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2017-10-29 18:45
Eine großzügige Geste

Wenn man nach zwei Wochen im Büro wieder ein langes Wochenende vor sich hat, ist das wirklich großzügig. Es wäre aber noch großzügiger gewesen, wenn man uns noch den Donnerstag und Freitag geschenkt hätte. Zum einen müßte die Firma blöd sein, wenn sie das machen und zum andern kann man froh sein, ein langes Wochenende zu haben. Ich muß das lange Wochende auch genießen, denn bis Weihnachten ist nichts mehr. Das sind dann noch zwei Monate, aber die können sich wie Gummi in die Länge ziehen. Für mich ist da noch ein freier Tag drin, weil ich am 07.11. zum Arzt muß. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber wenn der Arzt was findet, reduzieren sich meine Arbeitstage noch mal. Das würde mir zwar nicht in den Kram passen, stören würde mich das aber auch nicht wirklich. Wer fährt um diese Jahreszeit in den Urlaub? Keiner, ich schon mal gar nicht. Und mit Winterurlaub habe ich ebenfalls nichts am Hut. Es ist auch schon ewig her, daß wir einen Jahreswechsel bei Bekannten in Wolfsburg verbracht haben. Es ist völlig egal, wie man seine freie Zeit verbringt, ich finde es auch zu Hause gemütlich. So viel zu diesem Thema. Ansonsten war der Tag einfach nur faul. Ich liebe solche Tage, an denen man einfach nur abhängen kann. Es hat auch keinen Sinn, was zu unternehmen, weil es meinem Vater noch immer nicht besser geht. Wo er gestern kaum Schmerzen in den Knien hatte, hat er heute Schmerzen ohne Ende. Er kann nicht aufstehen und sich vernünftig auf die Couch legen geht auch nicht, weil die Schultern doch noch ein wenig weh tun. Ob das wirklich was mit Verschleiß zu tun hat, wage ich zu bezweifeln. Mein Vater war Mitte September das erste Mal beim Orthopäden, jetzt haben wir Ende Oktober und spritzig geht irgendwie anders. Was hat der Arzt gesagt? Die Spritzen müssen auch erstmal wirken. Aber doch nicht von Mitte September bis Ende Oktober. Ich bin kein Arzt, aber das ist doch echt komisch. Geduld ist eben alles und fertig ist die Laube. Daß die Geduld aber auch mal ein Ende hat, können andere scheinbar gar nicht verstehen. Muß ich mir darüber Gedanken machen? Nein, muß ich nicht. Es reicht schon, wenn ich an die Arbeit denke. So will mir die Frage von Ekel Alfred nicht aus dem Kopf. Er wollte wissen, ob meine Kollegin am Donnerstag wieder im Büro ist. Wenn sie nicht gerade tot umfällt, sollte sie am Donnerstag wieder da sein. Warum fragt er so einen Schwachsinn? Hat er Angst, daß ich nicht genug mache? Es sieht ganz danach aus. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, habe ich am Freitag so ganz nebenbei ein paar Sachen für den Export bearbeitet und dabei sollte ich eigentlich Vertretung machen. Ich kämpfe an allen Ecken und sehe zu, daß so viel wie möglich raus geht und der Kollege hat nichts besseres zu tun, als noch zu meckern. Er scheint zu vergessen, daß ich nicht so bin wie unser Abteilungsleiter.

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2017-10-29 18:45