Mir ist kalt. Die Heizung wurde noch nicht angestellt. Die Fenster habe ich schon seit heute Vormittag geschlossen. Und mir ist trotzdem kalt.

Mir ist langweilig. Ich fühle mich so ruhelos. Rastlos. Hab das Bedürfnis nach Kommunikation. Bin angespannt. Nervös.

Vielleicht war es keine gute Idee, mir einen Tee zu kochen.

Die zweite Kanne Schwarztee an diesem Tag.

Ein Liter Schwarztee am Vormittag.

Ein Kaffee am Nachmittag.

Jetzt der zweite Liter Schwarztee.

Ich fühle mich gerade aktuell in diesem Moment ein wenig…hm…verschleiert. Verschleiert?

Nein…falsches Wort. Irgendwie ein wenig….hm…betäubt vielleicht. Passive Beobachterin meiner eigenen Situation.

Wie auf Pause gestellt.

Genau. Das ist es. Ich fühle mich auf Pause gestellt.

Darauf wartend, dass irgendwer die Playtaste drückt und es weiter geht in meinem Leben.

Innere Anspannung. Innere Unruhe.

Liegt es am Tee? Habe ich einen im Tee? Koffeinüberdosis?

Ich sitze hier und warte auf den Startschuss.

Startschuss.

Startschuss wofür?

Startschuss für mein Leben?

Nein. Oder doch?

Action. Action. Action.

Schreit es durch meinen Kopf.

Auf dem Sprung.

Was tun, was tun?

Kontakt. Kontakt. Kontakten.

Aber wen? Aber wirklich?

Ich glaube, ich habe tatsächlich zu viel Tee getrunken.

Ich könnte die Wände rauf gehen. Rauf. Und Runter. Und Rauf. Und Runter.

Nervöse Unruhe.

Lachen. Lächeln.

Drüben am Fenster gegenüber sitzt eine Nachbarin. Telefoniert. Wir schauen uns an. Absurd.

Vielleicht sollte ich laufen gehen.

Energie raus lassen.

Ich bin wie der Pfeil im Bogen. Gespannt. Zitternd. Zitternd. Darauf warten losgelassen, freigelassen zu werden.

Ich will etwas tun. Irgendwas. Irgendwas. Aber was?

Ausbrechen. Austoben.

Voll. Erfüllt. Angefüllt. Randvoll.

Diese Unruhe, diese Nervosität, diese Anspannung…Was nur kann man dagegen tun?

Ich will etwas Verrücktes tun

Etwas zutiefst, zutiefst Verrücktes.

Etwas, was andere Leute, normale Leute, jeden anderen den Kopf schütteln lässt.

Ich will, ich will, ich will…Aber was? Was? Was?

Diese Nervosität macht mich verrückt.

Ich könnte mir die Arme blutig kratzen, so angespannt bin ich.

Kein Tee mehr für mich. Kein Kaffee mehr für mich. Liegt es daran? Die Menge tut mir nicht gut. Könnte man vermuten. Ist es das?

Das soll aufhören. Das soll jetzt aufhören. Es soll etwas passieren und dann soll es aufhören.

Unsinnige Texte zu schreiben ist eine wenig befriedigende Art und Weise, der Stimmung Herr zu werden.

Ich sollte laufen gehen.

Ich glaube, ich gehe jetzt laufen.

Dann wird mir auch warm.

Oder?

Oder nicht?

Von einem Turm springen. Der Tiefe entgegen in rasendem Tempo. Wind, der einem ins Gesicht schlägt, den Atem nimmt.

Ich glaube, das bräuchte ich jetzt. Das. Genau das. Oder etwas vergleichbares.