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Tagebuch Bunny_Hop
2005-09-02 10:48
Danach
Ich war fertig als ich nach Hause kam. Der Tag war anstrengend, ich überlegte das mit Andi abzusagen, aber nur für einen Moment. Ich freute mich darauf Andi zu sehen und vielleicht war es jetzt genau das Richtige. Allein zu wohnen hat sehr große Vorteile und ich würde auch niemals wieder zurück zu meiner Familie wollen, aber wenn man alleine wohnt, dann kann es auch sehr einsam sein. Normalerweise habe ich kein Problem damit, normalerweise liebe ich es sogar. Aber heute würde ich es nicht ertragen!

Meine Wohnung war aufgeräumt, ich hatte in letzter Zeit keinen Besuch gehabt, ich habe nur wenig zu Hause gemacht, ich musste also nicht noch schnell aufräumen.
Also habe ich mir ein warmes Bad eingelassen um mich zu entspannen. Also eigentlich war das Bad richtig, richtig heiß. Ich hätte mich beim reinklettern beinahe verbrannt, aber dann, es ist einfach ein tolles Gefühl. Ich habe mir vorgestellt wie sich ein Muskel nach dem anderen entspannt und ich fühlte mich danach wirklich gut. Vielleicht war das aber auch die Wirkung der Schmerztablette die ich gegen meine Kopfschmerzen genommen hatte.

Nun gut, ich machte mich fertig, ich cremte mich ein. Ich zog mir etwas legeres an. Mich würden heute keine zehn Pferde mehr aus dem Haus bringen, da konnte Andi sagen und machen was er wollte.
Er klingelte und als ich ihn sah, machte mein Herz einen Satz. Er trug eine alte, verwaschene Jeans, die wahnsinnig bequem aussah. Wahrscheinlich hatte er dieselben Gedanken wie ich gehabt und sich auf einen Abend auf dem Sofa vorbereitet.
"Hi, komm rein."
Er folgte mir ins Wohnzimmer, ich setzte mich auf die Couch und er nahm neben mir Platz. Dann legte er den Arm um mich, woher wusste er immer so genau, was ich jetzt brauchen würde?
"Na, willst du mir erzählen wie es noch war?"
Ich kuschelte mich an ihn, legte meine Beine über seinen Schoß und verbarg meinen Kopf in seiner Halsbeuge. "Es war nicht so schlimm wie ich erwartet hatte, meine Familie hat viel geredet, sogar gelacht. Ich saß einfach nur da und habe ihnen zugehört." Ich machte eine Pause, Andi brauchte dazu nichts zu sagen, vielleicht konnte er das auch gar nicht. Andi weiß nichts über meine Familie, er weiß noch nicht einmal wirklich warum ich alleine wohne. Aber es sieht wohl so aus, als hätten wir jetzt alle Zeit der Welt um derartige Gespräche zu führen und uns kennen zu lernen.
"Ich werde nächste Woche die Wohung ausräumen, ichhabe gesagt, dass ich mich um die Wohnungsauflösung kümmere."
"Ok, wenn du Hilfe benötigst, dann sag es mir einfach."
"Danke."

Wir saßen lange Zeit einfach so da, er streichelte mir über den Rücken.
"Du hast dich von Melanie getrennt, oder?" Es war ein bisschen gemein eine derartige Frage zu stellen, aber ich brauchte Sicherheit. Ich wollte es von ihm hören. Er erkannte mein Bedürfniss, denn er wurde nicht sauer, er lachte nur leise.
"Ja, ich habe mich von Melanie getrennt."
"Ich hatte nicht daran geglaubt." Ich sagte das wie zu mir selbst, aber natürlich hörte er es. Aber warum sollte er es eigentlich nicht hören? Es ist die Wahrheit, ich hatte niemals damit gerechnet, dass er sich für mich entscheidet. Ich hatte keine Sekunde daran geglaubt, gehofft vielleicht, aber eigentlich hatte ich keine Hoffnung.
"Wir haben zu wenig geredet, als das du es hättest glauben können. Aber ich konnte mit dir nicht darüber reden."
"Es ist schon in Ordnung, sieht ja so aus, als hätte ich eine Entschädigung bekommen."
Er lachte und dann zog er mich auf seinen Schoß. Wir küssten uns und in diesem Moment war ich glücklich. Das erste Mal seit Freitag.

Alex hatte nie daran geglaubt, dass sich Andi für mich entscheidet. Stefan schon, er hat mir immer Mut zugesprochen. Es bekümmerte mich ein bisschen, dass er es jetzt nicht miterleben konnte, dass er Recht gehabt hatte. Aber wie komme ich eigentlich auf die Idee, dass er es nicht miterlebt? Vielleicht steht er in diesem Moment neben mir und lacht sich ins Fäustchen, weil er Recht behalten hat und ich ihm nicht geglaubt habe.

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leben 

Kommentare

15:36 02.09.2005
Stefan weiß bestimmt alles! Jeden Schritt wird er mit Dir gehen.
Freut mich riesig, dass Du jemanden an Deiner Seite hast, der Dich nun unterstützt und ein Lächeln auf Deine Lippen zaubert!
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unbekannt
11:08 02.09.2005
Er hat es ganz ganz sicher miterlebt und ich glaube er hatte von irgendwo seine finger im spiel!
Sei glücklich und genieß es solang du kannst.
Übernimm dich mit der Wohnung nicht so....ich könnte das nicht. Am besten soll dir jemand helfen, denn wenn du weinen musst dann ist wenigestens jemand da!
Alles gute


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2005-09-02 10:48