Tag 1: Kondome und Reizwäsche?
Das Packen war schon sehr schwer und nervenaufreibend. Was nimmt man zu so einem Date schon mit? Was braucht man wenn man zwei oder mehrere Tage mit einem Menschen verbringt, mit dem einen nichts außer der sexuellen Anziehung verbindet?

Kondome und Reizwäsche?

Das war zumindest mein erster Gedanke, aber ich habe darüber nachgedacht und entschieden, dass es nicht im Sinne der Sache wäre. Ich möchte Andi ja schließlich nicht verführen (zumindest nicht in erster Linie), ich möchte herausfinden was es mit dieser sexuellen Anziehung auf sich hat!
Ist der Reiz nach einem Mal weg? Nach einem Tag?

Im Sinne der Sache also habe ich mich für eine andere Variante entschieden.

Baumwollschlüpfer??

Nein, natürlich nicht, denn soetwas besitze ich nicht einmal und darin würde ich mich auch nie wohlfühlen. Ich bin einfach nicht der Baumwolltyp.

Also habe ich mich einfach dafür entschieden, nur Dinge mitzunehmen, in welchen ich mich wirklich absolut wohlfühle und die meinem Charakter und Wesen entsprechen. Ich meine, was hätte es für einen Sinn wenn ich Andi eine Person darstelle, die ich nicht wirklich bin?

(In manchen Abteilungen ist das zwar durchaus ok für mich :) aber das ist ja wohl eine Ausnahme...)

Also habe ich gepackt, nicht zu viel und auch nicht zu wenig, ich glaube mit meiner Reisetasche war ich voll im Rahmen. Am nächsten morgen kam er pünktlich um zehn Uhr in der Früh bei mir an. Ich hatte es nicht anders erwartet!

Er klingelte, was ich ihm hoch anrechne, ich habe jede Menge Freunde die sich nicht trauen zu klingeln, aus Angst jemand anderes könnte die Tür öffnen.
Dabei kommt das bei mir nur ganz selten vor!

Nein, Spaß bei Seite, ich habe eigentlich nicht sooft Männerbesuch. Ich besuche eher die Männer, da kann ich mich verziehen wann ich will und muss mich nicht mit lästigen Männern rumschlagen, die sozusagen nicht weichen wollen.

Er klingelt also und ich gehe raus, meine Tasche lässig auf der Schulter in meiner Pinken Herzchen Bluse, meinen Jeans und meinen Highheels die natürlich immer dabei sein müssen. Ich hoffe wir müssen den Berg nicht hochwandern, aber für diesen Fall hätte ich sogar noch Turnschuhe dabei!

Er öffnet mir das Gartentor oder versucht es zumindest, das unsere hat einen Mechanismus den eigentlich niemand von Anfang an begreift, also öffne ich das Tor aber er hält es mir dann auf. Wir lächeln uns höflich an und wünschen uns einen Guten morgen.
Der perfekte Gentlemen der er anscheinend ist nimmt er mir die Tasche ab, dabei berührt er meine Schulter. Es ist wie ein Stromschlag den wir beide verspüren und so haltenwir kurz inne. Ich weiß, dass er mich ansieht, ich starre auf seine Brust. Dann ist der Moment vorbei, er atmet aus und bringt meine Tasche in den Kofferraum. Ich gleite auf den Beifahrersitz seines tollen Wagens. Ein schnelles Auto, ich liebe schnelle Autos... :)

DIe Fahrt verläuft schweigend, zumindest anfangs. Aber ich finde es ist kein Verlegenheitsschweigen, ich empfinde es auf jeden Fall nicht so. Es ist viel mehr ein Abwarten. Wir beide wissen, dass wir nun Zeit miteinander verbringen können und deshalb möchten wir es nicht überstürzen und so lassen wir uns treiben. Jeder in seinen Gedanken.
Dann fällt mir ein, dass ich mein Handy noch anhabe, ich greife in meine rosa Handtasche und schalte es aus. Diese Tage gehören jetzt uns, ich möchte nicht gestört werden.
Er tut es mir gleich und dass ist nun der erste Moment in welchen wir uns in die Augen sehen. Er lächelt und ich lächle und dann fangen wir an zu lachen. Befreit, voller Vorfreude, wie zwei kleine Kinder denen man eine riesige Schokotorte in Aussicht gestellt hat.