Und wer arbeitet, der macht Fehler. Es ist halt nur blöd, wenn man das noch dick aufs Brot geschmiert bekommt. So ist mir das vor Feierabend gegangen. C. hat mir doch letzte Woche einen Lieferschein geschickt mit der Bitte, diesen auszutauschen. Die Sendung, die für Wien bestimmt war, sollte nach Bautzen. Dumm nur, daß ich nicht mehr daran gedacht habe. Es ist natürlich ärgerlich und es ist nun mal passiert, mein Gott. Was soll ich denn seiner Meinung nach machen? Mir Reiszwecken in die Schuhe kippen und rückwärts auf Knien nach Lourdes pilgern? Darauf kann er aber lange warten. Ich habe schon versucht, ein zerknirschtes Gesicht zu machen. Ich kann nur hoffen, daß seine Laune morgen wieder besser ist. Aber jetzt mal ernsthaft: ich habe oft das Gefühl, daß mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn die Jungs was vertauschen und irgendwas stehen bleibt, nimmt man das hin. Die Ansage kommt zwar irgendwann, aber wenn die Jungs was in den Sand setzen, ist man daran gewohnt. Es ist ja völlig normal. Wenn mir ein Fehler passiert, habe ich das Gefühl, eine Klage am Hals zu haben. Und warum? Weil man das von mir nicht gewohnt ist. So kann man sich täuschen. Ich gehe davon aus, daß C. morgen bessere Laune hat. Wenn nicht, dann ist das eben so. Dann kann er mich mal gern haben, aber so richtig.