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Tagebuch Biokrieger
2006-02-20 18:51
Kapitel1: Aamon´s Geburt
Kapitel 1
Aamon´s Geburt

Er erwachte im feuchten Winterlaub und spürte, wie das Blut warm aus seinem Körper herausströmte. Er schaute an sich herab und sah eine riesige, klaffende Wunde, dort wo einst sein Bauch gewesen war. Die Wundränder waren zerfetzt und seine Eingeweide hingen teilweise aus ihm heraus. Er versuchte sich zu bewegen, doch der durch ihn hindurchrasende Schmerz ließ ihn wie paralysiert erstarren.

Das leise Knurren, das die ganze Zeit seine Schmerzenslaute untermalt hatte, drang erst jetzt in sein durch Schmerzen verschleiertes Bewusstsein. Der Mann am Boden drehte den Kopf in Zeitlupe nach rechts und was er erblickte, wollte, nein konnte er nicht wahrhaben. Es musste eine Halluzination sein, hervorgerufen durch die schwere Verletzung und den Blutverlust den er erlitten hatte. Ähnlich einem Fiebertraum. Doch das Bild vor seinen Augen war einfach zu real.
Jede Einzelheit dieser grotesken Szenerie brannte sich in seine Netzhaut. Der Geruch von Tier, der zu ihm herüberwehte erinnerte ihn irgendwie ein wenig an nassen Hund. Aber der Geruch war intensiver, durchdringender und er bestärkte den Sterbenden in seiner Annahme, dass es sich nicht um eine Wahnvorstellung handelte.
Vor ihm lief, wie ein Tiger im Käfig, ein großer schwarzer Wolf langsam auf und ab, ohne dabei sein Opfer aus den gelben Augen zu lassen. Nun erst sah der Mann, dass der Wolf nicht nur groß, sondern riesig war. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sich das Tier auf seine Hinterläufe erhob und sein riesiges Maul aufriss um ein markerschütterndes Geheule in den Himmel zu stoßen. Das restliche, noch in seinem Körper verbliebene Blut, gefror dem Mann, im wahrsten sinne des Wortes. Er schaute auf die riesigen Fangzähne des Ungeheuers und sah, als sich kurz der Vollmond zwischen 2 Wolken zeigte, im fahlen Licht des Erdtrabenten das blutverschmierte Fell um das riesige Maul herum. Mit Erschrecken wurde ihm bewusst, dass es sein Blut war, dass dort vor ihm aus dem Fell des Wolfes auf den Waldboden tropfte.
Der sterbende hatte vor lauter Schock beim Anblich der Bestie völlig seine Schmerzen vergessen, da sein Gehirn anscheinend zu beschäftigt war, mit der Verarbeitung der völlig wahnwitzigen Informationen, um ihn den Schmerz bewusst erleben zu lassen. Doch auch jetzt, als er den Blick wieder auf seine klaffende Bauchwunde richtete, stellte sich der Schmerz nicht wieder ein. Er schob das auf den herannahenden Tod, der eigentlich nur noch Minuten, wenn nicht Sekunden, entfernt sein konnte. Doch statt des Schmerzes durchflutete ihn plötzlich von innen heraus eine unvorstellbare Hitzewelle, die seinen ganzen Körper entlang raste. Sein Oberkörper bäumte sich auf, als hätte man versucht, ihn mit unsichtbaren Elektroschocks wiederzubeleben. Dann sank er mit einem leisen Stöhnen zurück in das Laub.

Der Wolf hatte sich inzwischen unbemerkt noch weiter genähert und betrachtete seine Beute aus der Nähe. Ein starker Körper und vor allen Dingen ein starker Wille zu überleben schienen in diesem Mensch zu stecken. Zu schade um ihn als Futter zu verwerten. In der jüngsten Vergangenheit, hatte es einige Vorkommnisse gegeben, die dem Werwolfältesten Grund zur Sorge bereitete.
Der uralte Rassenkampf der seit Jahrtausenden zwischen Vampiren und Werwölfen tobte, hatte nie das Gefüge des Gleichgewichts ins Wanken gebracht. Doch in den letzten Jahren hatte sich dieses Gleichgewicht zu Gunsten der Vampire verlagert. Erst schleichend, fast unmerklich, doch nun war es zu einem nicht mehr zu ignorierendem Problem geworden. Das bedeutete, dass die teilweise merklich ausgelichteten Reihen der Werwölfe, mit neuen Wölfen aufgefüllt werden mussten. Doch eine Rekrutierung war nicht so einfach. Es war schwierig, würdige Opfer zu finden, die kräftig genug zu sein scheinen, die Metamorphose zu überleben.
Doch dieser Mensch hier hatte gute Veranlagungen. Der Wolf beugte sich über sein Opfer und sog dessen Geruch tief in sich auf. Ja, dieser Mann war würdig. Eindeutig. Er würde, mit der nötigen Erfahrung, ein neues starkes Mitglied seiner Rasse werden. Er nahm das Bein des Mannes in sein riesiges Maul und schleifte den Regungslosen Körper fort.

