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Tagebuch Bunny_Hop
2006-05-13 10:19
Machtlosigkeit
Ich denke es lief ganz gut. Ich habe überall etwas hingeschrieben und bis jetzt auch noch keine so richtig groben Fehler entdeckt, aber mit eventuellen Fehlern möchte ich mich auch gar nicht befassen. Bringt ja doch nichts mehr!
Und so lerne ich, lerne für Erdkunde Leistungskurs am Montag.
Gestern Abend waren wir dann noch Grillen, Manuel war auch da, was mich an sich nicht gestört hätte. Dummerweise saß der Typ genau neben mir und da er nicht mit mir redet, war das ein verdammt ruhiger Platz. Neben mir saß dann ne andere Freundin, die hat umgekehrt die ganze Zeit mit ihm geredet und so saß ich da. Irgendwie abgekapselt und es war kurz gesagt eigentlich verdammt scheiße!
Da sitzen dann all die Leute, reden über irgendwelche Parties, Mütter die ihnen Grillfleisch kaufen und vergangenes aus der Schule. Und ich sitze zwischen diesen Leuten, ich kann schon lange nicht mehr richtig essen. Heute morgen viel dann auch die 46 kg Schranke, ich sehe aus wie nichts, bin kaum noch da und so ernähre ich mich von geschmacklosem Essen, wie Reis und Kartoffel, weil mir von aromatischen schlecht wird. Ich trinke meine vom Arzt verschriebenen Elektrolytlösungen und nehme meine Nahrungsergänzungsmittel. Ich wollte nicht das es soweit kommt, aber irgendwie war ich machtlos.
Ich sitze zwischen diesen Leuten, deren größtes Problem es ist, wo sie morgen saufen gehen und ob sie beim Studium lieber in eine WG ziehen, oder ein eigenes Appartment anmieten. Die Eltern zahlen schon..
Ich sitze neben Manuel, der vor vier Monaten seine Mutter verloren hat, der lacht und trinkt und sich benimmt wie immer. Nein schlimmer, gestern frage ich mich zum ersten Mal, was mir früher an ihm gefallen hat. Ein kleiner Teil von mir vermisst ihn noch, der andere schüttelt nur noch den Kopf!
Ich sitze da, denke in meiner abgeschotteten Ecke über mein Leben nach, die Höhen, aber vor allem die Tiefen, die mich, mein Verhalten gezeichnet haben. Ich blicke mich wieder um und so bemerke ich, dass ich nicht zu diesen Menschen gehöre und niemals gehören werde!
Denn diese Leute haben mal absolut keine Ahnung vom Leben!
Und so sitze ich zwischen Leuten, während eine Bierflasche nach der anderen geöffnet wird, ein Fleisch nach dem anderen auf den Tellern landet und fühle mich verdammt einsam. Ich passe nicht in diesen Kreis!
Bis auf drei sind sie alle einmal durchgefallen und irgendwie rühmen sie sich dafür, es beginnt die Zeit der Geschichten wie schlimm sie waren. Ich bin ruhig, der zweite und der dritte Dominik auch. Wir lächeln ab und zu, halten uns raus, müssen uns raus halten. Wir sind hier die Elite, die guten, die braven Schüler, die pötzlich in ein schlechtes Licht gerückt werden. Denn wir gehören nicht dazu!
Ich sehe nach vorne, blicke Dominik direkt ins Gesicht und dann lächeln wir beide und dieses Lächeln ist heilsam, denn hinter seinem Lächeln sehe ich meine Gedanken.

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leben 

Kommentare

12:58 13.05.2006
Dein Eintrag stimmt mich irgendwie traurig.
Ich weiß was Du meinst... Du sitzt mit "Freunden" und Bekannten zusammen, feierst, trinkst, machst Party und ganz plötzlich wird Dir irgendwie bewußt, dass Du eigentlich gar nicht dazu gehörst. Dass Du oft einfach nur n Anhängsel bist, dass eben dabei ist, aber nicht wirklich nachvollziehen kann was die anderen Leute da machen.
Aber was solls... solang Du zufrieden bist, sollte das keinen Stören.

Liebe Grüße
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11:13 13.05.2006
die individualität jedes einzelnen der 6 milliarden ist das erstaunlichste an der menschheit. der gedanke, dass man selbst völlig anders ist, als alle anderen.
irgendwie ist man immer allein, aber trotzdem braucht man (im regelfall) die anderen und fühlt sich auch (mal) wohl im kreise anderer.
und am allerwohlsten fühlt man sich immer mit einem geliebten und liebenden partner, meist auch wieder allein gegen den rest der welt. (das kommt auch wieder! no fear, nur ein wenig geduld.)
zum glück ist kein tag wie der andere und mit deinem schlusslächeln hat ja schon wieder eine gutstimmung angefangen.
freu dich an der sonne, wenn sie scheint, und vergleiche dich und deine situation nicht nur mit den scheinbar glücklicheren.
dein glück und deine zufriedenheit hast du selbst in der hand.
ich wünsche dir ein schönes wochenende!
Good luck! :)
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2006-05-13 10:19