dabei deine Augen und Lippen kurz zu. Diese Gestik entdecke ich bei mir nun auch zunehmend. Wir standen vor diesem Krankenhaus, mein Bruder parkte irgendwo in der Dunkelheit deinen Wagen. Wir warteten und redeten. Redeten seit meiner Kindheit immer wieder über dieses Thema. Über die Möglichkeit außerirdischen Lebens, über Wissenschaft. „Habe ich doch immer gesagt“, höre ich dich immer noch in meinen Erinnerungen sagen. Du warst fest davon überzeugt, dass es im Universum andere, phantastische Welten geben muß, bevölkert von uns unbekannten intelligenten Leben. Diese Gespräche waren eine Bereicherung in meinem Leben, die ich so sehr vermisse.

Es war kalt in jener Nacht und bewölkt. Doch die Sterne waren da, auch wenn wir sie nicht sahen. Doch wir erinnerten uns an sie in diesem Gespräch; sahen sie vor unserem geistigen Auge. Genauso wie ich dein Gesicht sehe, wenn ich mich erinnere. An die vielen Stunden der Diskussionen, an die Träume und Ziele, die unser Leben bestimmten und bestimmen. Wir waren uns so verdammt ähnlich, so ähnlich, dass wir nicht über unsere Schatten springen konnten, um uns mal in den Arm zu nehmen. Doch wir verstanden uns, wir wußten es auch ohne Worte. Erst vor deinem Grab konnte ich es aussprechen...

Wie sehr vermisse ich meinen Vater...