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2019-10-24 04:14
Mi. 23.10.2019
Am Mittwoch fand ich es schön, dass ich die bestellte Sportuhr, also mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bekommen habe und dass ich abends mein Training hatte.

Dadurch verlief das Training auch völlig anders als sonst. Mein Trainer hilft mir ja beim Einrichten der Uhr, weil ich mit solchen technischen Sachen unsicher bin, bei neuen Sachen zunächst immer sehr "unbeholfen" bin (er wird mir auch später bei Fragen helfen). Er ist dafür etwas früher gekommen, damit er die Uhr erst mal einrichten konnte (damit das Akku schon mal laden kann) und die passende App in meinem Handy installieren konnte.

Dadurch hat sich unsere Trainingszeit letztendlich auf rund 45 Minuten verkürzt, was wir aber dennoch gut genutzt haben, in dieser Zeit ein sehr gutes Training mit voller Power durchgezogen haben.

Das Aufwärmprogramm bestand aus dem Kettlebell Swing mit der 10 kg Kugelhantel.

Es folgten Kniebeugen, beim Hochkommen im Wechsel mal das Knie hochziehen, mal das Bein nach vorne strecken. Kniebeugen mit Sprüngen. Und zu guter Letzt noch Liegestütze (runter, mit den Händen auf das Steppbrett, eine Liegestütze und wieder hinstellen).

Nach zwei Durchgängen war ich ordentlich warm.

Danach ging es mit der Hantelstange und dem Rudern weiter. Immer gerade vorbeugen, einmal Rudern und wieder gerade hoch kommen.

Dann mit den 3 kg Hanteln. Das Kreuzheben, beim Hochkommen zwei mal nach oben strecken (beim ersten Mal nur bis zur Schulter runter). Mal mit rechts arbeiten, mal mit links arbeiten.

Gerade Stehen bleiben, Arme in Schulterhöhe halten und beide Arme nach oben strecken.

Bei beiden Übungen (nach oben strecken) auf die gerade Körperhaltung achten (kein Hohlkreuz, Bauch anspannen, leicht nach vorne neigen).

Danach ging es noch mit dem Theraband weiter. Als Partnerübung, aber auch als Basis-Übung. Alleine kann ich es dabei um die Türklinke legen.

Gerade Stehen, Arme nach vorne strecken. In die Hände ein Ende vom Theraband. Das Band so schon unter Spannung. Damit (Arme weiterhin nach vorne gestreckt) den Oberkörper zur anderen Seite drehen (also noch mehr Spannung ins Band bringen).

Zum Abschluss wieder ein paar Dehnübungen, sowohl für die Beine, als auch für den Oberkörper und die Fersen.

In jeder Pause, wenn ich was getrunken habe, hat er sich weiterhin um meine neue Sportuhr bzw. um mein Handy gekümmert.

Immer wieder schön, wie gut er so ein Training zeitlich anpassen kann. Auch in dreiviertel Stunde kann man ein sehr gutes Programm für den ganzen Körper durchziehen. Wenn ich erst überlegen müsste, welche Übungen in Frage kommen, da legt er schon los, da er sehr viele Übungen kennt, immer spontan ein sehr gutes Programm (für jede Gegebenheit) entwerfen kann.

Alles in allem, einschließlich seiner Hilfe bei meiner neuen Uhr und auch einschließlich des kompakten Power-Programmes war es wieder ein super gutes Training.

Ansonsten haben wir hier zur Zeit eine depressive Krisenstimmung. Bei meinem Freund ging heute auf der Arbeit das Gerücht rum, dass das Werk im nächsten Jahr dicht gemacht wird. Als er nach Hause kam, hatte er Post von der Arbeit, vom Betriebsrat. Am Montag ist dafür (Zukunft vom Betrieb) eine außerordentliche Betriebsversammlung. Bisher wurden diese Bekanntmachungen immer nur am "Schwarzen Brett" ausgehangen, mündlich Bescheid gesagt, aber niemals per persönlicher Post nach Hause geschickt. 

Dass es im Ganzen nicht rosig aussieht, dass auf jeden Fall Änderungen ins Haus stehen, das war ja schon bekannt.

Mein Freund hat jetzt wirklich Angst. Er hat abends mehrmals geweint. Mit 53 Jahren die Arbeit zu verlieren ist halt nicht leicht. Er hat jetzt schon totale Angst vor Montag, was dort genau Bekannt gegeben wird. 

Für ihn wird es ja auch (abgesehen vom Alter) schwer werden, etwas Neues zu finden. 

Ich habe ja Bürokauffrau gelernt, könnte notfalls irgendwo im Büro anfangen (rein theoretisch natürlich).

Aber er hat ja seit 1988 was völlig anderes gemacht. 1984 bis 1987 Ausbildung zum Holzmechaniker, danach 6 Monate in dem Bereich gearbeitet (in der Zeit haben wir uns dann kennengelernt).

