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2019-09-20 20:00
Grabenkämpfe

Die erlebe ich immer wieder, wenn man Mails von Kollegen bekommt. Da wartet man eine gefühlte Ewigkeit auf eine Antwort und wenn dann auf die Mail reagiert, möchte man einfach nur in Tränen ausbrechen. A. ist da keine Ausnahme. Während seiner Ausbildung war er auch in unserer Abteilung. Da dürfte es kein Problem sein, in einem Programm was zu gucken. Es hat den Anschein, daß er das nicht kann oder er das nicht für nötig hält, selbst an die Infos zu kommen. Ich bin mittlerweile so weit, daß ich ihm die Infos nicht gebe. Zum einen bin ich nicht seine Sekretärin und zum andern kann er das auch selbst. Dachte ich zumindestens, daß er das kann. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob der Kollege beleidigt ist, weil ich seine Frage nicht beantwortet habe. Wenn das der Fall ist, ist das nicht mein Problem. Man muß eben Prioritäten setzen. Wenn es mehr nicht ist, habe ich auch gar nichts gesagt. Heute war D. da und hat von seinem Arzttermin berichtet. Er hat seit einiger Zeit Probleme mit dem Knie und es hat sich raus gestellt, daß er eine Schleimbeutelentzündung hat. Das heißt, daß er in der nächsten Woche nicht arbeiten kommt. Für mich hieß das, daß ich mich heute von D. verabschieden mußte. Daß er vielleicht in ein paar Wochen wieder da ist, ist für mich momentan ein schwacher Trost.

Womit ich ebenfalls ein wenig zu kämpfen habe, sind die Kommentare, die mir mein Vater manchmal mit auf den Weg gibt. Ihm sollte eigentlich klar sein, daß ich auf der Arbeit nicht ständig in den Spiegel schaue, ob mein Mund sauber ist. Mir fehlt ganz einfach die Zeit, den ganzen Tag mit Feuchttüchern durch die Gegend zu laufen. So weit kommt es noch. Und wenn ich das Bedürfnis habe, im Büro eine ganze Tafel Schokolade zu essen, dann mache ich das ganz einfach. Das wäre ja noch schöner, wenn ich jemanden um Erlaubnis fragen muß. Daß ich zu viel auf den Rippen habe, weiß ich selbst. Deswegen muß ich mir nicht einen Vortrag von einem Sozialarbeiter anhören und auch mein Vater kann sich seinen Teil denken. Er hält mir ja auch zwischendurch vor, daß ich mich mal geschlossen halten kann. Wenn das von mir verlangt wird, kann ich das von meinen Mitmenschen auch verlangen. Gleiches Recht für alle. Ich bin deswegen nicht beleidigt oder eingeschnappt, im Gegenteil. Genervt trifft es da wohl besser. Aber wie sagt man das den Leuten, ohne sich anhören zu müssen, daß man doch beleidigt ist? Gute Frage, nächste Frage. Eine Antwort auf diese Frage werde ich wohl nicht finden, aber das ist an der Stelle völlig unwichtig. Was das angeht, denke ich mir meinen Teil und halte mich geschlossen. Mehr geht in der Situation nun wirklich nicht. Der Klügere gibt eben nach. So einfach ist das.

Kommentare

03:29 21.09.2019
Richtig, und man muss auch nicht alles kommentieren oder lange im Kopf herumschwirren lassen
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2019-09-20 20:00