Heute Morgen, als ich gerade aufstehen wollte, hörte ich Schreien und Rufen auf der Straße und hörte plötzlich ganz ferne das Surren von Propellern! Ich eilte nach vorn und sah in großer Höhe nach und nach 22 franz. Luftschiffe (Doppeldecker) vorüberziehen! Im Morgensonnenschein war es ein prächtiger Anblick, die vielen hellglänzenden Schiffe, die sich vom blauen Himmel trotz der großen Höhe deutlich abhoben! Die Heulsirenen und Fabrikpfeifen begannen zur Warnung des Publikums zu erschallen, was zur Folge hatte, daß alle Leute auf die Straße stürzten, anstatt nach Vorschrift die Keller aufzusuchen. Gott sei Dank zogen sie bei uns vorüber, nachdem sie in Saarbrücken, woher sie kamen, ungeheuren Schaden angerichtet  - und zogen nach Trier, wo sie am Bahnhof einigen Schaden verursachten und vorher in Karthaus zwei Arbeiter durch Bomben getötet hatten. Auch in Trier sollen mehrere Todte sein! – Auf der Durchreise nach Stuttgart zu m. l. Hella, besah ich in Saarbr. die von Fliegerbomben getroffenen Häuser! Es sieht dort schreckl. aus, 2 m große Löcher u. die dicksten Hauswände geschlagen, sämtliche Fenster vernichtet; die Straße aufgerissen etc. – Einige der Flugzeuge (4) wurden herunter geschossen, in Saarbr. waren 14 Todte bei dem letzten Flieger-Ueberfall.