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Tagebuch c.
2011-06-16 13:23
Titel?

Meine Wohnung ist zu seiner fixen Idee geworden. „Was muss ich denn tun, um in deine Wohnung zu dürfen?“ Die Frage stellte er am Samstag. Eigentlich kann er da gar nichts tun. Eigentlich finde ich das auch gar nicht so ungewöhnlich. Eine wirklich gute Freundin von mir war in den fünf Jahren, die ich jetzt hier wohne, noch nie bei mir. Und wir sind wirklich gut befreundet, aber wir treffen uns eben in der Regel irgendwo draußen und nicht zu Hause bei jemandem. Ich selber kenne die Adressen von gleich drei langjährigen Freundinnen nicht. Das liegt daran, dass sie alle drei im letzten Jahr umgezogen sind und sich noch nicht die Notwendigkeit ergeben hat, die neue Adresse zu notieren. Dementsprechend kenne ich auch ihre Wohnungen nicht. Und ich finde das völlig ok und ganz und gar nicht bedenklich. Das hat für mich nichts mit Vertrauen zu tun. Gut, in dem Fall sind tatsächlich praktische Gründe dafür verantwortlich, dass es so ist.

 

Gestern, an meinem lang ersehnten Tag nur für mich ohne andere Menschen, da saß ich hier und schaute mir meine Wohnung an und überlegte, wie sie wohl in fremden Augen wirkt. Bunt. Ja, ich glaube bunt beschreibt sie passend. Die beiden Grundtöne hier sind Frühlingslindgrün und Buchenholzhellbeigebrau. Und dazwischen ist ganz schön viel Buntes, hier gibt es jede Menge zu gucken, jede Menge persönlichen Kram, einen Hauch von Chaos. Allein schon die Buchrücken meiner vielen Bücher machen es bunt. Bücher, DVDs, meine Nagellacksammlung, die ich nie benutze, weil ich keine Geduld zum Lackieren meiner Nägel habe. Meine Ma beschenkt mich immer noch gerne mal mit putzigen Stofftierchen, wenn sie irgendwo welche sieht, die ihr gefallen. Von ihnen finden sich auch so einige hier wieder. Es ist ein buntes, chaotisches Sammelsurium an Überflüssigkeiten. Hier was, da was, keine Linie, aber irgendwie, so finde ich, doch insgesamt stimmig. Es ist rüschig, verschnörkelt, ein bisschen wie mein Kleidungsstil, ein bisschen wie meine Schmuckauswahl, die ich seit gut einem Jahr völlig im Schrank lasse. Früher ging ich nicht ohne Ohrringe, vier Ringe und irgendwas Klingelndes, Klirrendes am rechten Handgelenkt aus dem Haus. Heute fehlen mir die Zeit und die Geduld dazu. Warum auch immer, ich weiß es nicht so genau.

 

Na jedenfalls glaube ich doch, dass in meinen vier Wänden schon jede Menge Persönlichkeit steckt, dass man hier viel über mich erfahren kann, wenn man einen Blick für solche Details hat. Deswegen habe ich nicht gerne Leute hier, es ist für mich so eine Art Offenbarung der anderen, der unangenehmen Art.

 

In der Wohnung vom Ding ist das anders, die spiegelt wenig Persönlichkeit wieder, die ist neutral, ein wenig zu glatt vielleicht. Im Wohnzimmer stehen eine Handvoll DVDs und ein CD-Ständer, ansonsten gibt es dort nichts Persönliches, woran der Blick haften bleiben könnte. Charmant an seinem Schlafzimmer ist das Monster auf seinem Schrank, ein großes Plüschtier in Gestalt eines Hellblau-Türkisfarbenen Monsters. Aber dieses plüschige Etwas ist dann auch mit Abstand der persönlichste Gegenstand in seiner Wohnung. Alles in allem gibt es dann jedenfalls in meiner Wohnung bei weitem  mehr zu sehen.

 

Und während ich gestern versuchte, meine Wohnung mit den Augen eines Fremden zu sehen, fiel mein Blick auch auf die vielen überflüssigen Kosmetika, die so in meinem Bad herumstehen. Damit war das Bad vom Ding auch sehr viel spartanischer ausgestattet. In dem Zusammenhang frage ich mich, ob ich, wäre ich ein Mann, tatsächlich die Axe-Produkte kaufen würde. Die Werbung ist mir einfach zu dämlich, schon immer. Von „Der Duft, der Frauen provoziert“ bis hin zu „Je sauberer du bist, desto schmutziger wird es.“….Nay!!! Da könnten die Sachen noch so gut riechen, auf Grund der Werbung würde ich mich weigern, so was auch nur näher anzuschauen.

