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Tagebuch Bunny_Hop
2007-01-18 17:00
Ängste
Ich gehe spazieren, auch wenn es eigentlich zu gefährlich ist, wenn ausdrücklich geraten wird zuhause zu bleiben! Aber wer hört schon immer auf die Vernunft, lebt nicht gerne mal gefährlich?
Ich gehe aufs Feld hinaus und der Wind ist hier wirklich gewaltig. Keine Häuser, keine Bäume, kein Versteck! Ich gehe nicht weit, weil es viel zu anstrengend ist, die Windböen auszugleichen, dagegen zu halten. Also gehe ich zu meinem Lieblingsplatz, sozusagen gleich um die Ecke. Ein öffentlicher Obst-, Stein- und Kräutergarten, ein hübsches, stilles Fleckchen mit einer Bank als Sitzgelegenheit.
Ich komme oft hierher, um nachzudenken, einen Tag oder eine Nacht zu genießen. Ja, hauptsächlich komme ich eigentlich nachts. Nachts, bei Regen oder Stürmen. Und immer wenn ich auf dieser Bank sitze, verloren in der Dunkelheit, durchtränkt von Regen oder umhergezerrt von Wind, glaube ich daran!
Ich glaube an das Schicksal, eine höhere Macht, Vorbestimmung und Nicht-Bestimmtsein!
Ich glaube an Liebe und Glück und dieser Glauben gibt mir Hoffnung, Kraft und Mut. Entschlossenheit weiter zu leben, weiter zu gehen, jeden Tag von neuem aufzustehen, Entscheidungen zu treffen, hartnäckig an mir und für meine Ziele zu arbeiten, einzustehen, zu kämpfen.
Als ich hier so sitze, denke ich an einen anderen Platz, nicht mein Lieblingsplatz, aber ein Platz von besonderer Wichtigkeit und Bedeutung.. Ich denke an Stefan, sein Grab und den Wert, den dieser Ort für mich hat. Nähe zu meinem verstorbenen Bruder, das Bedürfnis nach einer Verbindung, aber auch Trostlosigkeit, Verzweiflung und abgrundtiefe Trauer und Traurigkeit!
Hier gehe ich hin, wenn ich aufgehört habe zu glauben, wenn ich meinen Mut verloren habe, dabei bin zu verzweifeln oder schon verzweifelt bin!
Ein Ort zum Weinen, ein Ort der Erinnerung und ein Ort zerplatzter Träume. Und ein Ort, um Träume zu schmieden, sich Hoffnungen einzugestehen und Wünsche zu äußern.
Ich wünsche mir Fortschritt, weil ich Angst vor einem Stillstand habe. Angst davor, dass ich zwar täglich arbeite, aber vergesse warum ich arbeite, mich jeden Tag aus dem Bett quäle.
Angst vor Routine, die das Leben jeglicher Abwechslung beraubt, Langeweile beschert, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit verursacht!
Angst zu Versagen und das Ziel niemals zu erreichen!
Angst vor Zeiten der Mutlosigkeit und Angst vor Resignation und Angst davor, was all das verursachen kann.
Angst, dass ich nicht so stark bin, wie ich mich zu Weilen fühle...

Tags

leben 

Kommentare

18:01 18.01.2007
und in einem jahr lesen wir, wie unbegründet deine ängste waren!
naja, solche momente müssen wohl auch mal sein - um dann ganz tough loszulegen!
Good luck! :)
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2007-01-18 17:00