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Friday, 19. April 2024
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Tagebuch Brigate
 1914-08-12 hh:mm
Gefechtsfeld südl. Badonviller...
Gefechtsfeld südl. Badonviller 12.8.14

Schluß zu obigen Satz: bekommen aber keine zu sehen.

Vorgestern kam Mittags Alarm; der Vormarsch wurde angetreten. Die Abt. rückte über Saarburg – Nitting – Niederhof nach Cirey und bezog dort abends 10 Uhr Biwak. In der Umgegend brannten verschiedene Dörfer, deren Einwohner hinterrücks auf unsere Leute geschossen hatten. Über die Lage konnten wir nichts Bestimmtes erfahren. 1. Biwak! Ziemlich kühl. Bin froh, daß ich Schlafsack dabei habe.

Nächsten Tag, 11.8., Ruhetag. War aber nicht ausdrücklich befohlen, wir sollten damit rechnen jeden Augenblick alarmiert zu werden. Der Tag verlief ruhig. Wir pflegten uns und die Pferde.
Nachm. ging ich auf Requisition. Zu Essen bekam man nur noch ganz wenig. Zum Stillen des Durstes gabs genug. Wein in Hülle und Fülle. Ich kaufte franz. Sekt für 3 M, wir feierten mit ihm das Überschreiten der Grenze, das tagszuvor stattgefunden hatte.
Hierbei ward selbstverständlich zugweise ein Hurrah auf Kaiser und König ausgebracht. Der Sekt war großartig; eine sehr entgegenkommende Franzosenfamilie bereitete uns ein delikates Abendessen.

Bei den Beitreibungen in Cirey waren die Einwohner ruhig und sehr gefällig. Abends verbreitete sich das Gerücht, daß die Einwohner einen nächtlichen Überfall auf unser Biwak planen. Der unmittelbar am Biwak befindliche Wald hätte ein solches Unternehmen sehr begünstigt. Zur Vorsicht wurden unsere Posten verstärkt. Nachts wurden wir auch durch ein paar rasch nacheinander fallende Schüsse aus dem Schlaf geweckt. Ein Posten behauptete etwas verdächtiges bemerkt, angerufen und da vergeblich, auch geschossen zu haben. Dann wars wieder ruhig.

Heute gings also los. Wir wurden vormittags alarmiert und rückten in einem beschleunigten Dauertrab durch die niedergebrannten Ortschaften Parux u. Bre`me`nil gen Süden. Es hieß das Inf. Leib. Rgt. sei in Badonviller eingedrungen und nun derart in einem verlustreichen Straßenkampf verwickelt, daß es nicht mehr vor und zurück könne. Wie ich jetzt erfahre, hat des II/ I.L.R. Badonwiller gestürmt, während die beiden anderen Btle. rechts und links hiervon vorgingen. Eine Artillerievorbereitung gegen den Ort war nicht vorangegangen. Infolgedessen waren die Verlußte des L.R. sehr groß. Die Artill. (7. Rgt) kam erst, als das L.R. bereits in Badonviller eingedrungen war.
Wir kamen hinter dem 7. Rgt. u. gingen (I. Abt.) nördl. Badonviller in Stellung.
2. Battr. trat mit fdl. Art. in den Kampf. Letztere schoß viel zu kurz mit ganz hohen Sprengpunkten; wir standen daneben, hatten aber kein Ziel. 2 hohe Sprengpunkte hatten Richtung auf uns; das war alles, was man an dem Tag noch von der fdl. Art. zu sehen bekam. Inzwischen tobte in den Straßen Badonvillers der Kampf weiter. Das I.L.R. war größtenteils durch den Ort durch den weichenden Feind verfolgend. Da wurden plötzlich die zurückgebliebenen Teile aus den Häusern, Kellern u. Dächern, Schuppen und Kirche …....

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