Willkommen auf Tagtt!
Thursday, 28. March 2024
Tagebücher » Chaoskruemel » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch Chaoskruemel
2012-12-03 21:02
All over the world. ♥

 

Mir liefen die Tränen über die Wangen. Ich habe sie so lang zurückgehalten, irgendwann geht’s einfach nicht mehr. Als er mich von der Umarmung nur wiederwillig befreite, sah er mir in die Augen.  „Warum weinst du denn Schwesterherz?“ Aus irgendeinem Grund wurde ich wütend, riss an meinem rechten Arm den Ärmel hoch & zeigte ihm meine vernarbte Hand, mit lauter alten & neuen Kratzern darauf & schrie ihn an: „Willst du jetzt immer noch abhauen ? Weißt du wie’s bei mir zurzeit zugeht? Mein Cousin wollte mich vergewaltigen! Merph ist sonst wo & verdammt, du weißt dass er der wichtigste Mensch in meinem Leben ist & ich nicht ohne ihn kann. Ich kann & will langsam nicht mehr. Ja, ich hab versucht mich von Merph loszureißen. Hab ich wirklich. Hat in den Ferien auch ganz gut geklappt, nur leider wollte mich Chrisä nur ficken. Weißt du dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben, gleich nach Merph, bist? Jeden Tag an dem du länger weg bist, an dem geht es mir immer dreckiger.  Ich weiß dass du hier aggressiv wirst, dass diese Stadt dir nicht guttut – ich merk's doch selber. Aber das ich dich nie wieder seh ? Nicht du auch noch. ..“ Eine Zeitlang sagte er nichts, sondern sah mich nur an.  „Wieso hast du mir nie etwas erzählt? Ich hätte dir doch helfen können, mit allem.“ Fragte er mich.  „Ich hab was gesagt. Ich hab dir erzählt dass mein Cousin mich fast vergewaltigt hätte. du weißt das ich Merph immer noch li…..“ Weiter kam ich nicht, denn plötzlich sah ich Merph auf mich zukommen. Bevor ich irgendetwas zu ihm sagen konnte sagte er leise zu mir: „Was hat dein Cousin mit dir gemacht? Er wollte dich doch nicht wirklich…“ Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn er stürmte an mir vorbei. Ich sah nur noch wie er auf meinen Cousin losging und dann rannte auch schon heinzi zu den beiden um sie zu trennen. Ich stand einfach nur verdattert da, und sah zu. Nach einigen Minuten der Stille brach ich auf dem Boden zusammen. Ich konnte einfach nicht mehr. Heinzi würde fortgehen & jetzt prügelt sich mein Cousin, von dem ich dachte er würde mir niemals so etwas antun, mit dem Jungen den ich über alles liebe und den ich seit einem guten halben Jahr nicht mehr gesehen hab. Es wurde mir alles einfach zu viel.

