Von Problemen und Müllmännern
Das TJ-Festival hat bei mir bleibende Schäden hinterlassen. Mein rechtes Ohr ist irgendwo entzündet und tut weh. Keine Alkoholvergiftung oder unzählige Schrammen von irgendwelchen Aktionen, von denen man sich Aufzeichnungen nicht angucken würde, ohne aus Verlegenheit im Boden zu versinken. Nein, das Ohr. Ist mal was anderes. Hausarzt hat Urlaub. Wen wunderts? Wenn ich mich schon um 10 Uhr aus dem Bett quäle, dann aber bitte um bei dem vor verschlossenen Türen zu stehen. Aber eine Auszeit hat man sich als Arzt, Psychologe, Psychotherapeut oder sonstwer, der sich freiwillig den ganzen Tag Probleme anderer Menschen anhört, auch reglich verdient. Ich könnte das nicht. Hab genug eigene Probleme, die mich vollends überfordern. Versuche mir vorzustellen, wie als Psychotherapeut nem Patienten gegenüber sitze, der mir von seinen Leiden berichtet, und ich mir nur denke: "Joa.. heute scheint wirklich nicht dein Tag zu sein."
Jeder Mensch hat Probleme oder irgendwelche Dinge, die ihn beschäftigen. Und beschäftigt sein ist ja das halbe Leben. Oder vielleicht mehr. Ich bin nicht beschäftigt. Ich glaube, solange man sich Gedanken über den Sinn seiner Existenz macht, ist die Existenz an sich sinnlos. Denn der Sinn kann nicht sein, sich über den Sinn Gedanken zu machen. Dann lieber als Müllmann irgendwas in sein Handy brüllen, während die Maschine gerade den Inhalt der Papiertonne verschlingt und sich aufregen, dass man seinen Gesprächspartner wirklich absolut nicht versteht. Müllmann sein ist vielleicht der philosophischste von allen Berufen. Tag für Tag Ordnung halten und sehen, dass das Leben nicht in einem riesigen Müllberg versinkt. Denn einer musses ja machen..