Heute Morgen wurde ich wach und lächelte, weil ich daran dachte, wie ich einmal, vor fast acht langen Jahren, einen parfümierten Brief verschickte.

Das Emporio Armani war damals das Parfüm meiner Wahl.

In meiner jugendlichen Naivität schrieb ich erst den Brief und nebelte ihn dann mit dem Parfüm ein. Bad Idea. Die Schrift verschwamm zur Unkenntlichkeit. Denn dummerweise hatte ich das Papier regelrecht durchnässt.

Ich weiß noch, wie mir der Empfänger des Briefes von dem Tag erzählte, als er den Brief in seinem Briefkasten fand. Das ganze Treppenhaus muss nach meinem Brief gerochen haben. Wahrscheinlich hatte der Empfänger noch über Monate das zweifelhafte Vergnügen, stolzer Besitzer eines Duftbriefes zu sein.

Wenn ich daran denke, dass schon das ganze Treppenhaus nach meinem Brief roch, möchte ich gar nicht wissen, was mit der restlichen Post war, die während der Zustellung mit meinem Brief in Kontakt gekommen ist. Gut möglich, dass da einige Haushalte in jenem Herbst 2002 ihre Rechnungen mal ausnahmsweise zusammen mit einer angenehmen (?) Duftnote erhielten.

Heute verschicke ich keine parfümierten Briefe mehr. Mit diesem Brief von vor acht Jahren habe ich so viel Duft via Post verteilen lassen, dass es für mein ganzes restliches Leben reicht.