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Tagebuch c.
2011-03-24 18:51
L'annonce surprise

Es gibt Dinge im Leben, die sind so unerfreulich, so nervenzerreibend, so anstrengend, so ganz und gar nicht lustig, dass man sie nicht noch aufwerten möchte, indem man sie groß und breit vor der Weltöffentlichkeit auswalzt.

Das weite Themenfeld „Bewerbung“ gehört meiner Meinung nach definitiv dazu. Jedenfalls dann, wenn es eher suboptimal läuft.

Aber hin und wieder gibt es dann doch mal ein kleines Schmankerl. Was zum Lächeln. Etwas, was durchaus erzählenswert ist. So geschehen am gestrigen Nachmittag.

In dem lokalen Käseblatt, dass jeden Mittwoch frei Haus geliefert wird, fand sich gestern folgende Anzeige: „ Voll-&Teilzeitjob. Flexible Arbeitszeiten. Einfach anrufen: Festnetznummer“

Ja, Anzeigen sind teuer und in Zeiten, in denen das Geld  ganz und gar nicht mehr locker sitzt, spart man gerne mal an jedem Wort, jedem Zeichen. Viel mehr Informationen braucht es ja auch nicht für den geneigten Bewerber. Einfach mal anrufen und Spaß haben.

Da ich derzeit ein wenig verzweifelt bin, habe ich mich entschlossen, entsprechende Festnetznummer einfach mal zu wählen. Weil, Festnetznummer: Das hat doch noch so einen Hauch von Seriosität. Für ne Festnetznummer braucht es wenigstens ein Gebäude, einen Raum, eine Adresse, irgendetwas Gegenständliches.

Meint man. Meine ich. Wobei…irgendwie kommt mir gerade dunkel in den Sinn, dass die Homezone-Nummer der Silvestermaus auch aussah wie eine Festnetznummer, damals, vor langer, langer Zeit...Egal, wie auch immer, die Angabe der Festnetznummer in der Anzeige schien mir persönlich jedenfalls dem Prädikatsstempel „seriös“ gleichzukommen. Bei einer Handynummer hätte ich bei so wenigen Informationen in der Anzeige wohl niemals angerufen.

Nun gut, am frühen Nachmittag erreichte ich auch jemanden. Einen Herrn. Der Stimme nach in meinem Alter. Vermutlich. Dem Akzent nach südländischer/südosteuropäischer Abstammung. Vermutlich.

Ja, was soll ich sagen, um es nicht allzu spannend zu machen:

Ich weiß immer noch nicht, was für Voll- und Teilzeitjobs der Herr anzubieten hatte.

Sein Vorschlag: „Ich komme am Samstag um 13.00 Uhr bei Ihnen vorbei und stelle Ihnen da dann vor, was wir so machen. Geben Sie mir doch mal Ihre Adresse.“

Der abenteuerlustige Teil in mir, der jedem Risiko frech ins Gesicht lacht, war doch sehr versucht, den Termin zu bestätigen. Einfach so. Um mal zu sehen, was passiert.

Neugierde, Gleichgültigkeit, Verzweiflung…Eine nicht so wirklich durch und durch der Vernunft förderliche Mischung.

Aber: Ich hab dann doch abgesagt. Weil da ja auch noch meine diversen Neurosen in Bezug auf Wohnung und Gäste und Putzen eine Rolle spielen. Und meine Mami hat mir beigebracht, nicht zu fremden Onkels ins Auto zu steigen. Sie wäre vermutlich gar nicht begeistert, wenn ich fremde Job-Onkels zu mir in die Wohnung lassen würde.

Bewerbungsgespräch beim Bewerber zu Hause…Das hab ich auch noch nie gehört. Sachen gibt’s!

Kommentare

09:25 25.03.2011
Sehr seriös.
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22:48 24.03.2011
schonmal danach gegooglet?
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19:43 24.03.2011
ne, da hätt ich dann auch die finger von gelassen. was hat er davon, wenn er dir nicht sagt worum es geht? will er jeden anrufer besuchen?
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2011-03-24 18:51