schwiegeroma
gestern war ich mal kurz wütend, weil m. mit seiner oma in einem kurort ist und urlaub macht und ich am wochenende kommen wollte, wo seine oma schon weg sein wollte. jetzt gefällts oma aber so gut, daß sie gerne länger bleiben würde, sodaß wir zu dritt im zimmer sind. nix gegen schwiegeroma, aber ich kann sie nur in homöopathischen dosen ertragen, weil sie m. vergöttert und mir die hausfrauenrolle zuschanzt. nicht bösartig oder so, aber einfach immer ganz unglaublich besorgt um m. und um sein leibliches wohl. und natürlich in sorge um knitterfreie hemden, die man in seinem beruf schließlich braucht, weil er ja was darstellen soll, wichtiger als alles glück der welt soll der enkelsohn was darstellen und ich soll mich dranstellen als zierwerk.
nicht daß m. der gleichen meinung ist. aber m.s oma ist unbelehrbar und findet es einfach nur zum totlachen, wenn ein mann die wäsche aufhängt oder abspült.
najah. jedenfalls ist m.s oma morgen mit im gleichen hotelzimmer und mir schmeckt das nicht, weil es keine kurze reise ist, und ich mich frage, ob sich das "lohnt".
ich merke mit schrecken, wie ich zur schlechten schwiegerenkelin werde, wie ich gehässige töne anschlage. meine devise bisher war einfach: kurze besuche, nett sein und essen, was mir vorgesetzt wird. mich zurückhalten.
aber so eine oma ist ja auch ein schlechter kampfpartner. zu alt, zu ungleich. und trotzdem empfinde ich sie als konkurrenz. weil m. nicht sagen kann: nein, dieses wochenende will ich mit [mir] alleine verbringen. das alles schlagende argument: es könnte das letzte mal sein.

ich habe zwar die ganze woche an einem bild rumgemalt, aber es wird und wird nichts. wollte eine landschaft kubistisch malen und habe nicht bedacht, daß man dabei echt nachdenken muß. schließlich braucht jeder kleine kubus seine eigene logik und insgesamt muß es auch nach etwas aussehen. zur zeit ist es einfach nur buntes geschmiere mit eineme kitschigen himmel und ein paar seltsamen rechtecken und dreiecken. ob das noch was wird?

jetzt fahr ich noch zu freundin e., die ich noch aus der alten heimat kenne. sie hat ein kleines baby und ist begeistert davon. ist ja wirklich ganz nett. hoffentlich gibt es wieder kuchen.