Psychological
Eigentlich sind sie allesamt arrogant genug. Zumindest die beiden an die ich gerade denke. Vielleicht sind sie da aber auch nicht die Einzigen. Ich bin in gewisser Hinsicht auch überheblich. Ich weiß welche Knöpfe ich bei ihnen drücken muss und das gibt mir Macht. Wenn ich Lust habe, bringe ich uns in eine Situation, der sich niemand entziehen kann. Freundin hin oder her. Sie können ihren Trieben vielleicht keinen Einhalt gebieten, aber ich könnte es. Ich könnte sie zumindest vor dem allergrößten Betrug bewahren. Sex mit der Ex ist eine Todsünde in so gut wie jeder Beziehung. Einen One-Night-Stand mit einer Fremden kann man vielleicht verzeihen, aber einen Rückfall?
Ich frage mich, wer wen mehr verarscht hat? Ich sie oder sie mich?
Für mich ging es in erster Linie um Sex und körperliche Bedürfnisse und um Rache. Man darf die Rache nicht vergessen. Ich wollte mich an Chris rächen. Bitterlich. Es gab Momente in welchen ich mehr wollte, mehr empfand, dass kann ich nicht leugnen. Ich habe nie mehr bekommen und dennoch fühle ich mich nicht als die Verliererin. Ich bin danach mit einer gleichgültigen Miene an ihnen vorbeigegangen. Ich hätte sie ewig ignoriert, ewig!
Sie sind zu mir zurückgekommen, wie schon sooft. Sie. Ich wäre niemals auf sie zugegangen und sie wissen das. Ich laufe keinem Mann hinterher. Vielleicht ist das der Anreiz, die Magie. Vielleicht wird es Zeit, dass ich ihnen mal die kalte Schulter zeige. Wenn es nur um Sex und körperliche Bedürfnisse geht, sollte ich sie langsam woanders stillen. Aber wer verschmäht schon einen guten Jahrgang? Und wer verschmäht Macht?
Fünf Jahre, er hatte unzählige Frauen und er hat unzählige Möglichkeiten. Er kommt zu mir, er will mich, ich sehe es in seinen Augen. Es macht ihn beinahe rasend, weil er nicht versteht. Er versteht nicht, warum er sich noch immer zu mir hingezogen fühlt, an mich denkt, derart auf mich reagiert. Wenn ich seinen Körper unter mir habe, dann brauche ich ihm nur ins Gesicht zu sehen. Macht. Ich gebe ihm irgendetwas, dass ihm die anderen nicht geben können. Was auch immer! Handelt es sich also um reine Körperlichkeit oder mehr?
Es ist wie eine Droge, eine Verbindung des Verstandes. Ich treibe sie zum Wahnsinn. Nein, sie werden mich niemals vergessen. Vielleicht gibt es keine weiteren Treffen mehr, weil ich irgendwann vernünftig werde oder sie? Aber sie werden niemals vergessen.
Eisige Kälte. Ich bin nicht wütend, nicht böse, nicht enttäuscht. Ich bin jenseits von all dem. Ich bin verbittert und zynisch und überheblich. Ich bin ein kalter Mensch. Dennoch, wenn ich ihre Haut auf der meinen spüre, wird alles in mir weich und warm.
Vielleicht ist keiner von ihnen beiden für mich bestimmt, aber ich werde mich nicht mit weniger zufrieden geben. Niemals. Und irgendwann wird jemand kommen, der mich auf einer ähnlichen Ebene trifft, aber auch den Mut hat zu bleiben.
Und ja mir ist durchaus bewusst, dass dieser Text in vielerlei Hinsicht kryptisch ist und auf jeden Fall verrückt klingt... aber was soll ich sagen... es kam einfach so aus mir heraus!