weg
ach, ich weiß auch nicht. ob das die alljährliche septemberdepression ist oder was los ist.
kollegin b. ist im urlaub und ich bin ganz allein auf weiter flur. die patienten rennen mir die bude ein und ich mag sie nicht alle wegschicken, deshalb überstunden. heute abend nach der arbeit noch vier stunden supervision. morgen fortbildung, samstag fortbildung, samstagnachmittag selber fortbilden. sonntag all das machen, wozu keine zeit war.
m. ist gerade in p., auch arbeitsmäßig unterwegs. ich vermisse ihn, besonders abends im bett, aber auch morgens beim aufstehen und überhaupt. andererseits auch schön, ein paar tage so ohne rücksicht sein zu können. nicht viel essen müssen. nicht aufmerksam sein müssen. das bett nicht zu machen.
ich weiß nicht, ob es an meinem katastrophalen zeitmanagement liegt, oder daran, daß tatsächlich so viel zeit mit ausbildung und arbeit draufgeht. aber ich fühle mich so verbindungslos zur alice, die in mir steckt, die malt und meinungen hat und in die wolken schaut.
immerhin heute eine halbe stunde mit dem fahrrad durch die gegend gefahren, in die sonne geblinzelt.
die todo-liste wird immer länger, und ich frage mich, ob ich mein leben im griff habe, oder ob es mich im griff hat. daß ich immer viel mehr einrühre, als ich ausfüllen kann.
ich habe so eine sehnsucht nach wald und apfelmuskochen und vorratswirtschaft und den tiefen septemberhimmelsfarben.
und danach, daß es jemand mit mir teilt und einen neuen weg einschlägt.