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2015-09-01 03:05
Mo. 31. August 2015 (Friedrichstadt)

Abgesehen vom Wetter war der heutige Tag echt schön. Heute morgen hat es bereits leicht geregnet. 

Unsere neue Zimmernachbarin war mit ihren Hunden beim Frühstück. Die meisten waren davon allerdings etwas genervt. Die Anderen wollten halt auch ruhig und gemütlich Frühstücken, hatten zum Teil auch die Tageszeitung dabei (hier wird überwiegend die "MOPO", die "Hamburger Morgenpost" gelesen). Die "Dackelmutti" redete die ganze Zeit über lautstark mit ihren Hunden, wie mit einem schwerhörigen Mann. Die beiden Hunde blieben auch nicht ruhig unter ihrem Tisch liegen, sondern liefen immer mal wieder los, quer durch den Raum, unter allen Tischen durch (und die Hundemutter hinterher, um sie zurück zu holen). Das brachte viel Unruhe in den Frühstücksraum, hat mit der Zeit auch etwas genervt.

Wir sind nach dem Frühstück losgefahren. Gestern im Tierpark habe ich einen Prospekt über eine kleine Modellbau-Anlage gesehen. Wenn wir schon nicht nach Hamburg reinfahren (was wir ganz bestimmt nicht vorhaben), dann wollten wir uns wenigstens diese kleine Variante ansehen. 

Unterwegs wurde der Regen immer heftiger. Die meisten Autos fuhren auf den 100er-Strecken (außerhalb geschlossener Ortschaften) schließlich nur noch mit 70/80 km/h. Die Scheibenwischer kamen zeitweise kaum noch mit. 

Ein paar mutigen Einheimischen war dieses Tempo natürlich zu langsam und sie überholten immer wieder, Auto für Auto. Da man bei diesem regnerischen, nebligen Wetter nicht so weit sehen konnte, also auch den Gegenverkehr nicht so richtig einschätzen konnte, habe ich schon die ganze Zeit über mit einem Unfall gerechnet. 

Der ist dann auch passiert, zum Glück aber in der Gegenrichtung. Ein Auto musste den Überholvorgang wegen Gegenverkehr schnell abbrechen und wieder auf die rechte Spur ziehen. Ein Auto musste deswegen bremsen, zog nach rechts und landete dann prompt in der Leitplanke. Personen ist zum Glück nichts weiter passiert, aber sofort bildete sich ein langer Stau (Polizei kam sehr schnell) und man konnte diese Stelle nur noch langsam, fast im Schritt-Tempo passieren. Da sieht man mal wieder, wie wichtig angepasste Geschwindigkeit ist. 

In Friedrichstadt waren wir dann etwas "zu früh", die Modellbau-Anlage hat erst 45 Minuten später geöffnet (wir waren gegen 10.15 Uhr dort, sie haben erst um 11 Uhr geöffnet). Wir wollten dort nicht 45 Minuten warten, schnappten uns Schirm und Cappy und liefen los Richtung Stadt (was wir Dank vieler Schilder auch schnell gefunden haben). Es regnete in Strömen und schon nach wenigen Minuten waren wir trotz Regenjacke usw. durch und durch nass. Aber egal, wir sind ja schließlich nicht aus Zucker. 

Es waren etwa 10-15 Minuten bis zu Innenstadt. Eine kleine, "schnuckelige" (schöne) Innenstadt, zum einen rund um den Marktplatz, aber auch eine Fußgängerzone entlang. Die Geschäfte hatten alle bereits seit 10 Uhr geöffnet. Friedrichstadt wird wegen seiner schönen kleinen Häuser und "Grachten" (vieler kleiner Flüsse im Stadtgebiet) auch "Klein Holland" genannt, wie ich im Stadtführer gelesen habe. Schon alleine wegen dem heftigen Regen gingen wir in viele Geschäfte, guckten uns viele Sachen an. Hauptsache mal im Trockenen zu sein. 

Unter anderem waren wir auch in einem Antiquitätengeschäft. Wir lieben Antiquitäten, so wie schöne alte Sekretäre, Lampen, Teller, Bilder, Küchenrequisiten, Uhren usw., haben uns dort alles in Ruhe angeguckt. Leider sind solche Sachen ja immer sehr teuer. Mein Freund hat dort trotzdem eine schöne alte Kaffeemühle geholt (für 80 Euro), die er in unserer Küche an die Wand hängen wird. Bei schönem Wetter hätte dieser Bummel ganz bestimmt mehr Spaß gemacht, aber da wir immer nasser wurden, machten wir uns gegen 11 Uhr dann wieder auf den Weg zur Modellbau-Halle (www.modellbahn-zauber.de). 