 

Nun ja, aber wenn ich mal so darüber nachdenke, geht eigentlich von dem Geld, was ich so jeden Monat zur Verfügung habe, das wenigste für Lebensmittel drauf. Das meiste Geld lasse ich im DM. Meine Wohnung ist ebenfalls vollgestopft mit irgendwelchen Beauty-Artikeln, die kein  Mensch braucht. Wirklich niemand. Und wenn man sich die Sachen so anschaut, trage ich da wohl zwei Seelen in meiner Brust. In Sachen Haare und Make-Up stelle ich meinen Bestand immer mehr auf Naturkosmetik um und besonders meinen Haaren gefällt die silikonfreie Pflege besonders gut. In Sachen Duschen und Cremen bin ich dann doch eher ein pubertierendes 14jähriges Mädchen.

 

Ich stehe ja total auf die DM-Eigenmarken, die eher für Mädels konzipiert sind, die zehn, fünfzehn Jahre jünger sind als ich. Im Moment erfreue ich mich unter anderem an der Erdbeer-Duschsahne. Und an der Himbeermousse zum eincremen. Hinterher rieche ich immer wie wandelnder  Frozen yogurt, aber wenigstens verfliegt der Geruch schnell. Den ganzen Tag lang würde ich so dann ja doch nicht durch die Gegend laufen wollen, aber beim Duschen selbst steigern solche duftigen Spielereien meine Laune für den Rest des Tages doch enorm. Wenn ich es schon nicht esse, so ist es doch nett, einmal am Tag den Geruch von Frozen yogurt in der Nase zu haben. Na ja, kurzum, auch in Sachen Körperpflegeprodukte sieht es bei mir in meiner Wohnung und meinem Bad ganz schön bunt aus.

 

Eigentlich passt das gar nicht zu dieser  gloomy-doomy grüblerischen Stimmung, in die ich oft verfalle. Eigentlich müsste man bei dem farbenfrohen Chaos doch viel positiver gestimmt sei. Eigentlich. Aber vielleicht ist es weniger der Farbaspekt als das Chaos, das im Vordergrund steht. So uneins, alles.

 

Vielleicht kommt man aber auch irgendwann an den Punkt, an dem man sich zu viele Gedanken macht um die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Wohnung.

 

Ansonsten hat mir mein Handy gestern geflüstert, dass ich mir mit einer Vertragsverlängerung hübsche Treueangebote sichern könnte. Und wenn es sich schon so umstandslos ergeben könnte, überlege ich ja doch, ob ich nicht unter die Smartphone-Nutzer gehen soll. Geliebäugelt habe ich mit dem Gedanken ja schon, als München noch eine Option war und hätte ich den Job bekommen, hätte ich es auch gemacht. Schließlich hätte ich mich nicht darauf verlassen können, im ersten halben Jahr jenseits der Arbeit täglichen Internetzugang zu haben. Und das wäre wirklich übel gewesen.

 

Aber jetzt und hier….brauche ich eigentlich nicht unbedingt mobiles Internet. Noch. Noch nutze ich zwar täglich die öffentlichen Verkehrsmittel, aber immer nur für absolute Kurzstrecken, die mich in rund zehn Minuten von Ort zu Ort bringen. Für häufigeres, längeres Pendeln wäre es dagegen ja schon nett. Und wer weiß schon im Moment, was in zwei Monaten ist.

 

Fest steht jedenfalls, dass ich günstiger davon komme, wenn ich jetzt eines der Treueangebote annehme. Für einen in den bisherigen Leistungen vergleichbaren Neuvertrag würde ich inklusive mobiler Internetflatrate deutlich mehr bezahlen.

 

Es ist nur….was mich bisher einen großen Bogen um den Smartphone-Markt hat machen lassen, ist die Größe der Geräte. Die sind alle so riesig, zurück zum Ziegelsteinmodell von vor x Jahren. Zwar wesentlich schicker, dünner, leichter, aber trotzdem so riesige Dinger. Das stört mich schon extrem.