Seit 1988 ist er in der Metallbranche. Im Grunde immer im gleichen Bereich. Er hat dafür keine Ausbildung/Umschulung gemacht, wurde im Laufe der Jahre nur von Kollegen nach und nach darin angelernt. Und umso mehr Kollegen die Stellen gewechselt haben, umso mehr Vertretungen er an anderen Maschinen machen mussten, umso höher ist er auch finanziell gestiegen. 

Er prüft Metalle, z. B. Fährräder, ob sie stabil gebaut sind, nicht beim kleinsten Sturz durchbrechen, oder auch Feuerlöscher, ob sie dem inneren Druck von dem Sprühschaum standhalten, nicht bei Hitzeeinwirkung (z. B. wenn die Sonne drauf scheint) sofort explodieren usw. Es wird verschiedene Prüfsysteme, also verschiedene Geräte dafür, die er im Laufe der Jahre kennengelernt hat.

Ja, aber so eine Firma gibt es hier dann nicht mehr. Und selbst wenn, ob die dann einen neuen Mitarbeiter einstellen würden, der in rund 10 Jahren in Rente gehen würde, das ist auch fraglich.

Und wieviel er dort dann verdienen würde, was für die Rente ja auch wichtig ist, das ist dann auch noch fraglich. 

Mein Freund stand heute Abend deswegen mächtig neben sich, fing mehrmals an zu weinen, saß alleine und in Ruhe auf dem Balkon (wollte seine Ruhe haben, in Ruhe nachdenken können).

Ich habe zwar versucht ihm Mut zu machen, irgendwie schaffen wir alles, aber auch ich wusste schließlich nicht mehr, was ich sagen sollte.

Außerdem liegen vor mir ja auch die Arzttermine, die mir seelisch zu schaffen machen. Wenn ich die schon mal hinter mir hätte.

Ja, und diese Wohnung. Wir wohnen jetzt ein Jahr hier (am Dienstag vor einem Jahr sind wir umgezogen). Die Mieten sind hier relativ hoch (über tausend Euro). Aber wir fühlen uns hier wohl, möchten gerne so lange wie möglich hier bleiben. Das möchten wir finanziell halt auch irgendwie schaffen. 

Es bringt alles nichts, das müssen wir Schritt für Schritt hinbekommen. 

Zuerst mal meine neue Sportuhr. Damit habe ich mich abends noch beschäftigt, blicke aber noch gar nicht durch. Am Samstag haben wir das nächste Training (aus terminlichen Gründen auf den Samstag gelegt). Wenn ich bis dahin noch nicht durchblicke hilft mein Trainer mir beim weiteren Einrichten. 

Am Montag dann die Betriebsversammlung. Dann wissen wir mehr über die Zukunft des Betriebes, worauf wir uns genau einstellen müssen.

Am Mittwoch habe ich dann die Untersuchung, die Mammographie. Wie ich schon gehört habe, erfährt man das Ergebnis, wenn überhaupt, erst eine Woche später.

Wenn man vom Arzt direkt per Überweisung dorthin geschickt wird, dann kommt die Ärztin direkt nach der Untersuchung (Röntgen) raus und erklärt einem, ob bzw. was sie genau auf der Aufnahme sehen kann.

Wenn man aber von der KV dorthin geschickt wird (im Rahmen der Krebsvorsorge bei über 50jährigen), dann ist es eine "Fließband-Untersuchung". Nur Untersuchung und wieder raus. Die Auswertung wird erst später gemacht. Wenn man nichts mehr hört ist alles gut, ansonsten bekommt man innerhalb von etwa einer Woche Bescheid. Also eine Woche "zittern", warten und hoffen, dass kein Anruf kommt, dass man keine Rückmeldung bekommt. Dann ist alles in Ordnung. 

Ja, mich beschäftigen im Moment (mit den Sorgen um meinen Freund) "tausend Sorgen". Schritt für Schritt eines nach dem anderen in den Griff bekommen. 

Ich versuche ja weiterhin, möglichst positiv in die Zukunft zu sehen, wir bekommen alles irgendwie hin. Aber wenn der Partner weint und Angst um seine Zukunft hat (arbeitslos zu werden, Hartz IV zu bekommen), dann ist es halt schwer, trotzdem positiv zu bleiben.

Fahrrad bin ich abends nicht mehr gefahren. Dazu konnte ich mich absolut nicht mehr aufraffen. Immerhin hatte ich schon mal das Power-Training.

Kommentare

03:28 25.10.2019
Dann mal die besten Wünsche für die Betriebsversammlung, obwohl das Briefvorspiel wirklich recht dunkel wirkt. Und wahrscheinlich warten dort dann schon die Berater vom Arbeitsamt bzw. Umschulung und ALG Trotzdem sollte er jetzt nicht mutlos werden, sondern schauen, was er doch noch draus machen kann!
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08:50 24.10.2019
Das mit deinem Partner tut mir total leid. Ich kann gut verstehen, wie ängstlich und mutlos er sich fühlt. Obwohl ich selbst in diesem bombensicheren Beamtenstatus bin, habe ich bei Freunden oft diese Ängste mitbekommen. Auch beim HAL. Scheußlich.

Toi toi toi, dass sich alles zu Guten wendet.
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2019-10-24 04:14