Das war dann wirklich sehr schön. Viel Liebe zum Detail. Schade war nur, dass man nicht alles so richtig erkennen konnte. Die Fläche war etwa 1,5 Meter breit. Von vorne bis hinten viele kleine Situationen. Die Züge waren fast schon Nebensache. Man konnte aber nur mittig, also von einer Seite daran vorbei gehen. Unter anderem mit einer Kirmes, Dorffest, Zoo (mit vielen Tieren), Unfällen (Rettungswagen usw.), Baustellen, Autokino und vielem mehr. Umso länger man sich einen Bereich ansah, umso mehr originelle Kleinigkeiten entdeckte man. Alles mit Licht, zum Teil mit Sound-Effekten und zum Teil auch mit Bewegung (Autos fuhren, Püppchen und Tiere bewegten sich usw.). Zum Beispiel auf dem Dorffest, dort gab es viele Buden, wo es z. B. unterschiedliche Blumen gab. Ein Mann fiel der Länge nach hin, ließ einen vollen Korb fallen. Ein Hund hob sein Beinchen an einem Strohballen. Eine Frau kramte in einer Handtasche. Hemden und Hosen wurden angeboten, die in Kabinen anprobiert werden konnten usw. Beim Feuerwehreinsatz, natürlich mit Blaulicht, loderten die roten Flammen. Jede halbe Stunde kam für ein paar Minuten der Nachtmodus. Alle Lichter gingen an, alle kleine Häuser, auch in einer schönen kleinen Altstadt (mit Kirche, Stadttor usw.) wurde alles schön beleuchtet. Dann ging ein Feuerwerk (viele kleine Lampen) über der Stadt los. Das war alles total genial gemacht. Wir waren etwa eine Stunde dort drin und ich glaube nicht, dass wir alles komplett gesehen haben. Wir haben uns immer wieder gegenseitig auf viele schöne kleine Sachen aufmerksam gemacht. Ja, aber wie gesagt, den hinteren Bereich konnte man nur schwer erkennen. Die kleinen Situationen, die in 1,5 Meter Entfernung aufgestellt waren, die konnten wir nicht mehr bis ins Detail erkennen (auch mein Freund mit Brille nicht). Aber trotzdem, alles in allem war es sehr schön, hat es sich voll und ganz gelohnt. 

Auf dem Rückweg hörte der Regen dann tatsächlich auf und die Sonne kam etwas raus. Das war dann allerdings ein total fieses Licht. Durch den nassen Boden hat es total geblendet und an Sonnenbrillen hatten wir morgens bei dem Regen natürlich auch nicht gedacht. Die Luftfeuchtigkeit wurde dann ganz extrem, total schwül warm. 

Wir sind dann erst noch Einkaufen gefahren. Mein Freund nimmt immer so wenige Sachen wie möglich mit in den Urlaub (im Gegensatz zu mir), hatte auch nur die eine Hose mitgenommen, die jetzt total nass war. Er wollte sich dann eine neue Jeans holen (was er auch gemacht hat, schon die dritte Hose, die er anprobiert hat, passte sehr gut). Während er in der Kabine die Hosen anprobiert hat, fiel mein Blick auf einen Ständer mit Jacken. Herbstjacken, also etwas dicker und Wasser- bzw. Regenfest (morgen ist ja schließlich der meteorologische Herbstbeginn). Zuerst sah ich zu bunte Jacken, dann in hellem Beige und dann in Braun. Die gefiel mir total gut, mit Kapuze und auch mit guter Einteilung der Taschen (einschließlich Reißverschluss). Die größte Größe in XL habe ich dann anprobiert (schließlich habe ich im Herbst Pullis darunter an) und sie passte auch sehr gut. Runter gezeichnet von 100 auf 70 Euro. Da konnte ich absolut nicht widerstehen. Eine schöne Erinnerung an den Urlaub, woran ich lange was haben werde. Ich habe sie mir noch in Blau angesehen (das hätte mir optisch auch gut gefallen), aber diese hatten sie nur bis Größe 42, viel zu klein für mich (die kriege ich gar nicht zu). Aber über diese braune Jacke (mal was anderes, sonst trage ich viele dunkle Jacken, auch in Schwarz) gefällt mir wirklich sehr gut. 

