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Tagebuch babajaga
2006-09-21 21:39
Ich bin stolz
Nicht unbedingt nur deshalb weil ich inzwischen 13 Tage und viele Stunden rauchfrei bin - darauf werde ich morgen stolz sein, wenn ich mit Freunden (die durchgängig alle Nichtraucher sind!) darauf anstoßen kann. Nee, ich habe mich heute endlich mal wieder bewegt.

Ich war mit meiner Ex-Azubine schwimmen. Es war total entspannt, erholsam und auch ein bissel anstrengend. Dazu bin ich noch etwa 6 bis 8 km zu Fuß gegangen und da ich nicht gerade langsam gehe, kann man schon so halbwegs von walken reden. Ich habe mich also wirklich sehr viel bewegt, wenn man mal davon ausgeht, dass ich normalerweise ein zu Hause sitzer bin.

Wir haben beschlossen, dass wir diese Aktion ab sofort öfter machen wollen. Ich habe mir eh vorgenommen jede Woche einmal schwimmen zu gehen. Zum einen, weil ich weiß - und nach dem heutigen Abend WIEDER weiß - dass ich gerne schwimme, weil es mir Spaß macht, weil es eine der Sportarten ist, die ich wirklich beherrsche und bei der ich in meinem Element bin. Alles andere probiere ich zwar auch gern mal, aber letzten Endes bin ich nirgends so gut, wie beim schwimmen und folglich auch nicht so entspannt.

An dieser Stelle möchte ich noch schnell die letzten beiden Tipps von rauchfrei-online auswerten, weil mir natürlich auch hier wieder ein paar Gedanken durch den Kopf gegangen sind.

Niemals wieder auch nur eine rauchen
Eigentlich war mir das schon klar. Ich meine, ich habe zwei frühere Rückfälle hinter mir und beide haben mit nur einer Zigarette angefangen. Aber diese Tatsache hier so schwarz auf weiß zu sehen, macht mich doch nachdenklich. Klar, auch wenn es die wenigsten wahr haben wollen, Nikotin ist ein Suchtmittel. Das Hirn ist süchtig danach und zwar relativ schnell.
Der Unterschied zu vielen anderen Süchten ist aber wohl der, dass die Nikotinsucht akzeptiert, toleriert ist. Stellt man sich nur mal einen Heroin- oder Alkoholabhängigen vor... Auch da wird die Gesundheit angegriffen (vielleicht etwas stärker als bei Nikotin) und auch hier kann der Abhängige nicht ohne und trotzdem würde niemand auf die Idee kommen einen Raucher zu einer Entziehungskur zu schicken. Okay nicht zuletzt deshalb, weil die körperliche Sucht nicht so schlimm ist, wie die bei Alkohol oder Heroin, aber am Ende muss das Hirn sagen, ich will nicht. Ohne dem hat alles keinen Sinn.

Und mit nur einer Zigarette - auch nach langer Zeit - war es das wieder. Das Hirn wird durchflutet vom Suchtmittel und schon ist die Sucht wieder da. Hört sich verrückt an? Ich will es nicht probieren. Ich weiß, dass die erste Zigarette beschissen schmeckt und ich weiß, dass sie mich wieder an die Sucht heran führt. Und deshalb ist dieser Tipp für mich eher Makulatur. Es ist selbstverständlich.

Mehr Luft
Jo, ich kann es bestätigen. Heute beim schwimmen war ich nicht ansatzweise so schnell aus der Puste, wie früher. Hört sich vielleicht komisch an, aber die Luft - und damit die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn - ist schon nach recht kurzer Zeit wieder normal.
Deshalb hatte ich mich auch mal darüber gewundert, weshalb ich ohne Nikotin - und der damit verbundenen ständigen Kohlenmonoxidvergiftung - mehr und schlimmere Kopfschmerzen habe als ohne. Aber ich denke, das ist alles die Umgewöhnungsphase.

Es ändern sich langsam aber sicher so einige Dinge. Ich habe langsam aber sicher wieder Lust auch wieder mal was neues auszuprobieren. Ich glaube, ich werde sogar etwas kommunikativer. Das war ich zwar früher schon, aber ich merke, wie ich aus einem unsichtbaren Kreis versuche heraus zu treten und andere Dinge zu probieren. Es macht mir nichts mehr aus, mich mit Nichtrauchern zu treffen, ich werde nicht mehr nervös, wenn ich ohne Zigarette auskommen muss und ich vermisse meine "Lieblingszigaretten" nicht mehr so stark. Am liebsten habe ich morgens mit meinem Chef und abends nach der Arbeit geraucht. Beide Situationen sind heute kaum noch ein Problem.

Heute nach dem Schwimmen hatte ich kurz einen Janker, aber das liegt daran, dass ich früher mit G. nach dem schwimmen immer geraucht habe und zwar am liebsten eine halbe Schachtel hintereinander. Verrückt? Jo, das war es, aber es war unsere Zeit und je länger wir gebraucht hatten wieder nach Hause zu kommen, desto mehr hatten wir für uns. Also haben wir viel geraucht - ein guter Grund im Cafe sitzen zu bleiben.
Heute kann ich auch ohne Grund im Cafe sitzen bleiben, weil ich keine privaten Zwänge mehr habe. Zwar bin ich verheiratet, aber trotzdem ist niemand beleidigt, wenn ich meine Zeit auch mal für mich verwende. Ich brauche kein schlechtes Gewissen zu haben und somit keine Ausrede.

Alles in allem war es heute ein guter, rauchfreier Tag. :)

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