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Tagebuch Ariadne
2006-08-12 23:13
München
München. Eine große Stadt. Weit weg. Drei Monate später, im April, musste er für einen Lehrgang drei Monate nach München. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das überleben sollte. Es fiel mir schon unheimlich schwer, ihn nur am Wochenende zu sehen, aber ihn nun eine ganze Weile gar nicht zu sehen? Ich hatte jedoch keine Wahl. Mein Geburtstag war Anfang April. Da wir nicht zusammen feiern konnten habe ich meine Geschenke ein paar Tage vorher von ihm bekommen. Ich sollte sie auch gleich aufmachen. Nervös. Gespannt. Das erste Mal, dass ich zum Geburtstag Geschenke von MEINEM Freund bekam. Wir lagen zusammen auf dem Bett, als er sie mir überreichte. Ich konnte spüren, dass er ebenfalls aufgeregt war. Es waren viele Geschenke. Er erzählte, dass er mit seinem Freund den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen war, um sie zu besorgen. Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Zuerst packte ich zwei Bücher aus, von Stephen King, dann ein Parfüm von Christian Dior und zum Schluss bekam ich noch ein Kuscheltier. Einen Löwen. Zunächst konnte ich keine Verbindung herstellen. Dann fiel mir ein, dass er ja vom Sternzeichen Löwe ist. Er meinte, der Löwe wäre dafür, dass ich an ihn denke, wenn er nicht da ist. Ich war so glücklich und gleichzeitig so absolut traurig. Einige Tage später fuhr er dann. Wir konnten nicht mal die letzte Nacht miteinander verbringen, da er bei sich schlief und einen Freund da hatte und ich mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte. Schleppte mich dann am nächsten Tag zum Bahnhof und verabschiedete ihn. Als er weg war, heulte ich wie ein Schlosshund. Wir sahen uns erst drei Wochen später wieder, zu Ostern, als sie einige Tage frei hatten. Ich war zwischendurch mehrmals drauf und dran, mit ihm Schluss zu machen, weil ich die Sehnsucht einfach nicht ausgehalten habe und die Vorstellung schrecklich fand, dass es in Zukunft öfter so sein könnte. Und er war so lieb. Wann immer er konnte schrieb er mir eine liebe SMS oder rief mich an. Als der Tag endlich da war, an dem er wiederkommen sollte war ich super aufgeregt. Er hatte eine Mitfahrgelegenheit gefunden bei einem Mädel, die auch in meiner Stadt wohnte. Sie wollten früh am Morgen ankommen. Den Abend vorher leistete mir eine Freundin Gesellschaft, doch irgendwann musste auch sie ins Bett. Dann habe ich mich alleine wach gehalten. Am Morgen als es langsam hell wurde, bin ich nach unten ins Wohnzimmer gegangen und habe alle fünf Minuten aus dem Fenster geguckt. Es dauerte eine Ewigkeit, aber endlich, endlich hielt vor der Tür ein Auto und er stieg aus. Mir schlug das Herz bis zum Halse, mein Magen drehte sich. Ich bin zur Tür, öffnete sie und stand dann erstmal da. Er nahm mich in den Arm mit seinem umwerfenden Grinsen im Gesicht. In seinem anderen Arm hatte er ein Ungetüm von Diddl- Maus. Wir sind hoch in mein Zimmer und erst mal schlafen gegangen.

Heute war zur Abwechslung mal einiges los. Ich habe es endlich geschafft aufzustehen und das sogar früher als ich wollte. Um sieben Uhr kam nämlich mein Bruder betrunken und lärmend nach Hause. Bin dann eine Stunde später aufgestanden, habe mich zum Laufen fertig gemacht und darauf gewartet, dass meine Freundin sich meldet. Das hat sie aber nicht und so bin ich alleine laufen gewesen. Endlich *stolzbin* Und ich habe mich danach wirklich wohl gefühlt. Es ist doof, dass ich dieses Wohlgefühl immer verdränge, sonst wäre ich wahrscheinlich viel leichter zu motivieren. Aber ich habe mir vorgenommen, Montag wieder zu laufen. Mittags war ich mit besagter Freundin A. in der Stadt shoppen. Obwohl mein Geldbeutel und Konto so gut wie leer sind, hat es noch für eine neue Jeans und einen absolut coolen Gürtel mit Schnalle gereicht – so einen wollte ich schon ewig haben. Nicht gereicht hat es leichter für einen absolut tollen Ledermantel, der auf meine Figur zugeschnitten zu sein schien, diesen tollen grünen kurzen Rock, die grüne Schlabberhose, welche ich schon seit einiger Zeit suche und etlichen Oberteilen. Wo ist der reiche Kerl, der mir den ganzen Kram spendiert? Nachmittags war ich dann zu Hause ganz lieb. Habe zuerst für die Freundinnen meiner Mutter Pannacotta gemacht – die sitzen jetzt übrigens alle unten und trinken den Wein leer. . . Anschließend bin ich mit meiner Mutter auf der Suche nach einem Gartenstuhl kreuz und quer durch unsere Stadt gefahren. Obwohl sie aufgegeben hatte, konnte ich sie noch zu einem Laden überreden und da haben wir ihn dann endlich gefunden. Abends war ich dann mit Freundin A. auf einem „Rockfestival“ in unserer Stadt. Es fand zum ersten Mal statt und war leider kaum besucht. Ich wollte unbedingt eine bestimmte Band hören, die um 20h spielen sollte, als wir dort ankamen mussten wir feststellen, dass sie bereits um 15h gespielt haben. Ärgerlich. Sehr ärgerlich. Naja, war dann eine Weile da, sind herumgelaufen. Ich kannte absolut niemanden. Sehr ungewöhnlich für unser Dorf. Aber ratet mal wer da war? Genau. B. Der, mit dem ich am Mittwoch Eis essen war. Er wusste, dass ich da heute auch hingehe, früh und nicht lange bleibe. War es Zufall? Immerhin war er ganz alleine da. Ich weiß es nicht. Gestern war er ziemlich aufdringlich wollte sich unbedingt mit mir treffen und hat am Ende doch tatsächlich vorgeschlagen, ich sollte nach Mitternacht mit ihm einen Spaziergang machen. Naja, mal abwarten wo das noch hinführt. Werde mich mal zu den Tanten nach unten begeben, klingt als wenn sie viel Spaß hätten. Gute Nacht!

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Ariadne Offline

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2006-08-12 23:13