Danach folgten noch ein paar weitere, kleine Einkäufe. Auch noch Strümpfe, ein Wandkalender, ein schönes Bild mit LED-Beleuchtung (flackernde Kerzen) und ein paar Süßigkeiten. Ich kann im Moment einfach nicht widerstehen. Das wird zu Hause wirklich hart werden, diese ganzen Kalorien wieder runter zu kriegen. Aber wenn ich dann wieder aufpasse und regelmäßig Sport mache, dann kann ich es nach und nach schaffen. Und bis zur nächsten Kontrolle Ende Oktober habe ich ja schließlich noch 2 Monate Zeit. In dieser Zeit kann ich noch einiges schaffen. Selbst wenn ich das angepeilte Ziel (63 kg) dann nicht ganz schaffen sollte, ich will es zumindest so gut es geht versuchen, so nah wie möglich daran zu kommen. 

Am meisten werde ich zu Hause unsere abendlichen Strand- bzw. Meerspaziergänge vermissen. Jeden Abend nach dem Abendessen laufen wir los, etwa 30-60 Minuten lang eine große Runde "Auf und Ab". Das ist total schön. Heute waren bei Ebbe noch mehr Personen auf dem Watt unterwegs als gestern. Der Himmel zog sich da schon bedrohlich zu (gegen 20 Uhr). Für abends waren heftige Unwetter angesagt.

So war es dann auch. Etwa ab 21.15 Uhr ging es los. Ein Blitz nach dem Anderen, es wurde immer wieder Taghell. Dazu ein heftiger Regen und hin und wieder ein sehr lauter Donner. Das hielt über eine Stunde, bis gegen 22.30 Uhr an, dann zog das Unwetter langsam wieder weiter.

Eigentlich wollte ich heute Abend noch Sport machen, aber erstens war ich zu müde und zweitens (egal wie sich das jetzt anhört) hatte ich etwas Angst bei dem Gewitter, bei den heftigen Blitzen. Zu Hause macht mir das gar nichts aus, da vertraue ich unserem Blitzableiter voll und ganz. Aber hier, in dieser fremden Umgebung, hatte ich irgendwie so richtig Angst und habe mich, bis es vorbei war, ins Bett verkrochen. Das hängt vielleicht auch mit meiner Kindheit zusammen. Als Kind durfte ich bei Gewitter niemals duschen oder telefonieren. Wenn dann der Blitz einschlägt könnte man dabei sterben. Beim Duschen wäre es, als wenn man in der Wanne liegt und ein Fön (also Strom) dort reinfällt und beim Telefonieren (als Kind ja noch über Kabel und nicht über Funk) könnte der Stromschlag ebenfalls über die Telefonleitung kommen. Wenn ich als Kind duschen war oder telefoniert habe und es dann plötzlich gedonnert hat, also ein Gewitter kam, musste ich sofort aufhören, sofort raus aus der Dusche bzw. sofort das Telefon auflegen. Mein Freund hat mir zwar schon so oft gesagt, dass das Blödsinn ist, dass er davon noch nie was gehört hat, aber ganz kriege ich diese Unsicherheit nicht aus meinem Kopf raus. 

Nach meinem Sport gehe ich immer Duschen. Wenn ich eine halbe Stunde Kniebeugen, Ausfallschritte, Liegestütze usw. gemacht habe, dann muss ich immer erstmal Duschen gehen. Da ich heute nicht wusste, wie lange das Unwetter dauert, wollte ich erst danach mit dem Sport (also auch dem Duschen) beginnen. Aber hier im Hotel will ich (nach 30 Minuten Sport) nicht mehr nach 23 Uhr duschen (um die anderen Hotelgäste nicht zu stören, im Gegensatz zu unserer Wohnung zu Hause ist es hier sehr hellhörig). 

Nun gut, nächste Tage (Morgen/Übermorgen) will ich das "Urlaubstraining" dann doch nochmals durchziehen. Grundsätzlich finde ich es auch gut, dass ich diesen neuen kleineren Trainingsplan bekommen habe. Wenn ich zu Hause nach dem Fahrradfahren keine Lust mehr zu dem vollen Programm habe, dann kann ich zumindest noch auf diesen kleineren Plan zurückgreifen. 

