Das wankelmütige Wesen


Seit langem wieder einmal herzhaft gelacht. Meine Kollegen in der Buchhandlung sind unsäglich wohltuend für mein Gemüt, denn nur sie bringen eine Stabilität in mein wankelmütiges Wesen. Obwohl ich tagtäglich mit mir ringe und schnell ins traurig, melancholische abdrifte, werde ich immer wieder von ihnen zurückgeholt und meine lebensverehrende Seite drängt sich wieder vor.

Heute zum ersten Mal gehört und absolut fasziniert von Schubert:

Der Leiermann (aus der Winterreise)
von Franz Schubert

http://www.youtube.com/watch?v=DPOw0AyH1qA

Drüben hinterm Dorfe
Steht ein Leiermann
Und mit starren Fingern
Dreht er was er kann.

Barfuß auf dem Eise
Wankt er hin und her
Und sein kleiner Teller
Bleibt ihm immer leer.

Keiner mag ihn hören,
Keiner sieht ihn an,
Und die Hunde knurren
Um den alten Mann.

Und er läßt es gehen,
Alles wie es will,
Dreht, und seine Leier
Steht ihm nimmer still.

Wunderlicher Alter,
Soll ich mit dir geh'n?
Willst zu meinen Liedern
Deine Leier dreh'n?