 „Heei Pralinsche, nicht weinen. Alles ist gut, ich bin doch hier. Sschh.“ Ich sah mich um und erkannte das ich bei Merph im Zimmer auf dem Bett lag und er neben mir. Anscheinend hatte ich im Schlaf angefangen zu weinen. Von heinzi und meinem Cousin keine Spur. Ich sah ihn an, und bekam kein Wort heraus. Da war so viel das ich ihm sagen wollte, so viel. Dass er mich nicht auch noch im Stich lassen durfte. Dass ich ihn bräuchte. Dass er einfach alles für mich sei. .. Aber ich sagte nichts von all dem. Ich hielt meinen Mund. Wir lagen Minuten, Stunden nebeneinander, und genossen einfach nur den Augenblick. Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Irgendwann klingelte mein Handy.  „Ja?“  „Ich bin‘s. Ich wollte mich nur bei dir melden, und fragen ob alles in Ordnung ist. Bist du noch bei Merph, oder schon daheim?“  „Ja, alles in Ordnung. Bin noch bei ihm.“  „Dann ist gut. Ich nehm an du weißt noch nicht, wie du zu ihm gekommen bist?“  „Nein, kein Plan.“  „Frag ihn. Er wird dir alles erzählen. Muss auflegen, mach's gut Schwesterherz – fühl dich gedrückt.“  „Ist gut. Mach's besser Brüderchen. Tu ich, du ebenfalls.“ Mit einem Lächeln legte ich auf. Dann wandte ich mich an Merph.  „Magst du mir vielleicht sagen wie ich zu dir gekommen bin und wo mein Cousin ist und wie lang ich schon hier bin und wies…“ Er ließ mich nicht ausreden und begann mir alles zu erzählen, was geschehen war. „Als du auf der Straße zusammengebrochen bist, ist Heinzi zu dir und hat dich beruhigt. Aber anscheinend bist du dann irgendwie ohnmächtig geworden.. Dann wollte dein Cousin dich mit nach Hause nehmen, aber nachdem was er dir antun wollte, ließen Heinzi und ich das nicht zu. Heinzi hat mir dann ziemlich klar gemacht, wie sehr du mich brauchst und was in der Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten alles passiert ist. Mir ist dann klar geworden wie sehr ich dich brauche, wie sehr wir uns beide brauchen. Ich hab dich dann mit zu mir genommen.. Du hast noch ein wenig weitergeschlafen und dann angefangen zu weinen. Dann hab ich dich aufgeweckt.“ Ich sah ihn fassungslos an. Er braucht mich ? Wir beide brauchen uns ? Das war genau das, was ich immer von ihm hören wollte. Doch jetzt, als ich es endlich aus seinem Mund hörte, fühlte sich das alles falsch an.  „Tut mir leid, aber ich muss raus hier.“  „Du hast so lang darum gekämpft mir die Augen zu öffnen.. Nun hast du es geschafft, und nun erträgst du meine nähe nicht? Heinzi hat mir erzählt das du die ganze Zeit in mich verliebt warst. Noch nie, hat jemand so lange um mich gekämpft.“  „Ich muss nachdenken, es tut mir leid. Ich brauch jetzt ein wenig Zeit für mich, danke für alles, Sandkastenbruder.“ Ich stand auf und hatte schon fast seine Zimmertür erreicht als er plötzlich hinter mir stand. Ich drehte mich um und sah in seine wunderbaren blauen Augen. Noch bevor ich irgendetwas tun konnte, waren seine Lippen auf meine & wir küssten uns, lange. Doch dann schob ich ihn weg. Er hat mir so oft, so sehr wehgetan. Und nur weil ihm Heinzi jetzt ins Gewissen geredet hatte und er seine Meinung geändert hatte ist alles wieder gut ? Nein.  „Ich brauch Zeit für mich, verdammt nochmal! Nach all dem hin und her was bei uns beiden war, nach all dem was du mir angetan hast, werde ich dir nicht einfach so wieder verzeihen. Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von damals.“ Damit verließ sein Zimmer ohne ein Wort des Abschied’s und suchte mir den Weg nach draußen. Draußen angekommen zündete ich mir erst mal eine Zigarette an. Ich atmete tief durch, und ging nach Hause. Zuhause angekommen, würgte ich irgendwie das Abendessen herunter und legte mich anschließend in mein Bett. Ich versuchte zu schlafen, aber es war zu viel passiert. Mir schossen immer diese Bilder in den Kopf als Merph meinen Cousin zusammen schlug, wie Merph und ich in seinem Bett lagen, als Merph sagte wie sehr er mich bräuchte, als wir uns küssten. .. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich liebte ihn immer noch. Aber er hat mir so oft wehgetan. Ich fing das weinen an und wiegte mich so in den Schlaf.

Ich wachte von dem läuten unserer Hausklingel auf, zog mich an und ging nach unten, um zu sehen wer da gekommen war. Unten angekommen sah ich dass nur meine Tante im Esszimmer saß und mit meiner Mutter frühstückte. Ich setzte mich zu ihnen, aß aber nichts. Plötzlich klingelte mein Handy.  „Ja?“  „Heei Pralinsche.“ Ich wusste sofort das Merph es war, nur er durfte mich so nennen.  „Ich dachte du bist gegen Handys?“ erwiderte ich.  „Jaja, ist jetzt egal. Sag mal, hast du heute schon etwas vor ?“  sagte er.  „Nein, bin gerade erst aufgestanden, wieso?“  „Weil ich dich heute entführen will. Hab mir für dich von der Arbeit frei genommen, ich will dir etwas zeigen. Treffen wir uns am Freibadeingang, so in einer Stunde?“  „Ja ist gut, bis später.“ Erwiderte ich und legte auf.