 

Aber mein geliebtes Nokia 7373 – nicht in Tussi-Pink-Weiß, sondern stilvollerem Braun-Bronze – wird auch nicht mehr ewig halten. Eventuell hat es jetzt seine erste Macke, aber da bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich am Handy liegt. Neuerdings bekomme ich keine SMS mehr, wenn mir jemand auf die Mailbox gesprochen hat, da muss ich dann selber auf die Idee kommen, mal die MB anzurufen.

 

In meinem jetzt auch schon mehr als 11 Jahren mit eigenem Mobiltelefon, das erste bekam ich im Frühjahr 2000, kurz nachdem ich aus Amiland zurück war, hatte ich fast ausschließlich nur Geräte von Nokia. Zweimal war auch Motorola dabei.

 

Und jetzt? Hm…als München noch eine Option war, liebäugelte ich mal mit dem Blackberry Torch. Das stünde auch zur Auswahl. Das Torch und das Curve. Aber ich weiß es nicht, ich bin so unentschlossen. Wäre es nicht so groß, wüsste ich glaube ich, wofür ich mich entscheiden würde. Schwierig, schwierig. Hab ihr irgendwelche Smartphone-Tipps?

 

Wobei….eigentlich sollten mich wohl wichtigere Dinge beschäftigen als mein nächstes Mobiltelefon. Eigentlich. Aber das ist immer so eine Sache. Unerfreulich, höchst unerfreulich und der Haussegen hängt deswegen schief und ich sorge nicht mal mit einem Anruf für Sicherheit, weil, ja, weil ich wahrscheinlich auch nicht so genau weiß, was ich will. Oder Angst habe einen Fehler zu machen. Oder, oder, oder.

 

Jetzt wird’s zu wirr. Ich geh duschen. Der Telefonjob ruft und da will man ja nicht zu spät kommen.

 

Kommentare

20:11 16.06.2011
deine wohnung erinnert mich an meine, nur ohne plüschtiere. aber ich hab gern besuch, nur bei fremden männern find ichs erstmal komisch eben weil man soviel erfahren kann, wenn man möchte.
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16:38 16.06.2011
Nokia kann man im Smartphone-Bereich komplett vergessen, die haben es verpasst, auf den Zug mit aufzuspringen.
Ein Freund von mir hat das Samsun Galaxy i9000... ein tolles Ding! Ich besitze das LG Optimus One (P500) und bin eigentlich auch ziemlich zufrieden, nur kleiner als meins darf's echt nicht mehr sein. Sonst hat man keinen Spaß daran.
Ich möchte nicht mehr auf ein 'normales' Handy umsteigen, dafür hab ich mich zu sehr dran gewöhnt. Es ist zwar größer als mein Vorgänger, ein Nokia zum Sliden, aber es ist anders, daher fällt einem das mit der Größe nicht wirklich auf. Zumindest nicht mehr nach einer Weile.
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13:47 16.06.2011
Wenn die Smartphones kleiner würden, würd ich sie nicht mehr haben wollen, weil du dann nämlich nix mehr damit machen kannst - also ich nicht (mit meinen "Wurstfingern") - muss halt auch irgendwo noch praktisch sein. Schlimmer find ich da die IPad-Geschichten. Mein Schwager hat das Gegenstück von Samsung und hat beim letzten Familientreffen FOTOS damit gemacht. Total "genial": hält er da ein Teil vor die Kinder, das so groß ist wie der Monitor von nem Notebook, wie bescheuert ist das denn, bitte?! ^^

Ich guck mir gern andere Wohnungen an (generell Häuser/Wohnungen von innen und außen), die sagen in der Tat sooo viel aus, aber ich urteile nicht, sondern fühle eher (weiß nicht, ob man das verstehen kann): ist die Wohnung so, wie die Person (warm, freundlich, extravagant, etc.) oder hat sie mit "ihm" nix zu tun?
Ich sag von meiner Wohnung sehr gern, dass sie nicht so ausschaut, wie ich sie gern hätte, also... wenn ichs Geld hätte, säh sie eben anders aus, mehr in "meinem Stil"... aber die Leute, die zu Besuch kommen, finden's trotzdem gemütlich/schön, weil sie darin "mich" wiederfinden.
Hm... ich finds interessant. (Wenn jemand zum ersten Mal zu Besuch kommt, lernt man auch ne Menge über diesen Besucher: was bevorzugt er, was schaut er sich an, was erscheint ihm wichtig,...?) Ich würd mir da nicht so nen Kopf machen irgendwie... Das ist DEIN Reich - darin bist du Meisterin. :)
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2011-06-16 13:23