Bezüglich des Trainings muss ich gerade an letztes Jahr denken, also an meinen Geburtstag, der jetzt ja immer näher rückt. Letztes Jahr hat er mir ein kleines Radio geschenkt, an dem ich einen MP3-Player anschließen konnte. Darüber hatte ich mich sehr gefreut. Das ist der einzigste Nachteil am Training in unserem Wohnzimmer. Wir wohnen ja an einer Hauptstraße. Wenn die Fenster zu sind, dann hört man nichts von draußen, die sind total dicht. Aber er achtet immer darauf, dass ich die Balkontüre beim Training auf mache, dass etwas Luft rein kommt. Ja, aber dadurch ist es durch die vielen Autos natürlich auch etwas lauter. Wir führen dabei zwar immer sehr interessante Gespräche, aber Radio, also Musik kann man dabei vergessen. Letztens habe ich mein Radio dabei mal an gemacht. Vor dem Training, also mit geschlossener Balkontüre, hatte ich eine gute Lautstärke eingestellt. Aber was soll ich sagen, während des Trainings, also mit geöffneter Balkontüre, konnte man gar nichts mehr vom Radio hören und ich habe es schließlich auch aus gemacht. Ja, das finde ich wirklich schade, ist aber bis jetzt auch der einzigste Nachteil beim Training in unserem Wohnzimmer. Aber dafür führen wir dabei halt auch immer wieder sehr interessante Gespräche (irgendwelche Themen ergeben sich bei uns immer wieder). 

So, morgen ist ja der 1. September. Das heißt, morgen kann ich schon sagen, dass ich in diesem Monat, oder besser gesagt, dass ich schon nächste Woche Geburtstag habe. Dann werde ich 46 Jahre. Meine Geburtstage sind für mich auch immer mit einer gewissen Aufregung verbunden, weil ich dadurch halt immer im Mittelpunkt stehe, was ich ja nicht so mag. Aber trotzdem ist es halt ein besonderer Tag.

Außerdem ist es wieder unser "kleiner Jahrestag", wie wir es immer nennen. Am 01. September 1987 war mein erster Ausbildungstag, an dem ich halt auch meinen Freund kennengelernt habe (am 1. Februar 1988 sind wir dann zusammen gekommen, das feiern wir jedes Jahr als unseren "Jahrestag"). Ja, 28 Jahre kennen wir uns schon. Vor 28 Jahren fing es mit den ersten kleinen Gesprächen in der Pause an (wir haben uns ja auf der Arbeit kennengelernt), es folgten (ab Oktober) die ersten Verabredungen an den Wochenenden (zusammen was Essen/Trinken gehen, zusammen ins Kino gehen usw.), bis wir dann schließlich zusammen gekommen sind. Aber dieser 1. September ist mir dennoch bis heute wichtig, dass wir uns auf der Arbeit "über den Weg gelaufen sind", das erste Gespräch, das erste Kennenlernen, dass wir uns sofort so gut verstanden haben, von Anfang an so sympathisch waren, auf einer Wellenlänge waren. 

 

Kommentare

00:42 02.09.2015
Ja, das war alles wirklich totaler Zufall. Ich hatte zuvor einige Absagen, habe dann endlich diese Stelle bekommen (Ausbildung zur Bürokauffrau). Mein Freund hatte 3 Jahre zuvor 2 Zusagen, hat sich dann für diese Stelle (Ausbildung) als Holzmechaniker entschieden. Im Juli hatte er Abschlussprüfung (bestanden) und hat für ein Jahr einen Zeitvertrag bekommen. Ja, und am 1. September habe ich dort dann halt im Büro angefangen. Ich wurde (mit der anderen Auszubildenden) auch im Betrieb herumgeführt, uns wurde alles gezeigt. In der Pause lernte ich dann meinen Freund kennen, dann kamen wir zum ersten Mal ins Gespräch.
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21:13 01.09.2015
Dann habt Ihr ja in der richtigen Firma angefangen
Und der meteorologische ist doch nur für die Statistiker, für mich gilt allein der kalendarische, so wie sich die Erde seit Jahrmillionen dreht
Good luck!
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