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Tagebuch Bunny_Hop
2007-09-10 12:22
Zuckerguss für das Ego
Intimacy is a word for: Here is my heart and soul, please grind it into a hamburger and enjoy.
It´s both desired and feared. Difficult to live with and impossible to live without.

Ich habe mich mit ihm getroffen, weil ich dieses Bedürfniss hatte. Ein Bedürfnis nach Nähe, Vertrautheit. Es ist, wie das Aufladen von Batterien. Ich bin ausgelaugt, emotional ausgepowert, am Ende. Ich beginne an mir selbst zu zweifeln, mich nach dem Motto "liebt mich den keiner" zu bemitleiden. Die Enttäuschung mit Toby, ständiger Streit mit meiner Familie, der ungerechte Tod von Stefan.
Ein Treffen mit Chris und meine Welt ist wieder heil, meine Batterien voll aufgeladen und ich funktionsfähig. Ein bisschen Kuscheln, Körperkontakt, die Erinnerung an Liebe.
Es ging mir immer so gut danach. Heute nicht, diesmal nicht.
Ich breche nicht in Tränen aus, obwohl ich jetzt ohne Probleme weinen könnte. Ich starre nicht apathisch auf alte Bilder von uns beiden, obwohl ich mich am allerliebsten in die Vergangenheit flüchten möchte. Alles geht weiter wie bisher oder auch nicht. Meine Welt ist nicht heil, meine Batterien sind nicht voll aufgeladen und ich bin nicht zu 100% funktionsfähig. Ich stehe bis zu den Knien im Schlamm und versinke immer weiter. Wie dumm muss ein einzelner Mensch eigentlich sein um immer wieder in die gleiche Sackgasse zu rennen?
So what´s worse? The recent rejection or the old one, that should´ve been forgotten years ago and never was?
Maybe our old wounds teach us something. They remind us where we´ve been and what we´ve overcome. They teach us lessons what to avoid in the future. That´s what we like to think. But that´s not the way it is, is it?
Some things, it seems, we just have to learn over and over and over again.
Chris liebt seine Freundin. Er ist, laut seinen Freunden schlecht gelaunt, wenn sie da ist. Er freut sich, wenn sie in den Urlaub fährt. Er schläft mit anderen Frauen und macht daraus eigentlich kein allzu großes Geheimnis. Aber er liebt sie, warum auch immer und so bleibt er bei ihr.
Ich kann weiter machen, mich in vielleicht drei Monaten erneut mit ihm treffen, aber er wird sie immer noch lieben und sich immer noch gegen mich entscheiden. Wie viele Zurückweisungen möchte ich noch erfahren?
Weil er ein Lügner ist, tut es weh. Er gibt mir das Gefühl die tollste Frau auf der Welt zu sein, mich abgöttisch zu vermissen und ich glaube ihm. Weil ich blind bin, weil es das ist was ich sehen möchte, weil ich mich gerne selbst ins Unglück stürze. Aber er lügt, er lügt, wenn er den Mund aufmacht. Er sagt das, was ich hören möchte, nicht aber die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass ich nur ein Spielzeug bin. Zuckerguss für das Ego.
Ich wollte ihn nach dem Warum fragen, aber heute entscheide ich mich dagegen. Heute entscheide ich mich für das Schweigen. Chris hat mir einmal das Herz gebrochen, ich werde es nicht forcieren und ein zweites Mal darauf anlegen.
Das ist zumindest das, was mein Vernunftteil verlangt, vorschlägt. Lass es ruhen, brich den Kontakt ab, ziehe dich zurück. Angeschlagen, aber im Ganzen. Du weißt was er sagen wird, aber du musst es dir nicht anhören. Unwissendheit ist besser als Gewissheit.
Mein selbstzerstörerischer Teil sagt etwas anderes. Geh hin, sprich mit ihm, stelle ihm die alles entscheidende Frage. Warum? Immerhin kenne ich die Antwort bereits. Gewissheit ist besser als Unwissendheit, denn es ist besser zu wissen, als sich zu fragen.
Ich habe ihn gestern einmal angeschrieben, doch er weicht mir aus. Er weiß, dass ich mit ihm reden möchte und deshalb gibt er vor mich überhört, übersehen zu haben. Ich kenne das Spielchen und ich kenne die Antwort und deshalb werde ich, in dieser Hinsicht zum ersten Mal, auf den Vernunftteil hören. Ich werde mich zurückziehen, schweigen, den Kontakt abbrechen.
Aber schiebe ich dadurch nicht die endgültige Trennung, Zerschlagung des emotionalen Bandes, dass mich mit ihm verbindet, hinaus? Verringere ich dadurch ein Leiden oder verlängere ich es auf unbestimmte Zeit?

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leben 

Kommentare

15:17 11.09.2007
es kommt mir bekannt vor... und dieses gefühl hatte ich auch eines morgens. die droge hat aufeghört zu wirken und ich habe mit einem mal aufgehört zu glauben. ihm und an uns.
vielleicht ist es jetzt am besten kindisch zu sein, dir selbst eine falle zu stellen und ihm zu sagen, dass du keinen kontakt mehr willst. das würde faktisch nicht allzuviel ändern, aber womöglich einiges verhindern.
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21:12 10.09.2007
Kenn ich nur zu gut. Ich brauch's auch immer hart und direkt. Damit mein Masochismus eine Party feiern kann... Egal zu was die Vernunft rät.
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19:53 10.09.2007
konzentrier dich jetzt endlich auf deinen neuanfang! warum hast du nur den chris wieder rausgeholt? als zuckerguss für DEIN ego wäre er ja prima geeignet gewesen, du pfeifst und er springt (wenn auch nur kurz und zweckgebunden). weiß gar nicht, weshalb du dich so klein machst?
jetzt bohr bitte nicht weiter in deinen reaktiven depressionsneigungen herum, sondern sei die bunny hop, die an sich glaubt.
bald fängt alles neu an. und dann solltest du keine unnötigen hypotheken aus der vergangenheit mitnehmen! B cool!
Good luck!
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13:37 10.09.2007
Selbstverständlich habe ich nicht auf den Vernunftteil gehört, sondern bin dem Rat meines masochistischen Geistesanteils gefolgt...
Ich bekomme meine Antwort. Klar, deutlich und unmissverständlich.

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12:28 10.09.2007
Wäre es nur so leicht,dass man auf den Vernunftteil hört und sich selbst schützt...
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