Eine Stunde später saß ich auf den Treppen vom Freibadeingang und wartete auf Merph. Nach ein paar Minuten stand er vor mir. Wir umarmten uns und ich bedankte mich nochmals für gestern.  „Kein ding, süße. Los komm, wir gehen aufs Parkhausdach.“ Während wir zum Parkhausdach gingen fragte ich: „Was machen wir denn da?“  „Ich verrate nichts, lass dich überraschen.“ Schweigend gingen wir weiter. Oben am Parkhausdach angekommen, sah ich ihn fragend an.  „Nein, ich werde dir noch nichts verraten.“ Sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu mir. Wir gingen über den geteerten Parkplatz, stellten uns ans Geländer und er sagte: „Weißt du noch als wir hier zum ersten Mal hier oben waren ? Ich werde diesen Augenblick niemals vergessen.“ Er zog mich zu ihm hin und wollte mich wieder einmal küssen. Ich ließ es zu. Als wir uns von einander trennten fragte ich ihn: „Was ist das mit uns? Liebst du mich? Nur weil Heinzi dir jetzt ein wenig ins Gewissen geredet hat, änderst du deine Meinung? Du hasst ihn! Und von Leuten die du hasst lässt du dir nichts sagen, ich weiß das doch. Erklär mir das doch einfach. Du bist einfach abgehauen damals, so schnell werde ich dir nicht mehr vertrauen.“  „Ja ist gut. Ich hab auf diese Fragen schon gewartet. Ich liebe dich seit unserer ersten Begegnung am Freibad Eingang. Frag nicht wieso ich damals, als wir etwas miteinander hatten, gesagt habe es sei nur Just-For-Fun. Du hast mir so gefehlt als ich weg war. Es war ein Riesenfehler zu gehen, und das weiß ich jetzt. Als du gestern zusammen gebrochen bist, hab ich gesehen wie sehr du mich tatsächlich brauchst, ich wusste ja nichts von der Sache mit deinem Cousin und mit Chrisä. Es tut mir leid, wir haben beide Scheiße gebaut. Aber im Endeffekt wissen wir doch beide das wir nicht ohne einander können.“ Ich drehte mich zum Geländer und spürte wie er mich von hinten umarmte. Es fühlte sich so vertraut an. Plötzlich war da eine Stimme an meinem Ohr. Es war seine. Er flüsterte: „Mir tut das alles so leid. Gib mir noch eine einzige Chance. Wenn ich die verbaue, dann darfst du mich auf ewig hassen. Aber gib mir nur noch eine einzige Chance. Ich liebe dich. Nur dich, pralinsche.“ All die Zweifel waren auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Ich drehte mich zu ihm um & küsste ihn.  „Sind wir jetzt zusammen?“ fragte ich ihn und schon ein paar Sekunden später bereute ich diese Frage. Wie verdammt naiv sie geklungen hatte. Er hat mir nur wieder das Blaue vom Himmel herunter gegaukelt, er würde niema.. Er unterbrach meine Gedanken und sagte: „Wenn du willst ? Ich liebe dich und ich habe das immer schon getan. Das weißt du jetzt. Ich weiß nur nicht wie es in dir Aussieht.“  „Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, ich kenn‘ dich jetzt so lange. Ich liebe dich.“ Er nahm meine Hand und wir gingen wieder nach unten. Unten angekommen, traute ich meinen Augen kaum. Dort unten stand ein blondhaariger Typ, der verdächtig wie Cari‘s Freund aussah, mit meiner ehemaligen besten Freundin und sie steckten sich die Zungen gegenseitig in den Hals. Ich hätte am liebsten gekotzt. Merph ahnte was ich dachte, und zog mich schnell weiter. Wir gingen in den Stadtpark und da trafen wir auf Heinzi und dessen besten Kumpel Jones. Heinzi sah mich nur fragend, mit einem Blick auf Merph’s & meiner Hand, an. Ich lachte nur und zwinkerte ihm zu. Noch bevor ich irgendetwas dagegen tun konnte, sprang mir auch schon Cari in die Arme. Sie hatte so einen Schwung dabei, das wir beide aufs gras vielen, und nach dem heftigen hallo, war mir auch bewusst das sie schon ziemlich was intus hatte. Ich rappelte mich vom  Boden auf & sah auf mein Handy. Erst 15 Uhr und Cari war schon dicht ? Was geht denn hier ab? Ich ging zu heinzi und fragte ihn: „Wieso ist Cari schon dicht? Wir haben gerade mal 3. Was geht’n?“  „Naja, die hat ziemlich stress mit ihrem Freund. Besser gesagt, er hat sie betrogen und sie hat ihn heute dabei erwischt. Sie hat dann Schluss gemacht, aber du weißt ja selbst wie lang die beiden schon miteinander gegangen sind und vor allem wie sehr Cari ihn geliebt hat.“  „Nicht ernsthaft oder? Sag mal, jetzt wo du’s erwähnst.. Caris ex-Freund hatte doch blonde Haare oder?“  „Ja schon. Du kennst ihn doch auch schon vom seh’n, nicht?“  „Jab. Eben, aber nicht so wirklich. Und ich glaube ich hab ihn gesehen. Vorhin, in der Stadt, am Parkhaus, mit Sassi. Sie waren ziemlich innig.“ Sagte ich zu heinzi.  „Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Wir alle hier wissen das Sassi manchmal ne ziemliche schlampe sein kann, aber sowas würde sie doch Cari nicht antun, oder? So lang ist das doch noch nicht her, ich Sprint mal kurz los, vllt. Sind sie noch da. Na die können was erwarten.“ Und schon war er aufgesprungen und rannte davon. Ich war ausnahmsweise mal froh das Mel‘ auch hier war, so konnte sie sich um Cari kümmern. Ich sah Merph auf der Steinmauer sitzen und ging zu ihm. „Hast du das schon von Cari gehört?“ fragte ich ihn. „ Ja, krass. Komm her, ich helf dir hoch.“ Er sprang von der Steinmauer hinunter, und hob mich hoch. Dann sprang er auch wieder hinauf. Eine Zeitlang sahen wir uns einfach nur in die Augen.

 

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

Chaoskruemel Offline

Mitglied seit: 22.11.2012
26 Jahre, DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2012-12-03 21:02