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Tagebuch Bunny_Hop
2005-09-20 21:40
Verwirrung
Ich gehe am nächsten Tag in die Schule, eine mechanische Sache. Ich möchte nicht, dass er sieht wie ich leide, mal wieder, geht es mir durch den Kopf. Irgendwie hatten wir das alles schon mal! Jetzt gibt es keine Optionen mehr, es wird nicht gut ausgehen, denn es ist vorbei!

Ich schminke mich mit Bedacht, entferne all die Spuren der schlaflosen Nacht, der „Krankheit“, denn ich werde heute Andi begegnen. Ich sehe ihn sofort, unsere Blicke treffen sich, aber da ist keine Magie, keine Elektrizität. Nur Stille und ein leises Zischen, die Erinnerung daran, dass es so schön war. Ich sehe weg und wende mich von ihm ab, ich spüre seinen Blick in meinem Rücken, mir wird ein bisschen schwindelig. Ich bin übermüdet und am Ende, ich schwanke und wäre beinahe gestolpert. Da spüre ich einen Arm, der sich stützend um meine Hüfte legt. Ich fange mich wieder und ich blicke auf, aber es sind nicht die Augen von Andi, es ist Dominik. Trauer und Erleichterung erfüllen mich zugleich!

Trauer, weil ich Andi vermisse, weil ich ihn mir zurück wünsche, weil er mein Herz gestohlen hat, weil ich mich so alleine fühle, weil ich will, dass er mich in den Arm nimmt und ich weiß, dass es das nicht mehr geben wird....

Erleichterung, weil ich nicht möchte, dass er mich so sieht, dass er mitbekommt, wie ich zusammenbreche, wie schlecht es mir geht...

Andi soll mich so in Erinnerung behalten, wie ich es meistens war. Ein starker Mensch!

Ich straffe meine Schultern und richte mich wieder auf, Dominik lässt meine Hand nicht los.
„Geht’s wieder?“ Ich bin gerührt, weil er so freundlich ist und beinahe hätte ich angefangen zu weinen. Ich nicke ihm zu, unfähig etwas zu sagen.
„Du siehst aber nicht so aus, komm gehen wir ein bisschen ins Kollegstufenzimmer, da kannst du dich hinlegen.“
Er zieht den Rucksack von meinen Schultern und führt mich in das relativ leere Zimmer, wir setzten uns auf die Couch. In diesem Moment habe ich entschieden, dass er der netteste Mensch ist, dem ich jemals begegnet bin. Er fragt nicht weiter, dringt nicht weiter in mich sondern bleibt einfach bei mir sitzen, den Arm um meine Schulter gelegt. Ich entspanne mich und langsam sinkt mein Kopf gegen seine Schulter.
Dominik ist mit Andi befreundet, wir verstehen uns schon lange gut, aber das was er heute für mich getan hat, hat mich überrascht, es war unerwartet.
Ich schließe meine Augen und ich fühle mich geborgen. Mein Kopf scheint perfekt in die Kuhle zwischen seinem Hals und seiner Schulter zu passen, stelle ich ein bisschen überrascht und auch verwirrt fest. Das war bisher Andi´s Privileg.
Ich höre wie jemand das Zimmer betritt, aber ich öffne meine Augen nicht um zu sehen wer es ist, ich bleibe einfach liegen. Ich spüre wie Dominik nickt und deshalb entschließe ich mich doch mal nachzusehen, wer hier so reingeschneit ist. Ich öffne die Augen einen Spaltbreit und sehe, wie Andi das Zimmer verlässt.

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