Lange nix geschrieben...
...aber das liegt wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass es nichts weltbewegendes mehr zu berichten gibt, wenn es ums Rauchen geht. Mein Leben geht weiter, ich kämpfe inzwischen eher gegen die Kilos als gegen die Nikotinsucht. Letztere habe ich so weit ganz gut im Griff.

2 Monate... hört sich gut an und eigentlich ganz schön viel. Hätte mir jemand vor 'nem halben Jahr gesagt, dass ich das schaffen kann, hätte ich vermutlich mitleidig gelacht.
Ich will auch den Tag nicht vor dem Abend loben, ich weiß, dass es noch ein paar Hürden geben wird, aber letztendlich freue ich mich darüber, dass ich es bis hierher geschafft habe, dass meine Lieblingsjeans trotzdem wieder zu geht und ich eigentlich recht eisern bin, was es angeht schwimmen zu gehen.

Okay, ich krempel sicherlich nicht mein ganzes Leben um, aber so ein bissel hat es sich trotz allem verändert - zum Positiven muss ich mal so sagen. Ich sitze nicht mehr so viel rum, bin nicht mehr gar so letargisch, ich muss die Kälte auf dem Balkon nicht mehr ertragen und auch nicht in einer stinkigen Wohnung hausen, ich habe einfach mehr Power... Die muss irgendwo hin. Früher allerdings war ich manchmal echt aggressiv, jetzt bin ich auf dem Trip freundlich und bestimmt zu sagen, was Phase ist. Ich habe keine Ahnung, ob das mit dem nicht mehr vorhandenen Nikotinkonsum zusammen hängt oder ob es vielleicht auch anders so gekommen wäre, aber ich bin auf einem guten Weg und ich lerne langsam, dass ich noch einiges an geistigem und taktischen Potential auszuschöpfen habe. Das wird vielleicht nicht jedem gefallen, aber mir schon.

Nachtrag:
Langsam kann es kaum noch mit rechten Dingen zugehen. Dass ich auf meiner Entwöhnungsseite immer mal wieder Dinge gelesen habe, die mich so genau charakterisierten, dass es fast schon unheimlich war, habe ich der Sucht zugeschoben. Aber heute habe ich mich - ganz für mich alleine - mit dem Thema auseinander gesetzt, dass ich einfach nicht immer gleich wie ein HB-Männchen an die Decke gehen will. Und schwups schreiben die folgendes:

Wenn Sie mal wieder "auf 180" sind und die Welt beinahe unterzugehen scheint, dann versuchen Sie doch mal, sich zurückzulehnen, tief durchzuatmen und diesen klaren Gedanken zu fassen: Werde ich mich in einem Jahr überhaupt noch an diese augenblicklich so aufregende Szene erinnern?

Dieser einfache und völlig kostenlose Gedanke kann Wunder wirken. Er rückt die Bedeutung wieder zurecht. Wir nehmen vieles (und auch uns selbst) meist viel zu ernst und viel zu wichtig.

Das schönste wäre, wenn Sie mitten in der größten Aufregung einen kleinen harmlosen Scherz machen könnten. Einen der niemand beleidigt und die Situation augenzwinkernd erst mal entschärft.

Sollte diese, vermeintlich meine, Entscheidung tatsächlich auch etwas mit der Sucht zu tun haben? Konzentriere ich meine Energie wirklich auf andere - hoffentlich wichtigere - Dinge? Ich kann nur eines sagen: Freitag von einem Jahr (das war der 11.11.) war ich völlig von der Rolle, weil es mich angekotzt hat, dass wir schon wieder da Büro wechseln mussten und damit schon wieder Kisten einpacken und Kisten auspacken und Generve vom Chef einherging. Ich habe mich künstlich darüber aufgeregt. Heute sitzen wir eben da, es ist laut, es ist ungemütlich und es ist nicht zu ändern. Es wird noch lauter werden, es wird dadurch nicht gemütlicher werden, aber es interessiert mich nicht. Um so lauter es wird desto leiser werde ich und das nervt denjenigen, der mir zuhören soll, viel mehr als mich.
Ein anderes viel, viel wichtigeres Erlebnis ist aber an diesem Tag auch passiert und das ist wirklich nichts, was ich je vergessen will. Ich lernte meinen Mann an eben diesem 11.11. kennen. Es war kein Faschingsspaß und ich bin froh ihn getroffen zu haben und ich bin dankbar, dass er genauso verrückt ist wie ich - und Nichtraucher.