Brautkleid
Die Zeit verrinnt. Letzte Woche waren P. und ich in Braunschweig. Dort hat sie eine Zeitlang gewohnt, und deshalb traf sie sich dort mit ihren Freundinnen, um für sich ein Brautkleid zu suchen. Ich habe sie deshalb gefahren, damit sie auch ein Glas Sekt trinken kann, und weil mir Fahren Spaß macht und ich ihre Freundinnen schon lange nicht mehr gesehen habe, und weil ich Braunschweig liebe und überhaupt...

Wir fuhren rechtzeitig los und kamen bei strahlendem Sonnenschein an. Treffpunkt war die Wohnung einer ihrer Freundin. Wir hatten noch etwas Zeit (die andere verspätete sich etwas, weil sie von Osten kommend im Stau stand), somit reparierte ich ihr Computer. Als sie dann doch eintrudelte, wurden erstmal feierlich die selbstgemachten Einladungen überreicht. P. hat sich damit viel Mühe gegeben. Da wir ja in einem Schloß heiraten, hat P. die Einladungen selbst mit Kaligrafieschrift auf altaussehendem Papier geschrieben. Diese wurden dann wie eine Bulle eingerollt und mit einem roten Band gehalten. An diesem Band befinden sich zwei goldene Ringe.

Nach der Überreichung ging es dann zu einem Café in der Innenstadt. Sektfrühstück war angesagt. Ich hielt mich als Fahrer natürlich vornehm zurück. Danach trennten sich unsere Wege (ich machte noch schnell ein Foto von den drei Hübschen). Ich zog mich in diverse Buchläden zurück und harrte auf den Anruf, der schneller als erwartet erfolgte. Ich war gerade dabei, den Dom von Braunschweig zu fotografieren, als mein Handy klingelte.

Ob ich denn schnell mal zu C&A kommen könne, wurde ich gefragt.
Nein, wurde mir nach Rückfrage versichert, das Brautkleid ist schon in einem richtigen Brautgeschäft ausgesucht worden, hier suche man nur noch nach Abendkleider.

In wenigen Minuten betrat ich das Geschäft. Mit Hilfe des Handys konnte mich die eine Freundin (P. hat ihr Handy zwar dabei, aber natürlich auf lautlos gestellt) in die richtige Ecke lotsen. Und da standen die Drei. Eine schöner als die andere. Und ich sollte jetzt entscheiden, wer was kaufen sollte. Klasse! Gerade ich, der mit Müh und Not die vier Grundfarben unterscheiden kann (bin nicht farbenblind, aber eben ein Mann).

Also gut, irgendwann hat jede sein Kleid. Selbstverständlich bekam ich keinerlei Infos über das Brautkleid zu hören. Als ob ich mir ein Bild machen könnte, wenn sie es mir denn beschreiben würden. Nur soviel: ihre Freundinnen hatten Tränen in den Augen, als sie P. damit sahen!

Das war also der „Brautkleidkauftag“ in Braunschweig.

Gestern waren wir im Sauerland bei einer Hochzeitsmesse. Aber das erzähle ich ein anderes Mal...