Als der Wolf sein Geheul beendet hatte und langsam begann auf ihn zuzukommen, hatte sich der Mann dankbar der nahenden Ohnmacht ergeben und hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Um so erstaunter war er nun in einer halbdunklen Höhle zu erwachen, die nur durch die letzten hereinfallenden Strahlen der Abendsonne erhellt wurde. Er war alleine, keine Spur von der Bestie. Er verspürte keinerlei Schmerzen und dachte im ersten Moment daran alles nur geträumt zu haben. Aber als er an sich herunterblickte, sah er seine zerfetzte und über und über mit Blut und Dreck beschmutzte Kleidung. Nur war seltsamerweise keine Spur von einer Verletzung zu entdecken! Dort wo in der Nacht noch das riesige Loch in seiner Bauchdecke geklafft hatte, erblickte er nun nichts. Absolut gar nichts. Da war sein Bauch, auch nur ohne die Spur eines Kratzers. Draußen verschwanden die letzten Sonnenstrahlen, als er sich erhob. Jetzt erst bemerkte er das Pulsieren des Blutes in seinem Körper und den unbändigen drang diese Höhle zu verlassen und zu laufen. Einfach nur zu laufen. Doch er gab diesem Drang nach Bewegung nicht nach.
Seltsame Laute drangen in seine Ohren. Das Rascheln von Laub, Piepsen und Scharren, vom Waldboden und in der Höhle. Es war fast so, als könne er „das Graß wachsen hören“. Jetzt wehte der Wind von draußen einen fremden, aber doch seltsam vertrauten Geruch herein. Die Bestie von gestern Nacht! Er sah sich panisch um und war erstaunt, wie klar er die Einzelheiten, in der mittlerweile fast völlig dunklen Höhle, erkennen konnte. Die Höhle war nicht groß genug um sich darin zu verstecken und es gab keine Fluchtmöglichkeit. Wieder wehte der Wind den Geruch heran, aber diesmal konnte der Mann ihn differenzierter wahrnehmen. Ja, es war eindeutig der Geruch des Wolfes, der ihn in der Nacht angefallen hatte, aber er war, irgendwie, verdünnt, so als würde er von weit entfernt herangetragen. Die Furcht in seinem Inneren ließ seinen ohnehin auf Hochtouren laufenden Kreislauf, noch einen Gang zulegen und irgendwie wurde dadurch das Gefühl der Angst aus ihm „herausgepumpt“. Wenn er diesen Vorgang in seinem Inneren mit einem Wort hätte beschreiben müssen, wäre seine Wahl wahrscheinlich auf dieses Eine gefallen. Eine Welle nach der Anderen jagte durch seinen Organismus, eine unvorstellbare Hitze erfüllte ihn und ein neues Gefühl ergriff Besitz von ihm. Hunger. Unglaublicher Hunger auf Fleisch.
Er verließ die Höhle und sog die kalte Nachtluft in seine Lungen. Sie war erfüllt mit fremden und geheimnisvollen Düften, die, wie ein fast sichtbarer Schleier, mit der Brise heranwehten. Auch die Geräuschkulisse, die ihn umgab, war völlig befremdend. Die Hitze in seinem Körper, steigerte sich ein weiteres mal und er musste sich der zerfetzten Bekleidung am Oberkörper entledigen. Sein Körper dampfte in der kühlen Nachtluft, wie bei einem Pferd nach einem langem Galopp. Der Drang sich zu bewegen wurde so stark, dass er sich nicht länger dagegen wehren konnte. Er setzte sich in Bewegung. Zuerst langsam, fast wie ein Marathonläufer, dann immer schneller werdend, bis er wie ein Hochleistungs-Sprinter, querfeldein durch den Wald raste. Ohne es bewusst wahrzunehmen, machte er zwischendurch Sprünge, die einen Drei-Sprung-Weltmeister in Staunen versetzt hätten. Doch plötzlich stoppte er aus vollem Lauf und lauschte in die Nacht hinein. Da war es wieder: Das Geheul der Bestie! Doch diesmal nicht furchteinflößend, sondern, so verrückt wie es sich anhörte, eher einladend und freundschaftlich. Das Geheul verstummte und er hatte das Bedürfnis dem Ruf zu antworten. Er riss den Kopf in den Nacken und stimmte ein wildes Geheul an, dass umgehend von dem Wolf beantwortet wurde. Es war nur seltsam, dass das Heulen so entfernt klang? Wie konnte er den Wolf in der Höhle gewittert haben? Als er abermals das Heulen vernahm, konnte er seiner Verlockung nicht mehr wiederstehen. Er setzte sich in Bewegung, und steuerte auf das unheimliche Jaulen zu.

