Willkommen auf Tagtt!
Friday, 19. April 2024
Alle » News, Bilder, Videos - Online
2007-06-21 14:29
Was ist los?
Ich hatte einen Traum vor ein paar Tagen. Dort habe ich aus unerklärlichen Gründen einem Typen aus meiner Parallelklasse erzählt, wie ich mich fühle.

Ich möchte mich daran erinnern. Die Sätze haben genau das getroffen, was mich seit [zu] langer Zei beschäftigt. Doch sie kommen und gehen. Kaum habe ich einen Satz, den ich gesagt hatte, wieder im Sinn, war dieser genauso schnell wieder weg.
Nichts greifbares.
Nur das Gefühl ist geblieben.
Es liegt ein Druck auf mir. eine ungemein schwere Last, die ich nicht abschütteln kann, ohne den Mund aufzumachen.

Ich bin machtlos. Die Sätze fehlen, um es meinen Freunden deutlich zu machen, was mein Problem ist.
Sie verstehen das nicht. Nein, das würden sie niemals.

---

Während meiner Kindheit, war ich normal. Ich war ich. So wie ich bin. Zufrieden.
Als Kind ist es einfacher, das zu sagen und zu tun, was man will.
Die typische Antworten von Erwachsenen auf Dinge... "Ach, sie ist ja noch ein Kind." Doch hat man das nicht wirklich alles gesagt und getan, weil man es WOLLTE und nicht, weil man Unsinn machen wollte?

Von Zeit zu Zeit wurde es schwieriger. Die Charaktere entstehen, Eigenschaften von Menschen werden deutlich.
So ist der eine schüchtern, der andere vorlaut. Die eine fies, die andere nett.
Man versucht mit den Leuten auszukommen. Ich habe versucht mit allen auszukommen. Bei jedem Menschen musste man anders sein, sich anpassen.
Ständig Rücksicht nehmen.
Es kommt immer öfter vor, dass man verzichtet.
"Wollen wir uns treffen?"
"Ach, du eigentlich wollte ich einen ruhigen Tag mit meinem Buch haben... Aber..."
"Ach, komm. Lesen kannst du immer."
"Nagut."

Dieses banale, ja, wirklich extrem banale Beispiel hat mehr denn je angerichtet.
Es gibt nicht nur eine Person, der ich helfen soll, die ich treffen soll und ja immer Vorort sein soll, wenn etwas passiert.

Rücksicht nehmen, für jemanden da sein. Problem anderer zu eigenen machen. Die eigenen wirklich Probleme verdrängen.
Ich glaube, das wurde zum Fanatismus, ungewollten Fanatismus.
Immer stärker zeichneten sich Züge ab, die nicht von mir sind.
Züge, die gewollt werden. Erwartet werden, wenn nicht schon erzwungen werden.

Heißt es jetzt: Aber ich hätte die Kontrolle über mein Leben, schließlich sei es MEIN Leben und ich kann alle Entscheidungen treffen, wie ich will.
Wie soll ich das tun?
Ich habe doch in letzter Zeit gemerkt, dass nichts mehr ist, wie es vorher war, wenn ich teilweise das tue, was ich will.
Ich verliere Menschen, die ich liebe.
Ich enttäusche.
Sowas ertrage ich nicht.
Lieber verzichte ich auf mein Gesicht, als dass es anderen schlecht geht.

Und das kann ich nicht deutlich machen, denn so versteht es niemand.

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

2007-06-21 14:29