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Tagebuch Bunny_Hop
2007-01-05 12:47
Gordi
Ich treffe mich mit Gordi, weil er mein bester Freund ist und weil er eine gute Freundin gebrauchen kann. Ich treffe mich mit ihm, weil er immer für mich da war und ich nun an der Reihe bin für ihn da zusein.
Die Stimmung ist ein bisschen zurückhaltend, ich achte auf meine Worte, meine Gesten, weil ich ihn nur zu gut kenne. Gordi, den Meister des Hineininterpretierens und Verdrehens. Wir reden über den Vorfall vor zwei Jahren, als alte Gefühle zwischen uns wieder aufgeflammt waren und ich ihn vor die Wahl gestellt habe. Sie oder mich? Er hatte die Wahl zwischen einem Mädchen, dass er erst seit kurzem kannte und mir, die er vorgab schon Jahre zu lieben. Er hatte die Möglichkeit seinen Worten endlich Taten folgen zu lassen, zu beweisen, dass alles davor nicht nur Gerede, sondern Wirklichkeit war. Schon in dem Moment als ich ihm das Ultimatum unterbreitete, wusste ich, dass er sich nicht für mich entscheiden würde. Ich hatte meinen Stolz über Bord geworfen, hatte mich ihm offenbart, mich entblößt und er hat mich zurückgewiesen, nicht gewollt. Für mich war diese Situation damals bezeichnend und endgültig. So etwas tut man nicht zwei mal! So etwas werde ich nicht zwei Mal tun! Vielleicht ist es Stolz, vielleicht ist es Selbstschutz und vielleicht ist es einfach realistisch, manche Chancen bekommt man eben nur einmal im Leben.
Ich erinnere mich nur zu gut an damals und den Moment als alles endgültig wurde. Keine Trauer, kein Schmerz, weil ich vorbereitet war. Aber Kälte, nicht so eisig, wie damals bei Andi, dafür andauernder. Mir wird noch immer kalt, wenn ich Gordi ansehe und mich an jenen Tag erinnere.
Seit jenem Moment ist Gordi auf jeden Fall nur noch ein Freund für mich und zwar ausschließlich ein Freund! Da ist nicht mal mehr ein Schatten von vergangenen Gefühlen, nicht mal mehr die Erinnerung. Manchmal braucht es eben nur einen Moment, um etwas abzuschließen, endgültig hinter sich zu lassen und für mich war das so ein Augenblick. Der Augenblick der Entscheidung, in welchem ich alles auf eine Karte gesetzt habe! Er hat nicht mitgezogen und jetzt ist da nichts mehr, gar nichts!
Gefühle kann man nicht steuern, dass mag sein, dass ist so! Aber jeder Mensch hat ein Suchmuster, eine Liste und Gordi steht nur noch auf einer Liste, der Freundschaftsliste. Man verliebt sich in niemanden der auf dieser Liste steht!
Im übrigen ist er für mich einfach uninteressant geworden. Früher, ja früher, da war alles anders, da gefiel er mir. Die kleine Bunny Hop war ganz angetan von ihm, aber nicht die alte, die neue. Die neue Bunny Hop steht auf einen anderen Männertyp!
Gordi kann das nicht begreifen und so diskutieren wir. Diskutieren über die Möglichkeit einer Verbindung, die er nicht aufgeben kann. Und ich diskutiere mit ihm, weil ich möchte, dass er abschließt, nach vorne blickt, weil ich von seiner Seite auch endlich ein rein freundschaftliches Verhältniss möchte. Denn ist es nicht so, dass ich immer Vorbehalte habe mich mit ihm zu treffen, weil ich nie weiß, wie er sich benehmen wird?
Vor Jahren haben Gordi und ich einmal die Abmachung getroffen uns irgendwann zu treffen und zu feiern. Nur wir beide, um der alten Zeiten willen! Ich war des öfteren bereit zu diesem Treffen, aber er niemals. Weil er eine Freundin hatte oder gerade eine andere Tussi mit der was lief. Jetzt will er sich treffen und es scheint ihn so gar nicht zu kümmern, dass ich nicht bereit dazu bin und by the way, niemals wieder bereit dazu sein werde. Denn ich weiß, dass es ihm nicht nur um einen lustigen Freundeabend, sondern um viel mehr geht! War das nicht auch der Grund warum er das Treffen immer wieder vertagt hat?
Im Grunde genommen ist Gordi also ein egoistischer Typ, der in erster Linie immer an sich, aber niemals an mich gedacht hat. Er ist ein egoistischer Typ, weil er nur seine eigene Liste im Kopf hat, auf der ich nun schon am längsten stehe! Er begreift nicht, dass nicht jeder Name ausgetestet werden muss, um zu verschwinden, gestrichen zu werden. Und so erinnere ich mich an Dominik, den ich in diesem Sinne niemals ausgetestet habe, der aber eine Chance bekommen hatte und diese Chance, auch nach mehrmaligen Angebot, niemals nützen wollte. Und ist das im Grunde genommen nicht sogar gewichtiger? Eine Chance nicht zu nützen, anstatt zu testen und für ungeeignet zu erklären?
Am Ende unseres Treffens fragt mich Gordi, ob zwischen mir und Michi was läuft, ob da mehr läuft.. Ich schaue ihn recht verdattert an und frage, wie er denn auf so was kommt?
Aufgrund der Party, den Blicken, den kleinen Gesten, die irgendwie das Gefühl vermittelt haben, dass da mehr läuft. Blicke und Gesten, die ich nur allzu gut kenne, aber mir war dann doch nicht bewusst, dass auch andere diese Blicke und Gesten sahen. Vor allem, weil unsere Affäre an diesem Abend zwar ihren Anfang nahm, ansonsten aber alles wie immer war. Irgendwie ist es aber ein schöner Gedanke zu wissen, dass die Anziehung zwischen uns offensichtlich, sichtbar und nicht nur im verborgenen vorhanden ist. Ja und irgendwie ist es auch ein lustiger und vor allem interessanter Gedanke, zu wissen, dass andere der Meinung waren, dass an eben jenem Abend bereits mehr lief, mehr war, als nur der Anfang!

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leben 

Kommentare

03:15 06.01.2007
o.k., ich finde deine gordi-entscheidung superrichtig, hast es gut erklärt.
und ansonsten
Good luck! :)
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2007-01-05 12:47