Der Älteste war mehr als erfreut. Er hatte das Menschlein in der Höhle zurückgelassen, damit sich die uralte Kraft seines Körpers bemächtigen konnte. Die Verwandlung hatte schon begonnen. Mit Genugtuung hatte er die Antwort auf sein Rufen vernommen und er wusste nun, dass sein zukünftiger Bruder auf dem Weg zu ihm war. Er hatte viele neue Brüder erschaffen, in den Jahrhunderten, in denen er jetzt als Wolf auf die Jagd geht, aber dieser Mensch wird eines Tages ein besonders starkes und wertvolles Mitglied der Werwolf-Rasse sein. Er würde seine Bewährungsprobe noch bestehen müssen. Die bevorstehende Verwandlung war nur der erste Schritt. Nach einer kurzen Einweisung, würde er sich alleine durchschlagen müssen, damit er mit seiner Unerfahrenheit nicht andere Wölfe in Gefahr bringt. Wenn er die ersten Angriffe der Vampirbrut überleben sollte und er genug Opfer findet um seinen Hunger zu stillen, wird er sich bald einem Clan anschließen können, oder selber erfolgreich auf Blutsauger-Jagd gehen. Er verzog sein Maul zu einem Wolfsgrinsen. Es würde viele Opfer unter Ihren Feinden geben, dessen war er sich sicher.

Er hatte das Heulen nicht mehr vernommen und war in Rekordzeit ca. 3 km querfeldein vorwärts gekommen, als er eine intensive Duftspur aufnahm. Ja, das war der Wolf der letzten Nacht. Kein Zweifel bestand daran. Ein Personalausweis mit Bild hätte nicht aussagekräftiger sein können. Er folgte der Duftfahne, die ihm, wie in einem Zeichentrickfilm, fast greifbar, entgegenwehte. Er beschleunigte ein letztes mal und stand unvermittelt auf einer Lichtung. Er stemmte die Beine in den Boden um zum Stillstand zu kommen, denn mitten auf der Lichtung, stand hochaufgerichtet der Werwolf. Mensch und Tier blickten sich tief in die Augen, als plötzlich die Wolkendecke aufriss und der Mond sichtbar wurde. Der Körper des Mannes verkrampfte sich und er viel zu Boden, wo er sich wie bei einem epileptischen Anfall hin und herwarf. Er schrie vor Schmerz, weil sein ganzer Körper sich anfühlte, als würde er innerlich verbrennen. Der Werwolf stimmte ein Infernalisches Geheul an, als die Verwandlung einsetzte. Die Geburt eines Bruders stand kurz bevor!

Das Menschlein würde zum letzten mal die Qualen seines Daseins spüren. Er wird sterben und wiederauferstehen als einer der Unsrigen. Der Mensch stand kurz davor, sich entgültig zu verwandeln. Durch seine Haut schossen schon die dichten Haare eines Wolfpelzes und man hörte das Knacken von Knochen und das Reißen von Fleisch und Sehnen. Der Organismus ordnete und gestaltete sich neu. Ein Werwolf wurde erschaffen.
Unmenschliche Schreie entrangen sich der Kehle des halbverwandelten Mannes, die immer mehr zu einem tierischen Heulen wurden. Riesige Zähne schossen aus seinem Kiefer hervor und ließen seine alten Zähne einfach herausfallen. Das Gehirn des Mannes vor völlig erfüllt vom Schmerz, der seinen gesamten Organismus durchraste. Jede Zelle schmerzte, da jede einzelne Zelle die Verwandlung durchlaufen musste.
Als die Metamorphose endlich abgeschlossen war, erhob sich der neu geschaffene Werwolf auf seine Hinterläufe und stimmte ein befreites Heulen an. Der alte schwarze Wolf kam langsam auf ihn zugetrottet und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Kurz bevor er ihn erreichte machte er halt. Erhob sich und sprach: „Willkommen in deinem neuen Leben, mein Bruder. Heute ist die Nacht deiner Geburt und ich taufe dich auf den Namen Aamon.“
Ein diabolisch verzerrtes Grinsen entstellte sein riesiges Gebiss: „Unsere Feinde werden den Tag verfluchen, an dem du erschaffen wurdest, sei dir dessen sicher!“

Ende Kapitel 1

Fortsetzung folgt......
Besitzt Du den Mut, Dich dem Biss Aamon´s zu stellen?
Dann folge dem Link ins Reich der Dunkelheit!!!*

http://spielwelt10.monstersgame.net/?ac=vid&vid=8044827

*Es entsehen Dir durch die Aktivierung des Links, keinerlei Kosten oder Schäden irgendwelcher Art und Weise.

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Kommentare


unbekannt
22:24 20.02.2006
na hoffentlich...

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unbekannt
19:00 20.02.2006
Ahja

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2006-02-20 18:51