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Tagebuch CharlieB
2005-04-15 06:22
Dresden 2
In Nu waren wir geduscht und umgezogen. Was strahlte uns aus dem Spiegel entgegen? Meinereiner trug einen klassischen dunklen Anzug mit einem dezenten (und bügelfreien) Hemd. Auf mein Base-Cap habe ich verzichtet, allerdings auch auf einer Rasur. Schließlich gehört es zu meinem Aussehen, einen 3-Tage-Bart zu tragen. Meine Freundin trug ein sehr (!) betontes schwarzes Kleid. Nähere Angaben kann ich nicht machen, uns Männer fehlen dafür die entsprechenden Sinne. Ich sah nur, dass es gut und sexy war.
Wir betraten den Fahrstuhl, dieser setzte sich in Bewegung. Auf dem Weg ins Foyer blieb er auf einer Etage stehen, die Türen öffneten sich und machten den Blick auf einen Mitarbeiter des Hotels frei. Als er uns in unseren chicen Klamotten erblickte, unterbrach er seine Vorwärtsbewegung und ging den Schritt aus dem Fahrstuhl wieder zurück. Verblüfft schauten meine Freundin und ich uns an. Soweit kommt es noch, dass wir uns dieses Klassendenken unterwerfen. Nobilität und Luxus hin oder her, das muß nun wirklich nicht sein! Wir hielten den Fahrstuhl auf und baten ihn, einzutreten. Unsicher trat er dann näher und wir fuhren zusammen herunter. Offensichtlich müssen die Mitarbeiter die Order von der Geschäftsleitung bekommen haben, dass sie nicht mit den Gästen des Hotels zusammen den Fahrstuhl benutzen sollen. Unglaublich!

Die Blicke im Foyer waren auch ganz anders als vorher, selbst der Herr mit der wichtigen Zeitung schenkte uns einen wohlwollenden Blick. Über den roten Teppich und dem großen Platz näherten wir uns der Semper-Oper. Ich müßte lügen, würde ich behaupten, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte. So aufgebretzelt und Arm in Arm liefen wir wieder über einen roten Teppich, diesmal aber in der Oper. Innerhalb derselben nahm uns eine barocke Atmosphäre auf. Überall rauschte es von Abendkleider der Damen und dem Rascheln der Anzüge der Herren. An den hohen runden Decken und Bögen waren sehr viel Stuck und Malereien. Alles in allem eine sehr schöne Atmosphäre. Solche Aufregung (und der Tatsache, dass ich aufgrund meiner kürzlichen Nierenerkrankung sehr viel trinke) schlug mir auf die Blase. Also suchte ich die Örtlichkeiten auf. Auch dort herrschte „Gentleman-Feeling“. Mir wurde von einem Gast mit einem Lächeln sogar die Tür aufgehalten. Das alles war sehr angenehm. Nur wenn sie da noch einen Mitarbeiter eingestellt hätten, der beim Abschütteln helfen würde, hätte ich gestreikt! Kurz darauf gingen wir in den Opernsaal. Jeder, der schon mal da war, weiß, wie schön es da ist. Sehr viele kleine Einzelheiten überall. Figuren, Stuck und Malereien überall. MeineAugen wußten gar nicht, wohin zuerst schauen. Wir saßen genau in der Mitte der Bühne gegenüber. Es war interessant, auch die Menschen zu beobachten. Bei einigen sah man an, dass sie es nicht gewohnt waren, sich in solcher Umgebung zu bewegen. Ich hoffte, dass es bei mir nicht so der Fall war. Dann blieb mein Blick auf einer, die mir bekannt vorkam. Kann aber nicht sein, das wäre ja ein Zufall. Und doch... Mal schauen, ob ich sie in der Pause irgendwo erwische. Das Licht ging aus, die Vorstellung begann...

Fortsetzung folgt...

Kommentare

07:34 16.04.2005
Ist immer toll deine Ausführungen zu lesen. Spannender als jedes Buch, interessanter als jegliche Doku. Mach weiter so, ich freu mich auf die Fortsetzung.
Übrigens liebe ich auch Jeans und Turnschuhe, aber sich mal chick machen hat auch was!! Die erstaunten Blicke derer, die einen so nicht kennen! *gins*
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16:58 15.04.2005
Hört Hört!!
Hat aber wirklich sehr viel Spaß gemacht, obwohl das wie gesagt auch nicht mein Stil ist.
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unbekannt
16:49 15.04.2005
Und wieder ein Lesegenuß!
Ich hätte mich so aufgebrezelt sehr unwohl gefühlt, glaube ich....mir sind Hochzeitsfeiern schon ein Greuel, wenn ich dort "schick" erscheinen muß....gerade Schuhwerk ist ein Problem...mit Turnschuhen oder Boots auf ´ne Feierlichkeit...also habe ich ein Paar schicke Schuhe , ohne Absatz, damit breche ich mir die Haxen und ich liebe Schuhe, aber diese.....schüttel...und ein Kleid; mir grausts. Ich plädiere für Jeans in allen Schichten und zu allen Anlässen!


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2005-04-15 06:22