Berlin Ecke Bundesplatz
Donnerstag, 10. April 2003

Gestern als ich im SFB I Berlins arktische Temperaturen im Bildschirmtext überprüfen wollte, bin ich zufällig wieder in Berlin Ecke Bundesplatz hineingeraten. Peter und ich mochten diese Sendung sehr damals und ich mag sie immer noch, diese Langzeitstudie über ganz unterschiedliche Leben in Berlin, vorzugsweise Ecke Bundesplatz. (Es ist bei mir eine Mischung aus Voyeurriesmuß und echtem Interesse an dem Leben anderer Leute. Warum schaue ich mir hier sonst auch die TBs anderer Leute an bzw. stelle meins (wenn auch in zensierter Form) ins weltweite Gewebe!) Peter und ich dachten, auch einmal dort in Wilmersdorf vorbeizufahren, doch sind wir dazu nicht mehr gekommen.

Gestern gab es wieder den Bericht über die alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie wir uns anschließend im Bett (die Filme kommen immer sehr spät abends) darüber recht lange unterhielten.

Was ich aber nicht mehr wußte, war, daß diese „Heldin“ auch einmal für ein paar Wochen im Klinikum Steglitz war und sie ein paar Einstellungen von dort zeigten. So sah also Peter vor vielleicht zwei Jahren den Platz, in dem er einmal am 05.10.2002 sterben würde. Zwar nicht der gleiche Raum, aber halt dieses Krankenhaus. Der Blick aus dem Fenster, den sie auch hatte, erinnerte mich sehr an den letzten Oktober – auch diese ungewöhnlich Fensterkonstruktion. Wie oft sah ich auch dort mal kurz heraus, als ich bei Peter ganze Tage und Nächte war.

Das war einmal wieder eine Erinnerung an Peter, die gestern so unvermittelt in mein Leben trat. Es war traurig, aber es ist nicht mehr so schmerzlich, wie noch Anfang des Jahres. Das ist auch gut so, das Leben geht weiter und Peter hätte es auch nicht anders gewollt.

Auch ist es schön, daß ich jetzt Gerald habe, auch dies hätte Peter begrüßt, leider können wir momentan nicht miteinander sprechen, da er halt auf dieser kleinen Insel im Indischen Ozean ist. Aber bald werden wir uns sehen und wir denken an einander und freuen uns darauf.

Ich schicke ihm viel Licht und Liebe und bitte um den Schutz dieser Partnerschaft.

Heute schreibe ich keine Mehls mehr an Ka. & Co., will mich etwas entspannen. Mal sehen, was die anderen hier noch so schreiben. Schön wäre es auch, ein Profil der einzelnen lesen zu können, sofern Sie es denn möchten. Wenn ich mal viel Zeit habe (wann bloß), schicke ich mal eine Mehl.