Es klingt verrückt, aber es ist so: wenn ich noch fernsehen und demnach noch was vom Abend haben will, sollte ich mich wirklich beeilen, damit ich alles unter einen Hut bringe. Wenn ich mich beeilen will, wird es Zeit, daß ich in die Gänge komme. Ansonsten geht  der Schuß nach hinten los. Ich werde ja sehen, was am Ende zusammen kommt. Der Tag war ganz okay. Wie jedes Wochenende habe ich auch den heutigen Sonntag genutzt, lange zu schlafen. Ich hoffe, daß die nächsten drei Wochen  ganz schnell vorbei sind und ich anderthalb Wochen nicht früh raus muß. Ich liebe meinen Job und ich muß an der Stelle zugeben, daß ich gerne im Büro bin, seit Herr L. nicht mehr da ist. Mit dem heutigen Tag sind das schon zwei Jahre, daß er sich einfach so vom Acker gemacht hat. Ich müßte lügen, wenn ich sage, daß ich ihn vermisse, denn das ist Gott sei Dank nicht der Fall. Es ist nur wichtig, daß er weg ist und ich ihn einfach nicht mehr sehen muß. Mehr will ich auch gar nicht. Mit dem Gedanken läßt es sich gut leben. Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Das Wochenende war okay, auch wenn ich mir das ein wenig stressiger vorgestellt habe. Aber so kann man sich täuschen. Auch wenn ich nichts davon habe und mir die Aktion von gestern so ziemlich egal ist, will mir nicht in den Sinn, wie ein Mensch so komisch sein kann. Daß W. sich von seiner Tochter auf der Nase rumtanzen läßt und er nichts dazu sagt, versteht man nicht wirklich. Stattdessen hat W. nichts anderes zu tun, als sich über meinen Vater aufzuregen, nur weil er diesen einen Satz gesagt hat. Bei seiner Tochter hält er die Füße still, bei meinem Vater macht er so eine Schau. Für mich sind das zwei Paar Schuhe, aber das ist egal. Ganz ehrlich: würde Dummheit weh tun, müßte W. den ganzen Tag schreiend durch die Gegend laufen.